Psychotherapie ist die Methode der Wahl bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), dennoch kommt eine Psychopharmakotherapie bei PTBS in der klinischen Praxis häufig zum Einsatz. Bei der Überarbeitung der S3-Leitlinie Posttraumatische Belastungsstörung erfolgte zu dieser Frage die Sichtung internationaler Leitlinien sowie von Metaanalysen der letzten fünf Jahre. Internationale Leitlinien und neuere Metaanalysen kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass Pharmakotherapie geringere Effektstärken zeigt als traumafokussierte Psychotherapie. Eine Psychopharmakotherapie soll deshalb weder als alleinige noch als primäre Therapie der PTBS eingesetzt werden. Einige Psychopharmaka – wie Sertralin, Paroxetin und Venlafaxin – zeigten jedoch moderate Effekte. Benzodiazepine sollten außer bei Suizidalität bei PTBS oder kurz zurückliegendem Trauma als kontraindiziert angesehen werden.