Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013

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Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013. / Ladwig, Karl-Heinz; Lederbogen, Florian; Albus, Christian; Angermann, Christiane; Borggrefe, Martin; Fischer, Denise; Fritzsche, Kurt; Haass, Markus; Jordan, Jochen; Jünger, Jana; Kindermann, Ingrid; Köllner, Volker; Kuhn, Bernhard; Scherer, Martin; Seyfarth, Melchior; Völler, Heinz; Waller, Christiane; Herrmann-Lingen, Christoph.

in: KARDIOLOGE, Nr. 7, 2013, S. 7-27.

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Ladwig, K-H, Lederbogen, F, Albus, C, Angermann, C, Borggrefe, M, Fischer, D, Fritzsche, K, Haass, M, Jordan, J, Jünger, J, Kindermann, I, Köllner, V, Kuhn, B, Scherer, M, Seyfarth, M, Völler, H, Waller, C & Herrmann-Lingen, C 2013, 'Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013', KARDIOLOGE, Nr. 7, S. 7-27. https://doi.org/10.1007/s12181-012-0478-8

APA

Ladwig, K-H., Lederbogen, F., Albus, C., Angermann, C., Borggrefe, M., Fischer, D., Fritzsche, K., Haass, M., Jordan, J., Jünger, J., Kindermann, I., Köllner, V., Kuhn, B., Scherer, M., Seyfarth, M., Völler, H., Waller, C., & Herrmann-Lingen, C. (2013). Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013. KARDIOLOGE, (7), 7-27. https://doi.org/10.1007/s12181-012-0478-8

Vancouver

Ladwig K-H, Lederbogen F, Albus C, Angermann C, Borggrefe M, Fischer D et al. Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013. KARDIOLOGE. 2013;(7):7-27. https://doi.org/10.1007/s12181-012-0478-8

Bibtex

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title = "Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013",
abstract = "Hintergrund.Die rasche Weiterentwicklung der psychokardiologischen Forschung, aber auch die wachsende Verankerung psychosozialer Fragestellungen im klinischen Alltag haben die Klinische Kommission der DGK bewogen, einer Aktualisierung und Weiterentwicklung des 2008 erstmals publizierten Positionspapiers zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie zuzustimmen.Methoden. Der Kreis der Autoren wurde vergr{\"o}{\ss}ert, allgemeine Aspekte eingef{\"u}gt und das Wissen in allen Abschnitten auf den heutigen Stand gebracht. Schwerpunkte der Empfehlungen sind die koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusst{\"o}rungen und die Herzinsuffizienz, da hier der Stand der empirischen Evidenz und des klinisches Wisses zu psychosozialen Fragestellungen am weitesten entwickelt ist. Ber{\"u}cksichtigt wurden bei den Empfehlungen Besonderheiten von Frauen und M{\"a}nnern, Unterschiede bzgl. der Lebensspanne, Einfl{\"u}sse auf die kognitive Leistungsf{\"a}higkeit und die interaktive synergistische Bedeutung klassischer Risikofaktoren bei affektiver Komorbidit{\"a}t.Ergebnisse. Eine I-A-Empfehlung (Empfehlungsgrad I, Evidenzgrad A) wurde vergeben f{\"u}r die Aufforderung, psychosoziale Risikofaktoren bei der Einsch{\"a}tzung des KHK-Risikos zu ber{\"u}cksichtigen, die als unabh{\"a}ngige {\"a}tiologische und prognostische Risikofaktoren f{\"u}r das Auftreten der koronaren Herzerkrankung (KHK) und f{\"u}r Komplikationen im Behandlungsverlauf der KHK bedeutsam sind. Ferner f{\"u}r die Empfehlung, Patienten mit Herzoperationen von einem interdisziplin{\"a}ren Team zu betreuten, in dem die M{\"o}glichkeit besteht, auf psychosoziale Aspekte einzugehen, da bei diesen Patienten komorbide psychische St{\"o}rungen wie Depressivit{\"a}t, Angst und posttraumatische Belastungsst{\"o}rung h{\"a}ufig und prognostisch ung{\"u}nstig sind. Eine I-B-Empfehlung wurde vergeben f{\"u}r die Behandlung psychosozialer Risikofaktoren mit dem Ziel einer Prim{\"a}rpr{\"a}vention der KHK, wenn das Risikomerkmal an sich Krankheitswert hat (z. B. Depression) oder die Behandlung klassischer Risikofaktoren erschwert ist. Eine antidepressive Pharmakotherapie soll Patienten nach akutem Koronarsyndrom sowie in der Phase der chronischen KHK angeboten werden, die an einer mindestens mittelschweren rezidivierenden depressiven St{\"o}rung leiden. Dabei sollen vorzugsweise Substanzen aus der Gruppe der selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) zum Einsatz kommen. Bei der langfristigen {\"a}rztlichen Begleitung von ICD-Patienten sollen die psychosozialen Folgen der ICD-Technologie beachtet und insbesondere relevante Affektst{\"o}rungen sowie Krisen bei ICD-Patienten erkannt und fachgerecht behandelt werden.Schlussfolgerungen. Das Positionspapier formuliert konkrete Anwendungsfelder mit hoher Priorit{\"a}t f{\"u}r die Einbeziehung psychosozialer Faktoren in die kardiologische Praxis, die eine leitlinienkonforme Evidenz aufweisen. Trotz deutlicher Fortschritte seit der Erstver{\"o}ffentlichung des Positionspapiers existieren weiterhin Forschungsdefizite f{\"u}r die Bewertung der Wirksamkeit psychotherapeutischer und psychopharmakologischer Konzepte bei kardialen Patienten. Curricula f{\"u}r die Vermittlung von (psycho-)diagnostischer, kommunikativer und differenzialdiagnostischer Kompetenz m{\"u}ssen rasch entwickelt werden, um eine Transmission des aktuellen Wissensstands in die Alltagspraxis zu erm{\"o}glichen.",
author = "Karl-Heinz Ladwig and Florian Lederbogen and Christian Albus and Christiane Angermann and Martin Borggrefe and Denise Fischer and Kurt Fritzsche and Markus Haass and Jochen Jordan and Jana J{\"u}nger and Ingrid Kindermann and Volker K{\"o}llner and Bernhard Kuhn and Martin Scherer and Melchior Seyfarth and Heinz V{\"o}ller and Christiane Waller and Christoph Herrmann-Lingen",
year = "2013",
doi = "10.1007/s12181-012-0478-8",
language = "Deutsch",
pages = "7--27",
journal = "KARDIOLOGE",
issn = "1864-9718",
publisher = "Springer",
number = "7",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie Update 2013

