Sekundärprävention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler Überblicksversuch

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Sekundärprävention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler Überblicksversuch. / Merdian, Hannah L. ; Allardyce, Stuart ; DeBoeck, Minne ; Gannon, Colm ; Janssen, Ellen ; Klapilová, Kateřina ; McCartan, Kieran ; von Franque, Fritjof; Lehmann, Robert.

in: FORENS PSYCHIATR PSY, Jahrgang 17, Nr. 4, 2023, S. 377–388.

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Merdian, HL, Allardyce, S, DeBoeck, M, Gannon, C, Janssen, E, Klapilová, K, McCartan, K, von Franque, F & Lehmann, R 2023, 'Sekundärprävention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler Überblicksversuch', FORENS PSYCHIATR PSY, Jg. 17, Nr. 4, S. 377–388. https://doi.org/10.1007/s11757-023-00796-2

APA

Merdian, H. L., Allardyce, S., DeBoeck, M., Gannon, C., Janssen, E., Klapilová, K., McCartan, K., von Franque, F., & Lehmann, R. (2023). Sekundärprävention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler Überblicksversuch. FORENS PSYCHIATR PSY, 17(4), 377–388. https://doi.org/10.1007/s11757-023-00796-2

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title = "Sekund{\"a}rpr{\"a}vention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler {\"U}berblicksversuch",
abstract = "Die Pr{\"a}vention des Konsums von Missbrauchsabbildungen von Kindern stellt die Gesellschaft vor eine Vielzahl neuer Herausforderungen und ist eine Priorit{\"a}t der Europ{\"a}ischen Union (EU). Neben der Identifizierung und strafrechtlichen Verfolgung von Personen, die Medien sexueller Gewalt an Kindern nutzen, besteht in der EU auch der Wunsch, diese Verbrechen zu verhindern, bevor sie (wieder) geschehen. Da sich in den letzten Jahren die Anzahl der gemeldeten F{\"a}lle des Konsums von Missbrauchsabbildungen im Hellfeld immer wieder verdoppelt hat, kommt der Sekund{\"a}rpr{\"a}vention dabei eine bedeutende Rolle zu. Basierend auf allgemeinen Pr{\"a}ventionsmodellen gibt dieser Artikel einen europabezogenen {\"U}berblick {\"u}ber ausgew{\"a}hlte sekund{\"a}re Pr{\"a}ventionsprogramme und Interventionsans{\"a}tze. Ziel des Artikels ist es, Fachpersonen aus Wissenschaft, Politik und Versorgung im deutschsprachigen Raum {\"u}ber bestehende Pr{\"a}ventionsans{\"a}tze zu informieren und dadurch bei der Gestaltung und Umsetzung ma{\ss}geschneiderter Pr{\"a}ventionsma{\ss}nahmen zu unterst{\"u}tzen. Einleitend wird auf die aktuellen Klassifikationskriterien der Europ{\"a}ischen Kommission eingegangen, die dem besseren Verst{\"a}ndnis von Programmen zur Pr{\"a}vention von sexuellem Missbrauch von Kindern dienen sollen. Im Folgenden wird 1) auf Ans{\"a}tze der sekund{\"a}ren Pr{\"a}vention in Form von pr{\"a}ventiver Abschreckung durch Strafverfolgungsbeh{\"o}rden eingegangen und die Bedeutung der {\"u}bergreifenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessenvertretern wie Technologieunternehmen (z. B. Microsoft) und Nichtregierungsorganisationen (z. B. International Hotline Operators of Europe) aufgezeigt. Hierbei geht es u. a. um die Verhinderung von Tatgelegenheiten und Abschreckung potenzieller Konsumenten von Missbrauchsabbildungen durch die Ermittlungsbeh{\"o}rden. Weiterhin wird 2) anhand von psychosozialen Interventionsanbietern, wie Lucy Faithfull Foundation, Stop it Now! Helpline, Pr{\"a}ventionsprojekt PARAPHILE, „Kein T{\"a}ter werden“ und weiteren sekund{\"a}ren Pr{\"a}ventionsangeboten in Deutschland, beispielhaft die Zunahme der Heterogenit{\"a}t von Pr{\"a}ventionsanbietern aufgezeigt. Abschlie{\ss}end werden bestehende Herausforderungen der Pr{\"a}vention des Konsums von Missbrauchsabbildungen diskutiert.",
author = "Merdian, {Hannah L.} and Stuart Allardyce and Minne DeBoeck and Colm Gannon and Ellen Janssen and Kate{\v r}ina Klapilov{\'a} and Kieran McCartan and {von Franque}, Fritjof and Robert Lehmann",
year = "2023",
doi = "10.1007/s11757-023-00796-2",
language = "Deutsch",
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journal = "FORENS PSYCHIATR PSY",
issn = "1862-7072",
publisher = "Dietrich Steinkopff Verlag",
number = "4",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Sekundärprävention der Nutzung von Kindesmissbrauchsabbildungen im Internet: ein internationaler Überblicksversuch

AU - Merdian, Hannah L.

