Lebenszeitprävalenz des Erlebens von Sex und sexueller Berührung gegen den eigenen Willen sowie Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren
Standard
Lebenszeitprävalenz des Erlebens von Sex und sexueller Berührung gegen den eigenen Willen sowie Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren : Ergebnisse aus der Studie Gesundheit und Sexualität in Deutschland (GeSiD). / Brunner, Franziska; Tozdan, Safiye; Klein, Verena; Dekker, Arne; Briken, Peer.
in: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Jahrgang 64, Nr. 11, 11.2021, S. 1339-1354.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Lebenszeitprävalenz des Erlebens von Sex und sexueller Berührung gegen den eigenen Willen sowie Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren
T2 - Ergebnisse aus der Studie Gesundheit und Sexualität in Deutschland (GeSiD)
AU - Brunner, Franziska
AU - Tozdan, Safiye
AU - Klein, Verena
AU - Dekker, Arne
AU - Briken, Peer
PY - 2021/11
Y1 - 2021/11
N2 - Hintergrund. Die negativen Auswirkungen von sexueller Gewalt auf die Gesundheit sind im vergangenen Jahrzehnt weltweit erneut stark in den gesundheitspolitischen Fokus gerückt. Bislang fehlen für Deutschlandbevölkerungsrepräsentative Daten, auf deren Basis die Lebenszeitprävalenz für unterschiedliche Altersgruppen sowie spezifische Zusammenhänge zu gesundheitsbezogenen Faktoren dargestellt werden können.Ziel der Arbeit. Die Studie untersucht 1) die Lebenszeitprävalenz für Sex sowiesexuelle Berührung gegen den eigenen Willen im Kindesalter und über die Lebensspanne sowie 2) die Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren.Material und Methoden. 4955 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren wurden in einer zweistufig geschichteten, randomisierten Einwohnermeldeamtsstichprobe im Rahmen des bundesweiten wissenschaftlichen Survey „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ (GeSiD) befragt. Die Zusammenhänge mitsoziodemografischen und gesundheitsbezogenen Faktoren wurden (altersadjustiert und stratifiziert für Geschlecht) mittels logistischerRegression berechnet.Ergebnisse. Für Frauen lag die Lebenszeitprävalenz für versuchten/vollzogenen) Sex bei 14,9 % und für (versuchte/vollzogene)sexuelle Berührung gegen den Willen bei 40,8 %, für Männer bei 3,1 % respektive13,2 %. Für erzwungenen Sex vor dem 14. Lebensjahr lag die Prävalenz bei 2,1 %, für sexuelle Berührung bei 7,5 %. Es zeigten sich höhere Prävalenzen bei Personen mit beeinträchtigter Lebensqualität, schlechtem Gesundheitszustand, chronischer Erkrankung oder Behinderung, einer Behandlung aufgrund von Depression oder einer anderen psychischen Störung im letzten Jahr.Diskussion. Die Studie verdeutlicht Zusammenhänge von sexueller Gewalt mitpsychischer und somatischer Gesundheit. Sie unterstreicht die Dringlichkeit, nach solchen Erfahrungen regelhaft in der ärztlichen Anamnese zu fragen.Schlüsselwörter Sexuelle Gewalt · Sexueller Kindesmissbrauch ·Lebensqualität · Häufigkeit · Trauma
AB - Hintergrund. Die negativen Auswirkungen von sexueller Gewalt auf die Gesundheit sind im vergangenen Jahrzehnt weltweit erneut stark in den gesundheitspolitischen Fokus gerückt. Bislang fehlen für Deutschlandbevölkerungsrepräsentative Daten, auf deren Basis die Lebenszeitprävalenz für unterschiedliche Altersgruppen sowie spezifische Zusammenhänge zu gesundheitsbezogenen Faktoren dargestellt werden können.Ziel der Arbeit. Die Studie untersucht 1) die Lebenszeitprävalenz für Sex sowiesexuelle Berührung gegen den eigenen Willen im Kindesalter und über die Lebensspanne sowie 2) die Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren.Material und Methoden. 4955 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren wurden in einer zweistufig geschichteten, randomisierten Einwohnermeldeamtsstichprobe im Rahmen des bundesweiten wissenschaftlichen Survey „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ (GeSiD) befragt. Die Zusammenhänge mitsoziodemografischen und gesundheitsbezogenen Faktoren wurden (altersadjustiert und stratifiziert für Geschlecht) mittels logistischerRegression berechnet.Ergebnisse. Für Frauen lag die Lebenszeitprävalenz für versuchten/vollzogenen) Sex bei 14,9 % und für (versuchte/vollzogene)sexuelle Berührung gegen den Willen bei 40,8 %, für Männer bei 3,1 % respektive13,2 %. Für erzwungenen Sex vor dem 14. Lebensjahr lag die Prävalenz bei 2,1 %, für sexuelle Berührung bei 7,5 %. Es zeigten sich höhere Prävalenzen bei Personen mit beeinträchtigter Lebensqualität, schlechtem Gesundheitszustand, chronischer Erkrankung oder Behinderung, einer Behandlung aufgrund von Depression oder einer anderen psychischen Störung im letzten Jahr.Diskussion. Die Studie verdeutlicht Zusammenhänge von sexueller Gewalt mitpsychischer und somatischer Gesundheit. Sie unterstreicht die Dringlichkeit, nach solchen Erfahrungen regelhaft in der ärztlichen Anamnese zu fragen.Schlüsselwörter Sexuelle Gewalt · Sexueller Kindesmissbrauch ·Lebensqualität · Häufigkeit · Trauma
KW - Coitus
KW - Female
KW - Germany/epidemiology
KW - Humans
KW - Male
KW - Prevalence
KW - Quality of Life
KW - Sexuality
KW - Touch
U2 - https://doi.org/10.1007/s00103-021-03434-6
DO - https://doi.org/10.1007/s00103-021-03434-6
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 34661689
VL - 64
SP - 1339
EP - 1354
JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA
JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA
SN - 1436-9990
IS - 11
ER -