Milde COVID-19-Verläufe bei Mitarbeitenden einer Universitätsklinik

Abstract

Hintergrund
Mitarbeitende in Gesundheitseinrichtungen sind direkt exponiert und damit besonders gefährdet in der anhaltenden COVID-19-Pandemie. Trotz diverser Berichte zu SARS-CoV-2-Infektionszahlen unter Mitarbeitenden deutscher Kliniken sind die Verläufe von COVID-19 bei dieser besonderen Population wenig beschrieben.

Fragestellung
In diesem Kurzbeitrag sollen die Merkmale und Verläufe von Infektionsfällen unter Mitarbeitenden am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der ersten Welle der Pandemie dargestellt werden.

Methoden
Im Zeitraum 01.07.–28.07.2020 wurden 67 vormals positiv auf SARS-CoV‑2 getestete Mitarbeitende via E‑Mail eingeladen, in einem anonymen Onlinefragebogen detaillierte Angaben zum Krankheitsverlauf zu machen; 39 Personen nahmen teil.

Ergebnisse
Die Teilnehmenden (58 %) waren überwiegend ≤ 39 Jahre alt (64 %) und weiblich (70 %). Die meisten berichteten über direkten Patientenkontakt (85 %), inklusive SARS-CoV-2-positiver Patient*innen (62 %). Die Beschwerden hielten im Median 19 Tage an. 85 % berichteten Fatigue, 67 % Geruchs- oder Geschmacksstörungen, 64 % Husten, 62 % Kopfschmerzen und 51 % Kurzatmigkeit. Die Verläufe waren überwiegend mild; 5 % wurden stationär behandelt. 38 % berichteten mehr als 4 Wochen nach Symptombeginn über anhaltende Beschwerden, insbesondere Geruchs- oder Geschmacksstörungen, Fatigue oder Kurzatmigkeit. Diese hatten häufiger Vorerkrankungen berichtet (53 % vs. 12 %, p = 0,010) und im Speziellen einen arteriellen Hypertonus (27 % vs. 4 %, p = 0,062).

Diskussion
COVID-19-erkrankte Gesundheitsarbeitende berichteten trotz regelhafter Kontakte zu SARS-CoV-2-infizierten Patienten zum größten Teil über milde Verläufe. Ein Teil gab allerdings auch nach Monaten noch Symptome an.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungMild COVID-19 disease in healthcare workers at a German university clinic: The "first wave" at the University Medical Center Hamburg-Eppendorf
OriginalspracheDeutsch
ISSN1436-9990
DOIs
StatusVeröffentlicht - 09.2021
PubMed 34374799