AU - Ladwig, Karl-Heinz

AU - Lederbogen, Florian

AU - Albus, Christian

AU - Angermann, Christiane

AU - Borggrefe, Martin

AU - Fischer, Denise

AU - Fritzsche, Kurt

AU - Haass, Markus

AU - Jordan, Jochen

AU - Jünger, Jana

AU - Kindermann, Ingrid

AU - Köllner, Volker

AU - Kuhn, Bernhard

AU - Scherer, Martin

AU - Seyfarth, Melchior

AU - Völler, Heinz

AU - Waller, Christiane

AU - Herrmann-Lingen, Christoph

PY - 2013

Y1 - 2013

N2 - Hintergrund.Die rasche Weiterentwicklung der psychokardiologischen Forschung, aber auch die wachsende Verankerung psychosozialer Fragestellungen im klinischen Alltag haben die Klinische Kommission der DGK bewogen, einer Aktualisierung und Weiterentwicklung des 2008 erstmals publizierten Positionspapiers zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie zuzustimmen.Methoden. Der Kreis der Autoren wurde vergrößert, allgemeine Aspekte eingefügt und das Wissen in allen Abschnitten auf den heutigen Stand gebracht. Schwerpunkte der Empfehlungen sind die koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen und die Herzinsuffizienz, da hier der Stand der empirischen Evidenz und des klinisches Wisses zu psychosozialen Fragestellungen am weitesten entwickelt ist. Berücksichtigt wurden bei den Empfehlungen Besonderheiten von Frauen und Männern, Unterschiede bzgl. der Lebensspanne, Einflüsse auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die interaktive synergistische Bedeutung klassischer Risikofaktoren bei affektiver Komorbidität.Ergebnisse. Eine I-A-Empfehlung (Empfehlungsgrad I, Evidenzgrad A) wurde vergeben für die Aufforderung, psychosoziale Risikofaktoren bei der Einschätzung des KHK-Risikos zu berücksichtigen, die als unabhängige ätiologische und prognostische Risikofaktoren für das Auftreten der koronaren Herzerkrankung (KHK) und für Komplikationen im Behandlungsverlauf der KHK bedeutsam sind. Ferner für die Empfehlung, Patienten mit Herzoperationen von einem interdisziplinären Team zu betreuten, in dem die Möglichkeit besteht, auf psychosoziale Aspekte einzugehen, da bei diesen Patienten komorbide psychische Störungen wie Depressivität, Angst und posttraumatische Belastungsstörung häufig und prognostisch ungünstig sind. Eine I-B-Empfehlung wurde vergeben für die Behandlung psychosozialer Risikofaktoren mit dem Ziel einer Primärprävention der KHK, wenn das Risikomerkmal an sich Krankheitswert hat (z. B. Depression) oder die Behandlung klassischer Risikofaktoren erschwert ist. Eine antidepressive Pharmakotherapie soll Patienten nach akutem Koronarsyndrom sowie in der Phase der chronischen KHK angeboten werden, die an einer mindestens mittelschweren rezidivierenden depressiven Störung leiden. Dabei sollen vorzugsweise Substanzen aus der Gruppe der selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) zum Einsatz kommen. Bei der langfristigen ärztlichen Begleitung von ICD-Patienten sollen die psychosozialen Folgen der ICD-Technologie beachtet und insbesondere relevante Affektstörungen sowie Krisen bei ICD-Patienten erkannt und fachgerecht behandelt werden.Schlussfolgerungen. Das Positionspapier formuliert konkrete Anwendungsfelder mit hoher Priorität für die Einbeziehung psychosozialer Faktoren in die kardiologische Praxis, die eine leitlinienkonforme Evidenz aufweisen. Trotz deutlicher Fortschritte seit der Erstveröffentlichung des Positionspapiers existieren weiterhin Forschungsdefizite für die Bewertung der Wirksamkeit psychotherapeutischer und psychopharmakologischer Konzepte bei kardialen Patienten. Curricula für die Vermittlung von (psycho-)diagnostischer, kommunikativer und differenzialdiagnostischer Kompetenz müssen rasch entwickelt werden, um eine Transmission des aktuellen Wissensstands in die Alltagspraxis zu ermöglichen.

