Die Ernährungsintervention spielt eine wichtige Rolle im Rahmen der Prähabilitation, einem multimodalen Konzept, das die körperliche Verfassung vor einer Therapie verbessern soll, um Einfluss auf das Outcome der Operation zu erlangen. Im Vordergrund stehen dabei eine Reduktion der postoperativen Komplikationsrate sowie eine Verkürzung der Krankenhausverweildauer und der Rehabilitationsphase. Durch eine individuelle Beratung, die gezielte Substitution von Kalorien, Proteinen und Nahrungsergänzungsmitteln soll der Ernährungszustand optimiert werden. Ein guter Ernährungszustand trägt zur Stärkung des Immunsystems bei und verbessert die Wundheilung. Insbesondere nach Operationen wird die Muskelmasse schnell abgebaut. Durch eine ausreichende Proteinzufuhr, begleitend zu Kraftübungen, kann die Muskulatur bestmöglich erhalten bzw. ein muskulärer Aufbau im Rahmen der Prähabilitation gefördert werden. Trotz der positiven Effekte der Ernährungsinterventionen sind Prähabilitationsprogramme mit Ernährungsinhalten in der Uroonkologie selten und die Evidenz der Programme daher nur unzureichend. Ergebnisse von ersten Studien erscheinen vielversprechend, es sind aber weitere prospektive, randomisierte Studien von hoher Qualität und mit definierten Programminhalten zu den verschiedenen Tumorentitäten notwendig.