Organisierte sexualisierte Gewalt – Herausforderungen und Chancen in der Diagnostik und Psychotherapie für Betroffene

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Organisierte sexualisierte Gewalt – Herausforderungen und Chancen in der Diagnostik und Psychotherapie für Betroffene. / Nick, S.; Grundmann-Tuac, J.; Schäfer, I.; Gysi, J.

in: VERHALTENSTHERAPIE, Jahrgang 32, Nr. 3, 2022, S. 93-103.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ReviewForschung

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title = "Organisierte sexualisierte Gewalt – Herausforderungen und Chancen in der Diagnostik und Psychotherapie f{\"u}r Betroffene",
abstract = "Hintergrund: Schwere sexualisierte Gewalt erfolgt meist in Verbindung mit k{\"o}rperlicher und psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass einige Formen von sexualisierter Gewalt systematisch und durch untereinander bekannte T{\"a}ter:innen oder Netzwerke organisiert ausge{\"u}bt werden und mehrere Opfer betreffen. Betroffene leiden meist unter komplexen Traumafolgen und gelten als schwer erkennbar. Die mit der ICD-11 verbesserten M{\"o}glichkeiten in der Dia­gnostik von schweren Traumafolgen bergen auch f{\"u}r diese Zielgruppe Chancen auf eine fr{\"u}here Einleitung st{\"o}rungs­spezifischer Behandlung und mehr fachliche Anerkennung. Methodik: In diesem Fachbeitrag werden unterschiedliche Kontexte von organisierter sexualisierter Gewalt und m{\"o}gliche psychische Folgen im {\"U}berblick dargestellt. Zudem werden damit verbundene Implikationen f{\"u}r Diagnostik, psychosoziale Versorgung und Psychotherapie der Betroffenen erl{\"a}utert. Dabei wird das Ziel verfolgt, bisherige Erkenntnisse aus Fachliteratur und klinischer Praxis in Bezug zu setzen und in psychotraumatologische Diskurse zu integrieren. Ergebnisse: Betroffene mit Erfahrungen von organisierter sexuali­sierter Gewalt haben einen vielseitigen Hilfebedarf und stellen Gesundheitssystem, Opferschutz und Ermittlungsbeh{\"o}rden gleicherma{\ss}en vor komplexe Herausforderungen. Fachliche Weiterentwicklungen und Kooperationen der unterschiedlichen Hilfesysteme sind erforderlich. Nur so kann der bestehende Mangel an systematisch erfassten Erkenntnissen und Studien sowie an Behandlungs- und Versorgungsstrukturen f{\"u}r diese Zielgruppe behoben werden.",
author = "S. Nick and J. Grundmann-Tuac and I. Sch{\"a}fer and J. Gysi",
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year = "2022",
doi = "10.1159/000525793",
language = "Deutsch",
volume = "32",
pages = "93--103",
journal = "VERHALTENSTHERAPIE",
issn = "1016-6262",
publisher = "S. Karger AG",
number = "3",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Organisierte sexualisierte Gewalt – Herausforderungen und Chancen in der Diagnostik und Psychotherapie für Betroffene

AU - Nick, S.

AU - Grundmann-Tuac, J.

AU - Schäfer, I.

AU - Gysi, J.

N1 - Frau Grundmann-Tuac ist der neue Nachname der jetzt verheiratetet Frau Johanna Grundmann (vormalig). Bitte Frau Johanna Grundmann-Tuac als interne Person anlegen und ggf. mit Johanna Grundmann verknüpfen.

PY - 2022

Y1 - 2022

N2 - Hintergrund: Schwere sexualisierte Gewalt erfolgt meist in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass einige Formen von sexualisierter Gewalt systematisch und durch untereinander bekannte Täter:innen oder Netzwerke organisiert ausgeübt werden und mehrere Opfer betreffen. Betroffene leiden meist unter komplexen Traumafolgen und gelten als schwer erkennbar. Die mit der ICD-11 verbesserten Möglichkeiten in der Dia­gnostik von schweren Traumafolgen bergen auch für diese Zielgruppe Chancen auf eine frühere Einleitung störungs­spezifischer Behandlung und mehr fachliche Anerkennung. Methodik: In diesem Fachbeitrag werden unterschiedliche Kontexte von organisierter sexualisierter Gewalt und mögliche psychische Folgen im Überblick dargestellt. Zudem werden damit verbundene Implikationen für Diagnostik, psychosoziale Versorgung und Psychotherapie der Betroffenen erläutert. Dabei wird das Ziel verfolgt, bisherige Erkenntnisse aus Fachliteratur und klinischer Praxis in Bezug zu setzen und in psychotraumatologische Diskurse zu integrieren. Ergebnisse: Betroffene mit Erfahrungen von organisierter sexuali­sierter Gewalt haben einen vielseitigen Hilfebedarf und stellen Gesundheitssystem, Opferschutz und Ermittlungsbehörden gleichermaßen vor komplexe Herausforderungen. Fachliche Weiterentwicklungen und Kooperationen der unterschiedlichen Hilfesysteme sind erforderlich. Nur so kann der bestehende Mangel an systematisch erfassten Erkenntnissen und Studien sowie an Behandlungs- und Versorgungsstrukturen für diese Zielgruppe behoben werden.

AB - Hintergrund: Schwere sexualisierte Gewalt erfolgt meist in Verbindung mit körperlicher und psychischer Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. In den letzten Jahren wurde deutlich, dass einige Formen von sexualisierter Gewalt systematisch und durch untereinander bekannte Täter:innen oder Netzwerke organisiert ausgeübt werden und mehrere Opfer betreffen. Betroffene leiden meist unter komplexen Traumafolgen und gelten als schwer erkennbar. Die mit der ICD-11 verbesserten Möglichkeiten in der Dia­gnostik von schweren Traumafolgen bergen auch für diese Zielgruppe Chancen auf eine frühere Einleitung störungs­spezifischer Behandlung und mehr fachliche Anerkennung. Methodik: In diesem Fachbeitrag werden unterschiedliche Kontexte von organisierter sexualisierter Gewalt und mögliche psychische Folgen im Überblick dargestellt. Zudem werden damit verbundene Implikationen für Diagnostik, psychosoziale Versorgung und Psychotherapie der Betroffenen erläutert. Dabei wird das Ziel verfolgt, bisherige Erkenntnisse aus Fachliteratur und klinischer Praxis in Bezug zu setzen und in psychotraumatologische Diskurse zu integrieren. Ergebnisse: Betroffene mit Erfahrungen von organisierter sexuali­sierter Gewalt haben einen vielseitigen Hilfebedarf und stellen Gesundheitssystem, Opferschutz und Ermittlungsbehörden gleichermaßen vor komplexe Herausforderungen. Fachliche Weiterentwicklungen und Kooperationen der unterschiedlichen Hilfesysteme sind erforderlich. Nur so kann der bestehende Mangel an systematisch erfassten Erkenntnissen und Studien sowie an Behandlungs- und Versorgungsstrukturen für diese Zielgruppe behoben werden.

U2 - 10.1159/000525793

DO - 10.1159/000525793

M3 - SCORING: Review

VL - 32

SP - 93

EP - 103

JO - VERHALTENSTHERAPIE

JF - VERHALTENSTHERAPIE

SN - 1016-6262

IS - 3

ER -