AB - Hintergrund.Die rasche Weiterentwicklung der psychokardiologischen Forschung, aber auch die wachsende Verankerung psychosozialer Fragestellungen im klinischen Alltag haben die Klinische Kommission der DGK bewogen, einer Aktualisierung und Weiterentwicklung des 2008 erstmals publizierten Positionspapiers zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie zuzustimmen.Methoden. Der Kreis der Autoren wurde vergrößert, allgemeine Aspekte eingefügt und das Wissen in allen Abschnitten auf den heutigen Stand gebracht. Schwerpunkte der Empfehlungen sind die koronare Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen und die Herzinsuffizienz, da hier der Stand der empirischen Evidenz und des klinisches Wisses zu psychosozialen Fragestellungen am weitesten entwickelt ist. Berücksichtigt wurden bei den Empfehlungen Besonderheiten von Frauen und Männern, Unterschiede bzgl. der Lebensspanne, Einflüsse auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die interaktive synergistische Bedeutung klassischer Risikofaktoren bei affektiver Komorbidität.Ergebnisse. Eine I-A-Empfehlung (Empfehlungsgrad I, Evidenzgrad A) wurde vergeben für die Aufforderung, psychosoziale Risikofaktoren bei der Einschätzung des KHK-Risikos zu berücksichtigen, die als unabhängige ätiologische und prognostische Risikofaktoren für das Auftreten der koronaren Herzerkrankung (KHK) und für Komplikationen im Behandlungsverlauf der KHK bedeutsam sind. Ferner für die Empfehlung, Patienten mit Herzoperationen von einem interdisziplinären Team zu betreuten, in dem die Möglichkeit besteht, auf psychosoziale Aspekte einzugehen, da bei diesen Patienten komorbide psychische Störungen wie Depressivität, Angst und posttraumatische Belastungsstörung häufig und prognostisch ungünstig sind. Eine I-B-Empfehlung wurde vergeben für die Behandlung psychosozialer Risikofaktoren mit dem Ziel einer Primärprävention der KHK, wenn das Risikomerkmal an sich Krankheitswert hat (z. B. Depression) oder die Behandlung klassischer Risikofaktoren erschwert ist. Eine antidepressive Pharmakotherapie soll Patienten nach akutem Koronarsyndrom sowie in der Phase der chronischen KHK angeboten werden, die an einer mindestens mittelschweren rezidivierenden depressiven Störung leiden. Dabei sollen vorzugsweise Substanzen aus der Gruppe der selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) zum Einsatz kommen. Bei der langfristigen ärztlichen Begleitung von ICD-Patienten sollen die psychosozialen Folgen der ICD-Technologie beachtet und insbesondere relevante Affektstörungen sowie Krisen bei ICD-Patienten erkannt und fachgerecht behandelt werden.Schlussfolgerungen. Das Positionspapier formuliert konkrete Anwendungsfelder mit hoher Priorität für die Einbeziehung psychosozialer Faktoren in die kardiologische Praxis, die eine leitlinienkonforme Evidenz aufweisen. Trotz deutlicher Fortschritte seit der Erstveröffentlichung des Positionspapiers existieren weiterhin Forschungsdefizite für die Bewertung der Wirksamkeit psychotherapeutischer und psychopharmakologischer Konzepte bei kardialen Patienten. Curricula für die Vermittlung von (psycho-)diagnostischer, kommunikativer und differenzialdiagnostischer Kompetenz müssen rasch entwickelt werden, um eine Transmission des aktuellen Wissensstands in die Alltagspraxis zu ermöglichen.

U2 - 10.1007/s12181-012-0478-8

DO - 10.1007/s12181-012-0478-8

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

SP - 7

EP - 27

JO - KARDIOLOGE

JF - KARDIOLOGE

SN - 1864-9718

IS - 7

ER -