Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland

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Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland. / Hajek, André; König, Hans-Helmut.

in: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Jahrgang 67, Nr. 10, 07.08.2024, S. 1137-1143.

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title = "Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland",
abstract = "HINTERGRUND: Bisher gibt es nur wenige Erkenntnisse {\"u}ber den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland. Ziel war daher, eine Assoziation zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit in dieser Gruppe darzustellen.Methoden: Die Daten stammen aus dem Deutschen Alterssurvey (Welle 7, November 2020 bis M{\"a}rz 2021), einer repr{\"a}sentativen Stichprobe von zuhause lebenden Personen mittleren und h{\"o}heren Alters. Die Stichprobe umfasste 4145 Individuen. Das mittlere Alter betrug 63,8 Jahre, 93,2 % der Befragten hatten keinen Migrationshintergrund, wohingegen ungef{\"a}hr 5,9 % der Befragten einen Migrationshintergrund mit eigener Migrationserfahrung und 0,9 % einen Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung hatten. Zur Quantifizierung der Einsamkeit wurde das etablierte Instrument von De Jong Gierveld verwendet.Ergebnisse: Multiple lineare Regressionen zeigten, dass Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung im Vergleich zu Personen ohne Migrationshintergrund eine signifikant h{\"o}here Einsamkeit aufweisen (β = 0,15, 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,004–0,30, p < 0,05), wohingegen Personen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung eine signifikant niedrigere Einsamkeit aufweisen (β = −0,27, 95 % KI: −0,52 bis −0,02, p < 0,05).Diskussion: Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung scheinen eine Risikogruppe f{\"u}r hohe Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland darzustellen. Insofern sollte diese Gruppe bei entsprechenden Ma{\ss}nahmen besonders ber{\"u}cksichtigt werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen (und potenzieller k{\"u}nftiger) Migrationsbewegungen sind diese Ergebnisse von gro{\ss}er Relevanz, da insbesondere diese Gruppen von Einsamkeit betroffen sein k{\"o}nnten.",
author = "Andr{\'e} Hajek and Hans-Helmut K{\"o}nig",
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year = "2024",
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doi = "10.1007/s00103-024-03923-4",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland

AU - Hajek, André

AU - König, Hans-Helmut

N1 - © 2024. The Author(s).

PY - 2024/8/7

Y1 - 2024/8/7

N2 - HINTERGRUND: Bisher gibt es nur wenige Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland. Ziel war daher, eine Assoziation zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit in dieser Gruppe darzustellen.Methoden: Die Daten stammen aus dem Deutschen Alterssurvey (Welle 7, November 2020 bis März 2021), einer repräsentativen Stichprobe von zuhause lebenden Personen mittleren und höheren Alters. Die Stichprobe umfasste 4145 Individuen. Das mittlere Alter betrug 63,8 Jahre, 93,2 % der Befragten hatten keinen Migrationshintergrund, wohingegen ungefähr 5,9 % der Befragten einen Migrationshintergrund mit eigener Migrationserfahrung und 0,9 % einen Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung hatten. Zur Quantifizierung der Einsamkeit wurde das etablierte Instrument von De Jong Gierveld verwendet.Ergebnisse: Multiple lineare Regressionen zeigten, dass Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung im Vergleich zu Personen ohne Migrationshintergrund eine signifikant höhere Einsamkeit aufweisen (β = 0,15, 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,004–0,30, p < 0,05), wohingegen Personen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung eine signifikant niedrigere Einsamkeit aufweisen (β = −0,27, 95 % KI: −0,52 bis −0,02, p < 0,05).Diskussion: Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung scheinen eine Risikogruppe für hohe Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland darzustellen. Insofern sollte diese Gruppe bei entsprechenden Maßnahmen besonders berücksichtigt werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen (und potenzieller künftiger) Migrationsbewegungen sind diese Ergebnisse von großer Relevanz, da insbesondere diese Gruppen von Einsamkeit betroffen sein könnten.

AB - HINTERGRUND: Bisher gibt es nur wenige Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland. Ziel war daher, eine Assoziation zwischen Migrationshintergrund und Einsamkeit in dieser Gruppe darzustellen.Methoden: Die Daten stammen aus dem Deutschen Alterssurvey (Welle 7, November 2020 bis März 2021), einer repräsentativen Stichprobe von zuhause lebenden Personen mittleren und höheren Alters. Die Stichprobe umfasste 4145 Individuen. Das mittlere Alter betrug 63,8 Jahre, 93,2 % der Befragten hatten keinen Migrationshintergrund, wohingegen ungefähr 5,9 % der Befragten einen Migrationshintergrund mit eigener Migrationserfahrung und 0,9 % einen Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung hatten. Zur Quantifizierung der Einsamkeit wurde das etablierte Instrument von De Jong Gierveld verwendet.Ergebnisse: Multiple lineare Regressionen zeigten, dass Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung im Vergleich zu Personen ohne Migrationshintergrund eine signifikant höhere Einsamkeit aufweisen (β = 0,15, 95 % Konfidenzintervall (KI): 0,004–0,30, p < 0,05), wohingegen Personen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung eine signifikant niedrigere Einsamkeit aufweisen (β = −0,27, 95 % KI: −0,52 bis −0,02, p < 0,05).Diskussion: Personen mit Migrationshintergrund und eigener Migrationserfahrung scheinen eine Risikogruppe für hohe Einsamkeit im mittleren und hohen Alter in Deutschland darzustellen. Insofern sollte diese Gruppe bei entsprechenden Maßnahmen besonders berücksichtigt werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen (und potenzieller künftiger) Migrationsbewegungen sind diese Ergebnisse von großer Relevanz, da insbesondere diese Gruppen von Einsamkeit betroffen sein könnten.

U2 - 10.1007/s00103-024-03923-4

DO - 10.1007/s00103-024-03923-4

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 39112746

VL - 67

SP - 1137

EP - 1143

JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA

JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA

SN - 1436-9990

IS - 10

ER -