Psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme bei persistierenden somatischen Symptomen: 4-Jahres-Katamnese des Netzwerks für somatoforme und funktionelle Störungen (Sofu-Net)

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Psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme bei persistierenden somatischen Symptomen: 4-Jahres-Katamnese des Netzwerks für somatoforme und funktionelle Störungen (Sofu-Net). / Seesing, Alexandra; Löwe, Bernd; Shedden-Mora, Meike.

in: PSYCHOTHER PSYCH MED, Jahrgang 72, Nr. 5, 05.2022, S. 179-188.

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title = "Psychotherapeutische und {\"a}rztliche Inanspruchnahme bei persistierenden somatischen Symptomen: 4-Jahres-Katamnese des Netzwerks f{\"u}r somatoforme und funktionelle St{\"o}rungen (Sofu-Net)",
abstract = "Hintergrund Das gestufte, koordinierte und interdisziplin{\"a}re Gesundheitsnetzwerk f{\"u}r somatoforme und funktionelle St{\"o}rungen (Sofu-Net) wurde entwickelt, um Patienten mit somatoformen und funktionellen St{\"o}rungen leitliniengerecht zu versorgen. Diese Studie evaluiert die klinische Symptomatik der Patienten, ihre psychotherapeutische und {\"a}rztliche Inanspruchnahme sowie deren Pr{\"a}diktoren zur 4-Jahres-Katamnese einer kontrollierten Wirksamkeitsstudie.Methodik 219 Patienten mit Risiko f{\"u}r somatoforme St{\"o}rungen aus den Sofu-Net Praxen (n=119) und den Kontrollpraxen (n=100) wurden nach 4 Jahren mittels strukturierter Interviews erneut befragt. Outcomes zur 4-Jahres-Katamnese waren die klinische Symptomatik, die psychotherapeutische und {\"a}rztliche Inanspruchnahme.Ergebnisse 127 Patienten (n=74 Sofu-Net, n=53 Kontrollpraxen) wurden nachbefragt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden die Sofu-Net Patienten signifikant h{\"a}ufiger in Psychotherapie vermittelt (55,4 vs. 35,8%). Ein j{\"u}ngeres Alter und h{\"a}ufigere Hausarztgespr{\"a}che anl{\"a}sslich psychosozialer Probleme sagten die psychotherapeutische Inanspruchnahme vorher. In der Auspr{\"a}gung der klinischen Symptomatik und im Ausma{\ss} der {\"a}rztlichen Inanspruchnahme konnte kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Wichtige Pr{\"a}diktoren waren die Anzahl somatischer Erkrankungen, erh{\"o}hte Krankheitsangst, weibliches Geschlecht, erh{\"o}hte depressive Symptomatik sowie eine niedrige k{\"o}rperliche und psychische Lebensqualit{\"a}t.Diskussion Langfristig gelang durch die koordinierte und interdisziplin{\"a}re Netzwerkstruktur eine erfolgreichere Vermittlung von Risikopatienten in die Psychotherapie. Die Rolle des Hausarztes erwies sich dabei als wichtig. Allerdings ging dies weder mit einer Verbesserung des klinischen Zustandes der Patienten noch mit einer Abnahme der ambulanten {\"a}rztlichen Inanspruchnahme einher.",
author = "Alexandra Seesing and Bernd L{\"o}we and Meike Shedden-Mora",
note = "Thieme. All rights reserved.",
year = "2022",
month = may,
doi = "10.1055/a-1663-6647",
language = "Deutsch",
volume = "72",
pages = "179--188",
journal = "PSYCHOTHER PSYCH MED",
issn = "0937-2032",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "5",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme bei persistierenden somatischen Symptomen: 4-Jahres-Katamnese des Netzwerks für somatoforme und funktionelle Störungen (Sofu-Net)

AU - Seesing, Alexandra

AU - Löwe, Bernd

AU - Shedden-Mora, Meike

N1 - Thieme. All rights reserved.

