Nichtinterventionelle Studie zur Wirkung von Aripiprazol-Depot bei Patienten mit Schizophrenie unter Routinebedingungen in Deutschland

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Nichtinterventionelle Studie zur Wirkung von Aripiprazol-Depot bei Patienten mit Schizophrenie unter Routinebedingungen in Deutschland. / Schöttle, Daniel; Janetzky, Wolfgang; Beck, Elmar; Correll, Christoph U; Wiedemann, Klaus.

in: PSYCHOPHARMAKOTHERAP, 2019, S. 219-26.

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title = "Nichtinterventionelle Studie zur Wirkung von Aripiprazol-Depot bei Patienten mit Schizophrenie unter Routinebedingungen in Deutschland",
abstract = "In dieser nichtinterventionellen Studie wurde die Behandlung von Schizophrenie-Patienten nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot untersucht. Die erhobenen Daten erg{\"a}nzen die Wirksamkeitsdaten aus randomisierten kontrollierten Studien um ein naturalistisches Setting.In die multizentrische, prospektive Studie wurden 242 Patienten einbezogen, die zuvor durchschnittlich 9,7 Monate mit oraler Aripiprazol-Medikation behandelt worden waren und nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot anschlie{\ss}end {\"u}ber sechs Monate beobachtet wurden. Endpunkte waren unter anderem die Bewertung der Psychopathologie (Brief psychiatric rating scale, BPRS) und des Schweregrads der Erkrankung (Clinical global impression, CGI).Zu Beginn der Behandlung mit Aripiprazol-Depot waren die meisten Patienten noch deutlich krank: Der BPRS-Gesamtwert lag im Mittel bei 54,1 Punkten (±15,6) und die Mehrzahl der Patienten (95 %) hatte einen CGI-S-Wert von 4 oder h{\"o}her. Insgesamt beendeten 93,8 % der Patienten die 6-Monats-Studie; 84,3 % nahmen an jeder Visite teil und erhielten alle vorgesehenen Injektionen. W{\"a}hrend der sechsmonatigen Behandlungsdauer mit Aripiprazol-Depot verbesserte sich die Psychopathologie signifikant mit einer Abnahme des BPRS-Gesamtscores um 13,8 Punkte (±16,0). Die Krankheitsschwere reduzierte sich signifikant mit einer Verschiebung der CGI-S-Werte zu niedrigeren Werten. Subgruppen-Analysen zeigten, dass die Verbesserungen numerisch deutlicher ausgepr{\"a}gt waren bei j{\"u}ngeren Patienten, bei Patienten mit k{\"u}rzerer Krankheitsdauer, bei Patienten mit weniger schizophrenen Episoden und bei Patienten, die zu Beginn der Studie st{\"a}rker erkrankt waren. H{\"a}ufigste Nebenwirkung war der unangebrachte Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme; in der Regel setzen die Patienten die bei der ersten Injektion empfohlene 14-t{\"a}gige Weiterbehandlung mit oralem Aripiprazol fr{\"u}her ab. Sechs Patienten (2,5 %) brachen die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab oder wollten die Therapie nicht fortsetzen.Die Studiendaten zeigen deutlich die positiven Wirkungen von Aripiprazol-Depot unter naturalistischen Bedingungen und best{\"a}tigen die bisherigen Daten aus kontrollierten Studien.",
author = "Daniel Sch{\"o}ttle and Wolfgang Janetzky and Elmar Beck and Correll, {Christoph U} and Klaus Wiedemann",
year = "2019",
language = "Deutsch",
pages = "219--26",
journal = "PSYCHOPHARMAKOTHERAP",
issn = "0944-6877",
publisher = "Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Nichtinterventionelle Studie zur Wirkung von Aripiprazol-Depot bei Patienten mit Schizophrenie unter Routinebedingungen in Deutschland

