Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis?

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Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis? / Pauleikhoff, L; Rothaus, K; Groß-Bölting, F; Böhringer, D; Lübke, J; Agostini, H; Lange, Clemens; Retina.Net CCS Register Studiengruppe.

in: OPHTHALMOLOGIE, Jahrgang 120, Nr. 8, 08.2023, S. 818-824.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

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Pauleikhoff, L, Rothaus, K, Groß-Bölting, F, Böhringer, D, Lübke, J, Agostini, H, Lange, C & Retina.Net CCS Register Studiengruppe 2023, 'Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis?', OPHTHALMOLOGIE, Jg. 120, Nr. 8, S. 818-824. https://doi.org/10.1007/s00347-023-01825-5

APA

Pauleikhoff, L., Rothaus, K., Groß-Bölting, F., Böhringer, D., Lübke, J., Agostini, H., Lange, C., & Retina.Net CCS Register Studiengruppe (2023). Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis? OPHTHALMOLOGIE, 120(8), 818-824. https://doi.org/10.1007/s00347-023-01825-5

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Pauleikhoff L, Rothaus K, Groß-Bölting F, Böhringer D, Lübke J, Agostini H et al. Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis? OPHTHALMOLOGIE. 2023 Aug;120(8):818-824. https://doi.org/10.1007/s00347-023-01825-5

Bibtex

@article{1b93c3b3e43d44ba9bae4a1c83c08cb3,
title = "Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis?",
abstract = "HintergrundDie photodynamische Therapie (PDT) wurde urspr{\"u}nglich zur Behandlung der neovaskul{\"a}ren altersabh{\"a}ngigen Makuladegeneration (nAMD) sowie der sekund{\"a}ren chorioidalen Neovaskularisation im Rahmen einer Myopie (mCNV) zugelassen. Zudem wird sie im Rahmen einer Off-label-Therapie bei Patienten mit Aderhauth{\"a}mangiom, polypoidaler chorioidaler Vaskulopathie (PCV) sowie Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) eingesetzt.Ziel der ArbeitDas Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung der PDT-Behandlungszahlen in Deutschland zwischen 2006 und 2021 nachzuzeichnen und die Zusammensetzung der Indikationen f{\"u}r die Behandlung zu untersuchen.MethodenIn dieser retrospektiven Studie wurden die Qualit{\"a}tssicherungsberichte der deutschen Krankenh{\"a}user in dem Zeitraum von 2006 bis 2019 ausgewertet und die Anzahl der durchgef{\"u}hrten PDT erfasst. Zudem wurde das Indikationsspektrum f{\"u}r eine PDT exemplarisch an der Klinik f{\"u}r Augenheilkunde des Universit{\"a}tsklinikums Freiburg und dem Augenzentrum am St. Franziskus Hospital in M{\"u}nster zwischen 2006 bis 2021 ermittelt. Anhand der gesch{\"a}tzten Pr{\"a}valenz der CCS und der Chronifizierungsrate wurde schlussendlich die Anzahl der theoretisch behandlungsbed{\"u}rftigen CCS-Patienten in Deutschland modelliert.ErgebnisseDie Anzahl der in Deutschland durchgef{\"u}hrten PDT ist von 1072 Behandlungen im Jahr 2006 auf 202 Behandlungen im Jahr 2019 zur{\"u}ckgegangen. W{\"a}hrend die PDT im Jahr 2006 in 86 % der F{\"a}lle bei Patienten mit nAMD und in 7 % der F{\"a}lle bei mCNV eingesetzt wurde, wurde sie in den Jahren 2016 bis 2021 vornehmlich bei Patienten mit CCS (70 %) und Aderhauth{\"a}mangiomen (21 %) durchgef{\"u}hrt. Bei einer gesch{\"a}tzten Pr{\"a}valenz der CCS von 1:10.000 und unter der Annahme, dass 16 % der F{\"a}lle eine behandlungsbed{\"u}rftige chronische CCS (cCCS) entwickeln, m{\"u}ssten in Deutschland ca. 1330 PDT allein f{\"u}r die neu an einer cCCS erkrankten Patienten pro Jahr durchgef{\"u}hrt werden.DiskussionDie in Deutschland r{\"u}ckl{\"a}ufige Anzahl an durchgef{\"u}hrten PDT ist v. a. durch eine Umstellung auf die intravitreale Therapie f{\"u}r die nAMD und mCNV zu erkl{\"a}ren. Da die PDT aktuell die Therapie der Wahl f{\"u}r die cCCS darstellt, ist von einer Unterversorgung der PDT in Deutschland auszugehen. Es sind zur Gew{\"a}hrleistung einer ad{\"a}quaten Versorgung der Patienten die robuste Verf{\"u}gbarkeit von Verteporfin, eine vereinfachte Bewilligungsstruktur seitens der Krankenkassen sowie eine enge Kooperation zwischen niedergelassenen Augen{\"a}rzten und gr{\"o}{\ss}eren Zentren notwendig.",
keywords = "Humans, Photosensitizing Agents/therapeutic use, Photochemotherapy/adverse effects, Retrospective Studies, Verteporfin/therapeutic use, Choroidal Neovascularization/drug therapy, Choroid Neoplasms/complications",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Photodynamische Therapie in Deutschland – Quo vadis?

