Kritische Extremitätenischämie und Diabetes mellitus im Kontext: Revaskularisation oder Amputation?

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Kritische Extremitätenischämie und Diabetes mellitus im Kontext: Revaskularisation oder Amputation? / Diener, Holger; Behrendt, Christian-Alexander; Heidemann, Franziska; Manzoni, Daniel; Carpenter, Sebastian William; Debus, Sebastian.

in: Wundmanagement, 2017, S. 283-292.

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title = "Kritische Extremit{\"a}tenisch{\"a}mie und Diabetes mellitus im Kontext: Revaskularisation oder Amputation?",
abstract = "Eine weltweit hohe Inzidenz an Majoramputationen lassen Forderungen nach verbesserten Behandlungsstrategien laut werden, um die Rate an Majoramputationen zu verringern. Dabei sind mehr als 90 % der vorgenommenen Majoramputationen vascul{\"a}rer und diabetischer Genese. Die Dringlichkeit der Behandlungsbed{\"u}rftigkeit der akuten und insbesondere der chronischen kritischen Isch{\"a}mie wird dabei h{\"a}ufig untersch{\"a}tzt. Die Ergebnisse gehen mit einer anhaltend hohen Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t einher. Gef{\"a}{\ss}medizinische Zentren konnten hingegen in den letzten Dekaden durch aggressive Revaskularisierungsma{\ss}nahmen eine deutliche Senkung der Amputationsrate bewirken. Deren Bestreben kommt in hohen Beinerhaltungsraten und Offenheitsraten zum Ausdruck. Es gilt heutzutage aber auch das Augenmerk prim{\"a}r auf das klinische Ergebnis und somit die Abheilung chronischer Ulzerationen, das amputationsfreie {\"U}berleben und die Lebensqualit{\"a}t der Betroffenen zu richten. In dieser {\"U}bersicht werden die klinischen Zeichen, diagnostische Ma{\ss}nahmen und therapeutische Konzepte bei der chronischen kritischen Beinisch{\"a}mie unter besonderer Ber{\"u}cksichtigung der Diabetiker aufgezeigt. Die Entscheidung, zu revaskularisieren oder zu amputieren wird diskutiert. Dabei ist die Entscheidung individuell zu treffen und Risikofaktoren sowie Komorbidit{\"a}ten zu ber{\"u}cksichtigen. Zahlreiche Studien belegen jedoch eine rasche und andauernde Verbesserung der Lebensqualit{\"a}t nach Revaskularisation. Eine Majoramputation ist nach g{\"u}ltiger Meinung bei eintretender Sepsis aufgrund chronischer Ulzerationen, ausgedehnten Nekrosen sowie bei bettl{\"a}gerigen Patienten mit Kontrakturen und nicht beherrschbaren Ruheschmerzen indiziert. Hohes Alter stellt an sich keine Kontraindikation zur Revaskularisation dar.",
author = "Holger Diener and Christian-Alexander Behrendt and Franziska Heidemann and Daniel Manzoni and Carpenter, {Sebastian William} and Sebastian Debus",
year = "2017",
language = "Deutsch",
pages = "283--292",
journal = "Wundmanagement",
issn = "1864-1121",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Kritische Extremitätenischämie und Diabetes mellitus im Kontext: Revaskularisation oder Amputation?

AU - Diener, Holger

AU - Behrendt, Christian-Alexander

AU - Heidemann, Franziska

AU - Manzoni, Daniel

AU - Carpenter, Sebastian William

AU - Debus, Sebastian

PY - 2017

Y1 - 2017

N2 - Eine weltweit hohe Inzidenz an Majoramputationen lassen Forderungen nach verbesserten Behandlungsstrategien laut werden, um die Rate an Majoramputationen zu verringern. Dabei sind mehr als 90 % der vorgenommenen Majoramputationen vasculärer und diabetischer Genese. Die Dringlichkeit der Behandlungsbedürftigkeit der akuten und insbesondere der chronischen kritischen Ischämie wird dabei häufig unterschätzt. Die Ergebnisse gehen mit einer anhaltend hohen Morbidität und Mortalität einher. Gefäßmedizinische Zentren konnten hingegen in den letzten Dekaden durch aggressive Revaskularisierungsmaßnahmen eine deutliche Senkung der Amputationsrate bewirken. Deren Bestreben kommt in hohen Beinerhaltungsraten und Offenheitsraten zum Ausdruck. Es gilt heutzutage aber auch das Augenmerk primär auf das klinische Ergebnis und somit die Abheilung chronischer Ulzerationen, das amputationsfreie Überleben und die Lebensqualität der Betroffenen zu richten. In dieser Übersicht werden die klinischen Zeichen, diagnostische Maßnahmen und therapeutische Konzepte bei der chronischen kritischen Beinischämie unter besonderer Berücksichtigung der Diabetiker aufgezeigt. Die Entscheidung, zu revaskularisieren oder zu amputieren wird diskutiert. Dabei ist die Entscheidung individuell zu treffen und Risikofaktoren sowie Komorbiditäten zu berücksichtigen. Zahlreiche Studien belegen jedoch eine rasche und andauernde Verbesserung der Lebensqualität nach Revaskularisation. Eine Majoramputation ist nach gültiger Meinung bei eintretender Sepsis aufgrund chronischer Ulzerationen, ausgedehnten Nekrosen sowie bei bettlägerigen Patienten mit Kontrakturen und nicht beherrschbaren Ruheschmerzen indiziert. Hohes Alter stellt an sich keine Kontraindikation zur Revaskularisation dar.

AB - Eine weltweit hohe Inzidenz an Majoramputationen lassen Forderungen nach verbesserten Behandlungsstrategien laut werden, um die Rate an Majoramputationen zu verringern. Dabei sind mehr als 90 % der vorgenommenen Majoramputationen vasculärer und diabetischer Genese. Die Dringlichkeit der Behandlungsbedürftigkeit der akuten und insbesondere der chronischen kritischen Ischämie wird dabei häufig unterschätzt. Die Ergebnisse gehen mit einer anhaltend hohen Morbidität und Mortalität einher. Gefäßmedizinische Zentren konnten hingegen in den letzten Dekaden durch aggressive Revaskularisierungsmaßnahmen eine deutliche Senkung der Amputationsrate bewirken. Deren Bestreben kommt in hohen Beinerhaltungsraten und Offenheitsraten zum Ausdruck. Es gilt heutzutage aber auch das Augenmerk primär auf das klinische Ergebnis und somit die Abheilung chronischer Ulzerationen, das amputationsfreie Überleben und die Lebensqualität der Betroffenen zu richten. In dieser Übersicht werden die klinischen Zeichen, diagnostische Maßnahmen und therapeutische Konzepte bei der chronischen kritischen Beinischämie unter besonderer Berücksichtigung der Diabetiker aufgezeigt. Die Entscheidung, zu revaskularisieren oder zu amputieren wird diskutiert. Dabei ist die Entscheidung individuell zu treffen und Risikofaktoren sowie Komorbiditäten zu berücksichtigen. Zahlreiche Studien belegen jedoch eine rasche und andauernde Verbesserung der Lebensqualität nach Revaskularisation. Eine Majoramputation ist nach gültiger Meinung bei eintretender Sepsis aufgrund chronischer Ulzerationen, ausgedehnten Nekrosen sowie bei bettlägerigen Patienten mit Kontrakturen und nicht beherrschbaren Ruheschmerzen indiziert. Hohes Alter stellt an sich keine Kontraindikation zur Revaskularisation dar.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

SP - 283

EP - 292

JO - Wundmanagement

JF - Wundmanagement

SN - 1864-1121

ER -