Partizipative Entscheidungsfindung in der Onkologie

Abstract

Partizipative Entscheidungsfindung („shared decision-making“) ist ein zentraler Aspekt der Patient:innenzentrierung und ein Schlüsselelement qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung. Sie beschreibt einen Kommunikationsprozess zwischen Behandelnden und Patient:innen, bei dem auf Basis geteilter Informationen zu evidenzbasierten diagnostischen und/oder therapeutischen Verfahren eine gemeinsam verantwortete Entscheidung getroffen wird. Hierbei kommt den Präferenzen, Werten und Bedürfnissen der Patient:innen eine zentrale Rolle zu. Ziel dieses Artikels ist es, die Konzepte der Patient:innenzentrierung und partizipativen Entscheidungsfindung sowie praktische Hinweise zur Umsetzung in der onkologischen Routineversorgung zu erläutern. Des Weiteren werden aktuelle Studien zur Förderung der Umsetzung von partizipativer Entscheidungsfindung sowie Einflussfaktoren auf die Implementierung in der onkologischen Routineversorgung in Deutschland dargestellt. Obwohl die partizipative Entscheidungsfindung von vielen Patient:innen gewünscht und von der Gesundheitspolitik gefordert wird, ist sie weiterhin nicht flächendeckend in die onkologische Routineversorgung integriert. Barrieren für eine erfolgreiche Umsetzung partizipativer Entscheidungsfindung
finden sich sowohl auf individueller Ebene als auch auf der Ebene von Gesundheitsorganisationen und des Gesundheitssystems. In den letzten Jahren wurde eine Reihe wirkungsvoller Interventionen entwickelt, die verschiedene dieser Ebenen adressieren. Dennoch bleibt die Umsetzung herausfordernd und komplex.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN0946-4565
DOIs
StatusVeröffentlicht - 09.2023