Das Tumorsuppressorgen p53 kodiert für ein wichtiges Regulatorprotein des Zellzyklus und hat hierdurch wahrscheinlich eine Bedeutung für die Entstehung einer Vielzahl von malignen Erkrankungen, u. a. auch für das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle. Es ist im Zusammenhang mit der Krebsentstehung das am häufigsten mutierte Gen und schon relativ gut untersucht. Daher wählten wir es aus, um herauszufinden, inwieweit Abstriche der Mundschleimhaut geeignet sind, Material zum Nachweis von Mutationen in einem Gen zu liefern, das in Zusammenhang mit der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle steht, denn Abstriche sind mit wesentlich geringerem Aufwand zu gewinnen als bioptisches Material. Wir untersuchten Probeexzisionen, Tumorabstriche und Abstriche gesund erscheinender Schleimhaut von 32 Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen sowie Schleimhautabstriche von 35 gesunden Kontrollpersonen mit Polymerasekettenreaktion (PCR) und Temperaturgradientengelelektrophorese (TGGE). Vierzehn der 32 Tumorpatienten wiesen Mutationen von p53 auf, und in jedem Fall wurden die Mutationen sowohl in der Biopsie als auch im Tumorabstrich nachgewiesen. In vier Fällen wurde die Mutation auch im Abstrich der gesund erscheinenden Mukosa gefunden. Nach unseren Untersuchungen hat sich die Abstrichnahme als geeignete Methode erwiesen, Material für die Detektion von Genmutationen in Plattenepithelkarzinomen der Mundschleimhaut zu gewinnen.