PY - 2022/5

Y1 - 2022/5

N2 - Hintergrund Das gestufte, koordinierte und interdisziplinäre Gesundheitsnetzwerk für somatoforme und funktionelle Störungen (Sofu-Net) wurde entwickelt, um Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen leitliniengerecht zu versorgen. Diese Studie evaluiert die klinische Symptomatik der Patienten, ihre psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme sowie deren Prädiktoren zur 4-Jahres-Katamnese einer kontrollierten Wirksamkeitsstudie.Methodik 219 Patienten mit Risiko für somatoforme Störungen aus den Sofu-Net Praxen (n=119) und den Kontrollpraxen (n=100) wurden nach 4 Jahren mittels strukturierter Interviews erneut befragt. Outcomes zur 4-Jahres-Katamnese waren die klinische Symptomatik, die psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme.Ergebnisse 127 Patienten (n=74 Sofu-Net, n=53 Kontrollpraxen) wurden nachbefragt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden die Sofu-Net Patienten signifikant häufiger in Psychotherapie vermittelt (55,4 vs. 35,8%). Ein jüngeres Alter und häufigere Hausarztgespräche anlässlich psychosozialer Probleme sagten die psychotherapeutische Inanspruchnahme vorher. In der Ausprägung der klinischen Symptomatik und im Ausmaß der ärztlichen Inanspruchnahme konnte kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Wichtige Prädiktoren waren die Anzahl somatischer Erkrankungen, erhöhte Krankheitsangst, weibliches Geschlecht, erhöhte depressive Symptomatik sowie eine niedrige körperliche und psychische Lebensqualität.Diskussion Langfristig gelang durch die koordinierte und interdisziplinäre Netzwerkstruktur eine erfolgreichere Vermittlung von Risikopatienten in die Psychotherapie. Die Rolle des Hausarztes erwies sich dabei als wichtig. Allerdings ging dies weder mit einer Verbesserung des klinischen Zustandes der Patienten noch mit einer Abnahme der ambulanten ärztlichen Inanspruchnahme einher.

AB - Hintergrund Das gestufte, koordinierte und interdisziplinäre Gesundheitsnetzwerk für somatoforme und funktionelle Störungen (Sofu-Net) wurde entwickelt, um Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen leitliniengerecht zu versorgen. Diese Studie evaluiert die klinische Symptomatik der Patienten, ihre psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme sowie deren Prädiktoren zur 4-Jahres-Katamnese einer kontrollierten Wirksamkeitsstudie.Methodik 219 Patienten mit Risiko für somatoforme Störungen aus den Sofu-Net Praxen (n=119) und den Kontrollpraxen (n=100) wurden nach 4 Jahren mittels strukturierter Interviews erneut befragt. Outcomes zur 4-Jahres-Katamnese waren die klinische Symptomatik, die psychotherapeutische und ärztliche Inanspruchnahme.Ergebnisse 127 Patienten (n=74 Sofu-Net, n=53 Kontrollpraxen) wurden nachbefragt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden die Sofu-Net Patienten signifikant häufiger in Psychotherapie vermittelt (55,4 vs. 35,8%). Ein jüngeres Alter und häufigere Hausarztgespräche anlässlich psychosozialer Probleme sagten die psychotherapeutische Inanspruchnahme vorher. In der Ausprägung der klinischen Symptomatik und im Ausmaß der ärztlichen Inanspruchnahme konnte kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Wichtige Prädiktoren waren die Anzahl somatischer Erkrankungen, erhöhte Krankheitsangst, weibliches Geschlecht, erhöhte depressive Symptomatik sowie eine niedrige körperliche und psychische Lebensqualität.Diskussion Langfristig gelang durch die koordinierte und interdisziplinäre Netzwerkstruktur eine erfolgreichere Vermittlung von Risikopatienten in die Psychotherapie. Die Rolle des Hausarztes erwies sich dabei als wichtig. Allerdings ging dies weder mit einer Verbesserung des klinischen Zustandes der Patienten noch mit einer Abnahme der ambulanten ärztlichen Inanspruchnahme einher.

U2 - 10.1055/a-1663-6647

DO - 10.1055/a-1663-6647

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 34820822

VL - 72

SP - 179

EP - 188

JO - PSYCHOTHER PSYCH MED

JF - PSYCHOTHER PSYCH MED

SN - 0937-2032

IS - 5

ER -