Pathologischer PC- und Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen

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Pathologischer PC- und Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen. / Bilke-Hentsch, Oliver; Aden, Anneke; Lemenager, Tagrid.

in: Psych Up2Date, Jahrgang 8, Nr. 05, 2014, S. 309-326.

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title = "Pathologischer PC- und Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen",
abstract = "Es findet ein grunds{\"a}tzlicher gesellschaftlicher und technologischer Wandel statt, der sich mit medizinischen Kategorien nur begrenzt beschreiben l{\"a}sst. 80 – 90 % der Kinder und Jugendlichen haben ein entwicklungsf{\"o}rderndes, kritisches und positiv-kreatives Verh{\"a}ltnis zu modernen Medien. 10 – 20 % der Kinder und Jugendlichen haben ein Risiko, durch und wegen moderner Medien und deren pathologischer Nutzung seelische und k{\"o}rperliche Probleme zu entwickeln.Die prim{\"a}re Verantwortung der Familie f{\"u}r die Medienerziehung ist in Kombination mit der Schule und dem Kindergarten zu betonen und zu unterst{\"u}tzen. Dabei ist eine genaue Beobachtung einzelner Entwicklungsphasen (schlechte Angewohnheit, vor{\"u}bergehende Intensivbenutzung) angezeigt.Die eigene Besch{\"a}ftigung mit aktuell bedeutenden Spielen und Freizeitaktivit{\"a}ten ist unspezifisch hilfreich zum Verst{\"a}ndnis der Kinder und Jugendlichen. Allerdings sind allgemeine Empfehlungen, z. B. Stundenzeiten etc., im Einzelfall wenig f{\"o}rderlich, da die unterschiedliche Vulnerabilit{\"a}t und Risikoproblematik des Kindes eine wichtige Rolle spielt.Die spezifischen seelischen St{\"o}rungen Depression, Angst, ADHS und soziale Phobie k{\"o}nnen im Einzelfall Pr{\"a}diktoren f{\"u}r pathologischen Mediengebrauch sein. Das fr{\"u}hzeitige genaue Erfassen seelischer und k{\"o}rperlicher Auff{\"a}lligkeiten bei pathologischem Medienkonsum ist im Grundsatz eine kinder- und haus{\"a}rztliche Aufgabe. Bei Auftauchen ernsthafter Komorbidit{\"a}t, wie Depression, und erheblichem sozialen R{\"u}ckzug ist eine fach{\"a}rztliche Betreuung anzuraten.",
author = "Oliver Bilke-Hentsch and Anneke Aden and Tagrid Lemenager",
year = "2014",
doi = "10.1055/s-0034-1370296",
language = "Deutsch",
volume = "8",
pages = "309--326",
journal = "Psych Up2Date",
issn = "2194-8895",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "05",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Pathologischer PC- und Internetgebrauch bei Kindern und Jugendlichen

AU - Bilke-Hentsch, Oliver

AU - Aden, Anneke

AU - Lemenager, Tagrid

PY - 2014

Y1 - 2014

N2 - Es findet ein grundsätzlicher gesellschaftlicher und technologischer Wandel statt, der sich mit medizinischen Kategorien nur begrenzt beschreiben lässt. 80 – 90 % der Kinder und Jugendlichen haben ein entwicklungsförderndes, kritisches und positiv-kreatives Verhältnis zu modernen Medien. 10 – 20 % der Kinder und Jugendlichen haben ein Risiko, durch und wegen moderner Medien und deren pathologischer Nutzung seelische und körperliche Probleme zu entwickeln.Die primäre Verantwortung der Familie für die Medienerziehung ist in Kombination mit der Schule und dem Kindergarten zu betonen und zu unterstützen. Dabei ist eine genaue Beobachtung einzelner Entwicklungsphasen (schlechte Angewohnheit, vorübergehende Intensivbenutzung) angezeigt.Die eigene Beschäftigung mit aktuell bedeutenden Spielen und Freizeitaktivitäten ist unspezifisch hilfreich zum Verständnis der Kinder und Jugendlichen. Allerdings sind allgemeine Empfehlungen, z. B. Stundenzeiten etc., im Einzelfall wenig förderlich, da die unterschiedliche Vulnerabilität und Risikoproblematik des Kindes eine wichtige Rolle spielt.Die spezifischen seelischen Störungen Depression, Angst, ADHS und soziale Phobie können im Einzelfall Prädiktoren für pathologischen Mediengebrauch sein. Das frühzeitige genaue Erfassen seelischer und körperlicher Auffälligkeiten bei pathologischem Medienkonsum ist im Grundsatz eine kinder- und hausärztliche Aufgabe. Bei Auftauchen ernsthafter Komorbidität, wie Depression, und erheblichem sozialen Rückzug ist eine fachärztliche Betreuung anzuraten.

AB - Es findet ein grundsätzlicher gesellschaftlicher und technologischer Wandel statt, der sich mit medizinischen Kategorien nur begrenzt beschreiben lässt. 80 – 90 % der Kinder und Jugendlichen haben ein entwicklungsförderndes, kritisches und positiv-kreatives Verhältnis zu modernen Medien. 10 – 20 % der Kinder und Jugendlichen haben ein Risiko, durch und wegen moderner Medien und deren pathologischer Nutzung seelische und körperliche Probleme zu entwickeln.Die primäre Verantwortung der Familie für die Medienerziehung ist in Kombination mit der Schule und dem Kindergarten zu betonen und zu unterstützen. Dabei ist eine genaue Beobachtung einzelner Entwicklungsphasen (schlechte Angewohnheit, vorübergehende Intensivbenutzung) angezeigt.Die eigene Beschäftigung mit aktuell bedeutenden Spielen und Freizeitaktivitäten ist unspezifisch hilfreich zum Verständnis der Kinder und Jugendlichen. Allerdings sind allgemeine Empfehlungen, z. B. Stundenzeiten etc., im Einzelfall wenig förderlich, da die unterschiedliche Vulnerabilität und Risikoproblematik des Kindes eine wichtige Rolle spielt.Die spezifischen seelischen Störungen Depression, Angst, ADHS und soziale Phobie können im Einzelfall Prädiktoren für pathologischen Mediengebrauch sein. Das frühzeitige genaue Erfassen seelischer und körperlicher Auffälligkeiten bei pathologischem Medienkonsum ist im Grundsatz eine kinder- und hausärztliche Aufgabe. Bei Auftauchen ernsthafter Komorbidität, wie Depression, und erheblichem sozialen Rückzug ist eine fachärztliche Betreuung anzuraten.

U2 - 10.1055/s-0034-1370296

DO - 10.1055/s-0034-1370296

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 8

SP - 309

EP - 326

JO - Psych Up2Date

JF - Psych Up2Date

SN - 2194-8895

IS - 05

ER -