AU - Schöttle, Daniel

AU - Janetzky, Wolfgang

AU - Beck, Elmar

AU - Correll, Christoph U

AU - Wiedemann, Klaus

PY - 2019

Y1 - 2019

N2 - In dieser nichtinterventionellen Studie wurde die Behandlung von Schizophrenie-Patienten nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot untersucht. Die erhobenen Daten ergänzen die Wirksamkeitsdaten aus randomisierten kontrollierten Studien um ein naturalistisches Setting.In die multizentrische, prospektive Studie wurden 242 Patienten einbezogen, die zuvor durchschnittlich 9,7 Monate mit oraler Aripiprazol-Medikation behandelt worden waren und nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot anschließend über sechs Monate beobachtet wurden. Endpunkte waren unter anderem die Bewertung der Psychopathologie (Brief psychiatric rating scale, BPRS) und des Schweregrads der Erkrankung (Clinical global impression, CGI).Zu Beginn der Behandlung mit Aripiprazol-Depot waren die meisten Patienten noch deutlich krank: Der BPRS-Gesamtwert lag im Mittel bei 54,1 Punkten (±15,6) und die Mehrzahl der Patienten (95 %) hatte einen CGI-S-Wert von 4 oder höher. Insgesamt beendeten 93,8 % der Patienten die 6-Monats-Studie; 84,3 % nahmen an jeder Visite teil und erhielten alle vorgesehenen Injektionen. Während der sechsmonatigen Behandlungsdauer mit Aripiprazol-Depot verbesserte sich die Psychopathologie signifikant mit einer Abnahme des BPRS-Gesamtscores um 13,8 Punkte (±16,0). Die Krankheitsschwere reduzierte sich signifikant mit einer Verschiebung der CGI-S-Werte zu niedrigeren Werten. Subgruppen-Analysen zeigten, dass die Verbesserungen numerisch deutlicher ausgeprägt waren bei jüngeren Patienten, bei Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer, bei Patienten mit weniger schizophrenen Episoden und bei Patienten, die zu Beginn der Studie stärker erkrankt waren. Häufigste Nebenwirkung war der unangebrachte Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme; in der Regel setzen die Patienten die bei der ersten Injektion empfohlene 14-tägige Weiterbehandlung mit oralem Aripiprazol früher ab. Sechs Patienten (2,5 %) brachen die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab oder wollten die Therapie nicht fortsetzen.Die Studiendaten zeigen deutlich die positiven Wirkungen von Aripiprazol-Depot unter naturalistischen Bedingungen und bestätigen die bisherigen Daten aus kontrollierten Studien.

AB - In dieser nichtinterventionellen Studie wurde die Behandlung von Schizophrenie-Patienten nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot untersucht. Die erhobenen Daten ergänzen die Wirksamkeitsdaten aus randomisierten kontrollierten Studien um ein naturalistisches Setting.In die multizentrische, prospektive Studie wurden 242 Patienten einbezogen, die zuvor durchschnittlich 9,7 Monate mit oraler Aripiprazol-Medikation behandelt worden waren und nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot anschließend über sechs Monate beobachtet wurden. Endpunkte waren unter anderem die Bewertung der Psychopathologie (Brief psychiatric rating scale, BPRS) und des Schweregrads der Erkrankung (Clinical global impression, CGI).Zu Beginn der Behandlung mit Aripiprazol-Depot waren die meisten Patienten noch deutlich krank: Der BPRS-Gesamtwert lag im Mittel bei 54,1 Punkten (±15,6) und die Mehrzahl der Patienten (95 %) hatte einen CGI-S-Wert von 4 oder höher. Insgesamt beendeten 93,8 % der Patienten die 6-Monats-Studie; 84,3 % nahmen an jeder Visite teil und erhielten alle vorgesehenen Injektionen. Während der sechsmonatigen Behandlungsdauer mit Aripiprazol-Depot verbesserte sich die Psychopathologie signifikant mit einer Abnahme des BPRS-Gesamtscores um 13,8 Punkte (±16,0). Die Krankheitsschwere reduzierte sich signifikant mit einer Verschiebung der CGI-S-Werte zu niedrigeren Werten. Subgruppen-Analysen zeigten, dass die Verbesserungen numerisch deutlicher ausgeprägt waren bei jüngeren Patienten, bei Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer, bei Patienten mit weniger schizophrenen Episoden und bei Patienten, die zu Beginn der Studie stärker erkrankt waren. Häufigste Nebenwirkung war der unangebrachte Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme; in der Regel setzen die Patienten die bei der ersten Injektion empfohlene 14-tägige Weiterbehandlung mit oralem Aripiprazol früher ab. Sechs Patienten (2,5 %) brachen die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab oder wollten die Therapie nicht fortsetzen.Die Studiendaten zeigen deutlich die positiven Wirkungen von Aripiprazol-Depot unter naturalistischen Bedingungen und bestätigen die bisherigen Daten aus kontrollierten Studien.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

SP - 219

EP - 226

JO - PSYCHOPHARMAKOTHERAP

JF - PSYCHOPHARMAKOTHERAP

SN - 0944-6877

M1 - 26

ER -