Die Sarkoidose ist die häufigste immunologisch bedingte Granulomatose und kann beispielhaft für das Verständnis von Erkrankungen aus diesem Formenkreis herangezogen werden. Die Evidenz zur Diagnostik und Therapie ist bisher limitiert. Umso bedeutender ist es, dass in den letzten 2 Jahren gleich 2 neue Leitlinien zur Diagnose und Therapie veröffentlicht wurden. Darüber hinaus gab es weitere neue Publikationen, die in diesem Beitrag berücksichtigt werden. In diesem Kontext soll die vorliegende Übersichtsarbeit einen aktuellen Überblick über die Sarkoidose liefern. Pathophysiologisch zeigt sich ein zunehmendes Verständnis der komplexen Prozesse und Interaktionen, die an der Inflammation und Granulombildung beteiligt sind. Die Wahrscheinlichkeit einer Sarkoidosediagnose ist durch die Gewinnung einer passenden Histologie, den Ausschluss von Differenzialdiagnosen und möglichst den Nachweis einer Multiorganmanifestation bestimmt. Der klinische Verlauf ist variabel und reicht von einer asymptomatischen Manifestation bis zum schweren lebensbedrohlichen Organversagen. Das am häufigsten betroffene Organ ist die Lunge. Die schwerste Form ist dabei die Lungenfibrose, die auch mortalitätsbestimmend ist. Ein zunehmender Fokus liegt auf den extrapulmonalen Organmanifestationen, insbesondere der kardialen, hepatosplenischen, gastrointestinalen, renalen, okulären und neurologischen Beteiligung. Die Therapie sollte bei organbedrohender oder lebensqualitätseinschränkender Aktivität eingeleitet werden und ist geprägt durch eine Immunsuppression. Weitere organspezifische Therapien sind ebenfalls zu evaluieren. Bei einem Organversagen kann eine Transplantation erwogen werden. Aufgrund der eingeschränkten Datenlage, insbesondere in der Therapie der Multiorgansarkoidose, sollten Patienten mit dieser Erkrankung möglichst in Studien eingeschlossen werden.