Nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen in chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg

Standard

Nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen in chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg : Eine Auswertung der Inzidenz und Ursachen interpersoneller Gewalt in drei Hamburger Notaufnahmen. / Lohner, Larissa; Süße, Andrea; Polak, Marissa; Kühne, Olivia; Anders, Sven.

in: RECHTSMEDIZIN, Jahrgang 31, 2021, S. 444-451.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{fa1f8b239909471288b71d578bf100f1,
title = "Nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen in chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg: Eine Auswertung der Inzidenz und Ursachen interpersoneller Gewalt in drei Hamburger Notaufnahmen",
abstract = "HintergrundInterpersonelle Gewalt ist von gro{\ss}er gesellschaftlicher Relevanz und mit einer hohen Dunkelziffer behaftet. Ein Gro{\ss}teil der Gewalttaten wird polizeilich nicht gemeldet. Notfallaufnahmen und niedergelassene {\"A}rzte sind oft erste Anlaufstellen der Gesch{\"a}digten. Vor diesem Hintergrund erfolgte eine Auswertung der H{\"a}ufigkeit und Ursachen nichtakzidenteller gewaltbedingter Verletzungen in 3 Hamburger Notfallaufnahmen unter Ber{\"u}cksichtigung rechtsmedizinischer und kriminalistischer Gesichtspunkte.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Auswertung von 13.659 Patientenakten in 3 chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg. Alle Patienten mit einem {\"a}rztlich oder anamnestisch dokumentierten Hinweis auf eine fremde Gewalteinwirkung wurden in die Untersuchung eingeschlossen.ErgebnisseInsgesamt wiesen 6,05 % (n = 827) der Patienten nichtakzidentelle Verletzungen auf. In etwa 80 % waren die Betroffenen m{\"a}nnlich; haupts{\"a}chlich waren Personen zwischen 21 und 40 Jahren betroffen. Stumpfe Gewalteinwirkungen dominierten (87 %); Hirn- und Gesichtssch{\"a}del waren die am h{\"a}ufigsten betroffenen Regionen. In mehr als 10 % kam es zu einer station{\"a}ren Aufnahme; Fremdt{\"a}ter wurden am h{\"a}ufigsten angegeben.DiskussionAufgrund der regionalen Lage differierte die H{\"a}ufigkeit nichtakzidenteller Verletzungen zwischen den Kliniken. Die Ergebnisse weisen auf die Dimensionen der medizinischen Versorgungsleistung durch nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen und die Notwendigkeit patientenzentrierter, kooperativer Versorgungskonzepte unter Beteiligung rechtsmedizinischer Angebote hin.",
author = "Larissa Lohner and Andrea S{\"u}{\ss}e and Marissa Polak and Olivia K{\"u}hne and Sven Anders",
year = "2021",
doi = "10.1007/s00194-021-00458-9",
language = "Deutsch",
volume = "31",
pages = "444--451",
journal = "RECHTSMEDIZIN",
issn = "0937-9819",
publisher = "Springer",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen in chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg

T2 - Eine Auswertung der Inzidenz und Ursachen interpersoneller Gewalt in drei Hamburger Notaufnahmen

AU - Lohner, Larissa

AU - Süße, Andrea

AU - Polak, Marissa

AU - Kühne, Olivia

AU - Anders, Sven

PY - 2021

Y1 - 2021

N2 - HintergrundInterpersonelle Gewalt ist von großer gesellschaftlicher Relevanz und mit einer hohen Dunkelziffer behaftet. Ein Großteil der Gewalttaten wird polizeilich nicht gemeldet. Notfallaufnahmen und niedergelassene Ärzte sind oft erste Anlaufstellen der Geschädigten. Vor diesem Hintergrund erfolgte eine Auswertung der Häufigkeit und Ursachen nichtakzidenteller gewaltbedingter Verletzungen in 3 Hamburger Notfallaufnahmen unter Berücksichtigung rechtsmedizinischer und kriminalistischer Gesichtspunkte.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Auswertung von 13.659 Patientenakten in 3 chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg. Alle Patienten mit einem ärztlich oder anamnestisch dokumentierten Hinweis auf eine fremde Gewalteinwirkung wurden in die Untersuchung eingeschlossen.ErgebnisseInsgesamt wiesen 6,05 % (n = 827) der Patienten nichtakzidentelle Verletzungen auf. In etwa 80 % waren die Betroffenen männlich; hauptsächlich waren Personen zwischen 21 und 40 Jahren betroffen. Stumpfe Gewalteinwirkungen dominierten (87 %); Hirn- und Gesichtsschädel waren die am häufigsten betroffenen Regionen. In mehr als 10 % kam es zu einer stationären Aufnahme; Fremdtäter wurden am häufigsten angegeben.DiskussionAufgrund der regionalen Lage differierte die Häufigkeit nichtakzidenteller Verletzungen zwischen den Kliniken. Die Ergebnisse weisen auf die Dimensionen der medizinischen Versorgungsleistung durch nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen und die Notwendigkeit patientenzentrierter, kooperativer Versorgungskonzepte unter Beteiligung rechtsmedizinischer Angebote hin.

AB - HintergrundInterpersonelle Gewalt ist von großer gesellschaftlicher Relevanz und mit einer hohen Dunkelziffer behaftet. Ein Großteil der Gewalttaten wird polizeilich nicht gemeldet. Notfallaufnahmen und niedergelassene Ärzte sind oft erste Anlaufstellen der Geschädigten. Vor diesem Hintergrund erfolgte eine Auswertung der Häufigkeit und Ursachen nichtakzidenteller gewaltbedingter Verletzungen in 3 Hamburger Notfallaufnahmen unter Berücksichtigung rechtsmedizinischer und kriminalistischer Gesichtspunkte.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Auswertung von 13.659 Patientenakten in 3 chirurgischen Notaufnahmen in Hamburg. Alle Patienten mit einem ärztlich oder anamnestisch dokumentierten Hinweis auf eine fremde Gewalteinwirkung wurden in die Untersuchung eingeschlossen.ErgebnisseInsgesamt wiesen 6,05 % (n = 827) der Patienten nichtakzidentelle Verletzungen auf. In etwa 80 % waren die Betroffenen männlich; hauptsächlich waren Personen zwischen 21 und 40 Jahren betroffen. Stumpfe Gewalteinwirkungen dominierten (87 %); Hirn- und Gesichtsschädel waren die am häufigsten betroffenen Regionen. In mehr als 10 % kam es zu einer stationären Aufnahme; Fremdtäter wurden am häufigsten angegeben.DiskussionAufgrund der regionalen Lage differierte die Häufigkeit nichtakzidenteller Verletzungen zwischen den Kliniken. Die Ergebnisse weisen auf die Dimensionen der medizinischen Versorgungsleistung durch nichtakzidentelle gewaltbedingte Verletzungen und die Notwendigkeit patientenzentrierter, kooperativer Versorgungskonzepte unter Beteiligung rechtsmedizinischer Angebote hin.

U2 - 10.1007/s00194-021-00458-9

DO - 10.1007/s00194-021-00458-9

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 31

SP - 444

EP - 451

JO - RECHTSMEDIZIN

JF - RECHTSMEDIZIN

SN - 0937-9819

ER -