Intraoperatives Floppy Iris Syndrom (IFIS) bei Tamsulosineinnahme

Abstract

Hintergrund: Tamsulosin ist eines der am häufigsten verschriebenen alpha-1A-Antagonisten zur Behandlung des benignen Prostatasyndrom (BPS). Bei einer Kataraktoperation entwickeln diese Patienten häufig ein intraoperatives floppy Iris Syndrom (IFIS). Dabei kommt es zu einer zunehmenden Miosis und einer undulierenden Iris, welches das Komplikationsrisiko deutlich erhöht und bleibende Schäden verursachen kann.

Ziel der Arbeit: Ziel ist es Bewusstsein für die Folgen einer Tamsulosineinnahme bei Kataraktoperationen zu schaffen.

Material und Methoden: Wir führten eine Review der veröffentlichten Publikationen über die Assoziation von IFIS bei Kataraktoperation mit Alpharezeptorblockern durch.

Ergebnisse und Diskussion: Tamsulosin hat ein bis zu 80 %-iges Risiko für Komplikationen, wohingegen Doxazosin und Alfuzosin lediglich eine Komplikationswahrscheinlichkeit von 15–20 % haben. Tamsulosin stellt somit einen erheblichen Risikofaktor für permanente Folgeschäden nach Kataraktoperation dar. Auch nach Absetzen von Tamsulosin wurden noch nach bis zu 3 Jahren IFIS beobachtet, ein pausieren vor Katarakoperation wird dennoch empfohlen. Ein Alternativpräparat sollte somit bei Patienten, die noch keine Kataraktoperation erhalten haben, bevorzugt werden. Sind die Patienten bereits kataraktoperiert, kann Tamsulosin ohne Bedenken gegeben werden.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungIntraoperative floppy iris syndrom (IFIS) associated with tamsulosin
OriginalspracheDeutsch
ISSN0001-7868
DOIs
StatusVeröffentlicht - 06.2022
PubMed 33694138