AU - Pauleikhoff, L

AU - Rothaus, K

AU - Groß-Bölting, F

AU - Böhringer, D

AU - Lübke, J

AU - Agostini, H

AU - Lange, Clemens

AU - Retina.Net CCS Register Studiengruppe

N1 - © 2023. The Author(s).

PY - 2023/8

Y1 - 2023/8

N2 - HintergrundDie photodynamische Therapie (PDT) wurde ursprünglich zur Behandlung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) sowie der sekundären chorioidalen Neovaskularisation im Rahmen einer Myopie (mCNV) zugelassen. Zudem wird sie im Rahmen einer Off-label-Therapie bei Patienten mit Aderhauthämangiom, polypoidaler chorioidaler Vaskulopathie (PCV) sowie Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) eingesetzt.Ziel der ArbeitDas Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung der PDT-Behandlungszahlen in Deutschland zwischen 2006 und 2021 nachzuzeichnen und die Zusammensetzung der Indikationen für die Behandlung zu untersuchen.MethodenIn dieser retrospektiven Studie wurden die Qualitätssicherungsberichte der deutschen Krankenhäuser in dem Zeitraum von 2006 bis 2019 ausgewertet und die Anzahl der durchgeführten PDT erfasst. Zudem wurde das Indikationsspektrum für eine PDT exemplarisch an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg und dem Augenzentrum am St. Franziskus Hospital in Münster zwischen 2006 bis 2021 ermittelt. Anhand der geschätzten Prävalenz der CCS und der Chronifizierungsrate wurde schlussendlich die Anzahl der theoretisch behandlungsbedürftigen CCS-Patienten in Deutschland modelliert.ErgebnisseDie Anzahl der in Deutschland durchgeführten PDT ist von 1072 Behandlungen im Jahr 2006 auf 202 Behandlungen im Jahr 2019 zurückgegangen. Während die PDT im Jahr 2006 in 86 % der Fälle bei Patienten mit nAMD und in 7 % der Fälle bei mCNV eingesetzt wurde, wurde sie in den Jahren 2016 bis 2021 vornehmlich bei Patienten mit CCS (70 %) und Aderhauthämangiomen (21 %) durchgeführt. Bei einer geschätzten Prävalenz der CCS von 1:10.000 und unter der Annahme, dass 16 % der Fälle eine behandlungsbedürftige chronische CCS (cCCS) entwickeln, müssten in Deutschland ca. 1330 PDT allein für die neu an einer cCCS erkrankten Patienten pro Jahr durchgeführt werden.DiskussionDie in Deutschland rückläufige Anzahl an durchgeführten PDT ist v. a. durch eine Umstellung auf die intravitreale Therapie für die nAMD und mCNV zu erklären. Da die PDT aktuell die Therapie der Wahl für die cCCS darstellt, ist von einer Unterversorgung der PDT in Deutschland auszugehen. Es sind zur Gewährleistung einer adäquaten Versorgung der Patienten die robuste Verfügbarkeit von Verteporfin, eine vereinfachte Bewilligungsstruktur seitens der Krankenkassen sowie eine enge Kooperation zwischen niedergelassenen Augenärzten und größeren Zentren notwendig.

