NutRiDerm – Ernährung, Lebensstil und klinische Parameter bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen

Fragestellung Ernährung und Lebensstil spielen bei der Entstehung und im Verlauf von chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen eine wichtige Rolle. Ziel des Projekts „NutRiDerm“ ist es, Kohorten von Patienten/-innen mit Acne inversa, Psoriasis, Neurodermitis und chronischen Wunden aufzubauen sowie Zusammenhänge zwischen Lebensstildaten und klinischen Parametern longitudinal zu untersuchen. Methodik Seit November 2018 werden Quer- und Längsschnittdaten von je 100 Patienten/-innen mit Acne inversa erfasst. Erhoben werden Ernährungsgewohnheiten (3-Tage-Protokolle), Ernährungsqualität (mediterraner Score [MEDAS]), körperliche Aktivität (IPAQ), anthropometrische Daten (BIA-Messung), ein standardisierter Fragebogen zum sozioökonomischen Status und zum Rauchen, Lebensqualitätseinschränkungen in Zusammenhang mit der Hauterkrankung (DLQI), Blutwerte einschließlich Entzündungsmarkern, das Darmmikrobiom sowie der Schweregrad der Erkrankung (Hurley, HS-PGA). Ergebnis Vorliegende deskriptive Auswertungen beziehen sich auf erste Querschnittsdaten von 74 Patienten/-innen (27,0 % Männer, 73,0 % Frauen) mit Acne inversa im Alter von 20 bis 68 Jahren. 55,4 % der Patienten sind Raucher; 21,6 % Ex-Raucher und 20,3 % Nie-Raucher. Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) liegt bei 30,0 (±12,1) kg/m2. 19,7 % der Patienten sind normalgewichtig; 35,5 % präadipös und 42,1 % adipös. Der mittlere MEDAS liegt mit 5 von maximal 14 Punkten im unteren Bereich und ist für beide Geschlechter gleich. Der HS-PGA beträgt im Mittel 3 von maximal 5 Punkten. 52,6 % der Patienten weisen einen Vitamin D-Mangel auf (< 20 µg/l); bei 30,3 % ist die Versorgung im Grenzbereich (20-30 µg/l) und für 9,2 % im Normalbereich (≥ 30 µg/l). Schlussfolgerung Die ersten Ergebnisse von „NutRiDerm“ bei Patienten/-innen mit Acne inversa deuten auf die Notwendigkeit von Interventionen in der Praxis hin: Jede/r zweite Patient/-in raucht und vier von fünf Patienten/-innen sind übergewichtig oder adipös. Auch die Vitamin D-Versorgung und die Ernährungsqualität bedürfen einer intensiven Beratung. Zukünftig soll erörtert werden, welche Parameter Einfluss auf den Schweregrad der Erkrankung von Patienten/-innen mit Acne Inversa, Psoriasis, Neurodermitis und chronischen Wunden nehmen.