AU - Allardyce, Stuart

AU - DeBoeck, Minne

AU - Gannon, Colm

AU - Janssen, Ellen

AU - Klapilová, Kateřina

AU - McCartan, Kieran

AU - von Franque, Fritjof

AU - Lehmann, Robert

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - Die Prävention des Konsums von Missbrauchsabbildungen von Kindern stellt die Gesellschaft vor eine Vielzahl neuer Herausforderungen und ist eine Priorität der Europäischen Union (EU). Neben der Identifizierung und strafrechtlichen Verfolgung von Personen, die Medien sexueller Gewalt an Kindern nutzen, besteht in der EU auch der Wunsch, diese Verbrechen zu verhindern, bevor sie (wieder) geschehen. Da sich in den letzten Jahren die Anzahl der gemeldeten Fälle des Konsums von Missbrauchsabbildungen im Hellfeld immer wieder verdoppelt hat, kommt der Sekundärprävention dabei eine bedeutende Rolle zu. Basierend auf allgemeinen Präventionsmodellen gibt dieser Artikel einen europabezogenen Überblick über ausgewählte sekundäre Präventionsprogramme und Interventionsansätze. Ziel des Artikels ist es, Fachpersonen aus Wissenschaft, Politik und Versorgung im deutschsprachigen Raum über bestehende Präventionsansätze zu informieren und dadurch bei der Gestaltung und Umsetzung maßgeschneiderter Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Einleitend wird auf die aktuellen Klassifikationskriterien der Europäischen Kommission eingegangen, die dem besseren Verständnis von Programmen zur Prävention von sexuellem Missbrauch von Kindern dienen sollen. Im Folgenden wird 1) auf Ansätze der sekundären Prävention in Form von präventiver Abschreckung durch Strafverfolgungsbehörden eingegangen und die Bedeutung der übergreifenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessenvertretern wie Technologieunternehmen (z. B. Microsoft) und Nichtregierungsorganisationen (z. B. International Hotline Operators of Europe) aufgezeigt. Hierbei geht es u. a. um die Verhinderung von Tatgelegenheiten und Abschreckung potenzieller Konsumenten von Missbrauchsabbildungen durch die Ermittlungsbehörden. Weiterhin wird 2) anhand von psychosozialen Interventionsanbietern, wie Lucy Faithfull Foundation, Stop it Now! Helpline, Präventionsprojekt PARAPHILE, „Kein Täter werden“ und weiteren sekundären Präventionsangeboten in Deutschland, beispielhaft die Zunahme der Heterogenität von Präventionsanbietern aufgezeigt. Abschließend werden bestehende Herausforderungen der Prävention des Konsums von Missbrauchsabbildungen diskutiert.

AB - Die Prävention des Konsums von Missbrauchsabbildungen von Kindern stellt die Gesellschaft vor eine Vielzahl neuer Herausforderungen und ist eine Priorität der Europäischen Union (EU). Neben der Identifizierung und strafrechtlichen Verfolgung von Personen, die Medien sexueller Gewalt an Kindern nutzen, besteht in der EU auch der Wunsch, diese Verbrechen zu verhindern, bevor sie (wieder) geschehen. Da sich in den letzten Jahren die Anzahl der gemeldeten Fälle des Konsums von Missbrauchsabbildungen im Hellfeld immer wieder verdoppelt hat, kommt der Sekundärprävention dabei eine bedeutende Rolle zu. Basierend auf allgemeinen Präventionsmodellen gibt dieser Artikel einen europabezogenen Überblick über ausgewählte sekundäre Präventionsprogramme und Interventionsansätze. Ziel des Artikels ist es, Fachpersonen aus Wissenschaft, Politik und Versorgung im deutschsprachigen Raum über bestehende Präventionsansätze zu informieren und dadurch bei der Gestaltung und Umsetzung maßgeschneiderter Präventionsmaßnahmen zu unterstützen. Einleitend wird auf die aktuellen Klassifikationskriterien der Europäischen Kommission eingegangen, die dem besseren Verständnis von Programmen zur Prävention von sexuellem Missbrauch von Kindern dienen sollen. Im Folgenden wird 1) auf Ansätze der sekundären Prävention in Form von präventiver Abschreckung durch Strafverfolgungsbehörden eingegangen und die Bedeutung der übergreifenden Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessenvertretern wie Technologieunternehmen (z. B. Microsoft) und Nichtregierungsorganisationen (z. B. International Hotline Operators of Europe) aufgezeigt. Hierbei geht es u. a. um die Verhinderung von Tatgelegenheiten und Abschreckung potenzieller Konsumenten von Missbrauchsabbildungen durch die Ermittlungsbehörden. Weiterhin wird 2) anhand von psychosozialen Interventionsanbietern, wie Lucy Faithfull Foundation, Stop it Now! Helpline, Präventionsprojekt PARAPHILE, „Kein Täter werden“ und weiteren sekundären Präventionsangeboten in Deutschland, beispielhaft die Zunahme der Heterogenität von Präventionsanbietern aufgezeigt. Abschließend werden bestehende Herausforderungen der Prävention des Konsums von Missbrauchsabbildungen diskutiert.

U2 - 10.1007/s11757-023-00796-2

DO - 10.1007/s11757-023-00796-2

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 17

SP - 377

EP - 388

JO - FORENS PSYCHIATR PSY

JF - FORENS PSYCHIATR PSY

SN - 1862-7072

IS - 4

ER -