AB - HintergrundDie photodynamische Therapie (PDT) wurde ursprünglich zur Behandlung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) sowie der sekundären chorioidalen Neovaskularisation im Rahmen einer Myopie (mCNV) zugelassen. Zudem wird sie im Rahmen einer Off-label-Therapie bei Patienten mit Aderhauthämangiom, polypoidaler chorioidaler Vaskulopathie (PCV) sowie Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) eingesetzt.Ziel der ArbeitDas Ziel dieser Arbeit war es, die Entwicklung der PDT-Behandlungszahlen in Deutschland zwischen 2006 und 2021 nachzuzeichnen und die Zusammensetzung der Indikationen für die Behandlung zu untersuchen.MethodenIn dieser retrospektiven Studie wurden die Qualitätssicherungsberichte der deutschen Krankenhäuser in dem Zeitraum von 2006 bis 2019 ausgewertet und die Anzahl der durchgeführten PDT erfasst. Zudem wurde das Indikationsspektrum für eine PDT exemplarisch an der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg und dem Augenzentrum am St. Franziskus Hospital in Münster zwischen 2006 bis 2021 ermittelt. Anhand der geschätzten Prävalenz der CCS und der Chronifizierungsrate wurde schlussendlich die Anzahl der theoretisch behandlungsbedürftigen CCS-Patienten in Deutschland modelliert.ErgebnisseDie Anzahl der in Deutschland durchgeführten PDT ist von 1072 Behandlungen im Jahr 2006 auf 202 Behandlungen im Jahr 2019 zurückgegangen. Während die PDT im Jahr 2006 in 86 % der Fälle bei Patienten mit nAMD und in 7 % der Fälle bei mCNV eingesetzt wurde, wurde sie in den Jahren 2016 bis 2021 vornehmlich bei Patienten mit CCS (70 %) und Aderhauthämangiomen (21 %) durchgeführt. Bei einer geschätzten Prävalenz der CCS von 1:10.000 und unter der Annahme, dass 16 % der Fälle eine behandlungsbedürftige chronische CCS (cCCS) entwickeln, müssten in Deutschland ca. 1330 PDT allein für die neu an einer cCCS erkrankten Patienten pro Jahr durchgeführt werden.DiskussionDie in Deutschland rückläufige Anzahl an durchgeführten PDT ist v. a. durch eine Umstellung auf die intravitreale Therapie für die nAMD und mCNV zu erklären. Da die PDT aktuell die Therapie der Wahl für die cCCS darstellt, ist von einer Unterversorgung der PDT in Deutschland auszugehen. Es sind zur Gewährleistung einer adäquaten Versorgung der Patienten die robuste Verfügbarkeit von Verteporfin, eine vereinfachte Bewilligungsstruktur seitens der Krankenkassen sowie eine enge Kooperation zwischen niedergelassenen Augenärzten und größeren Zentren notwendig.

KW - Humans

KW - Photosensitizing Agents/therapeutic use

KW - Photochemotherapy/adverse effects

KW - Retrospective Studies

KW - Verteporfin/therapeutic use

KW - Choroidal Neovascularization/drug therapy

KW - Choroid Neoplasms/complications

U2 - 10.1007/s00347-023-01825-5

DO - 10.1007/s00347-023-01825-5

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 36884066

VL - 120

SP - 818

EP - 824

JO - OPHTHALMOLOGIE

JF - OPHTHALMOLOGIE

SN - 2731-720X

IS - 8

ER -