Initiale Umsetzung der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Reanimationsausbildung von SchülerInnen – Eine bundesweite Bestandsaufnahme –

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Initiale Umsetzung der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Reanimationsausbildung von SchülerInnen – Eine bundesweite Bestandsaufnahme –. / Süss-Havemann, Christoph; Beck, Stefanie; Doehn, Christoph; Kubitz, Jens Christian.

in: ANASTH INTENSIVMED, Jahrgang 59, 05.2018, S. 240-248.

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abstract = "Hintergrund und Fragestellung: In Deutschland wurde die Grundlage f{\"u}r die Einf{\"u}hrung des fl{\"a}chendeckenden Reanimationsunterrichts in den Schulen im Juni 2014 mit der Empfehlung des Schulausschusses der Kultusministerkon­ferenz (KMK) der Bundesl{\"a}nder geschaffen. Diese Empfehlung sieht vor, dass alle Sch{\"u}lerInnen in der Bundesrepublik ab der 7. Kasse j{\"a}hrlich in zwei Schulstunden in Reanimationsma{\ss}nahmen trainiert werden sollen. In dieser Studie soll nun, rund drei Jahre nach der KMK-Empfehlung, die Frage nach dem aktuellen Stand und der praktischen Umsetzung im Bundesgebiet beantwortet werden: (1) Wo wurde bereits eine fl{\"a}chendeckende Umsetzung erreicht, (2) wer f{\"u}hrt den Unterricht dort durch und (3) wie wird das Material finanziert? Methodik: F{\"u}r diese fragebogenbasierte Studie wurden alle an{\"a}sthesiologischen Kliniken der Medizinischen Fakult{\"a}ten im Bundesgebiet (n=37) initial via E-Mail kontaktiert, um anschlie{\ss}end mit­tels Telefoninterview (11 Fragen) den Umfang des Engagements, das Unterrichtskonzept und die Ressourcenfinan­zierung und -pflege zu ermitteln. Es wurde nur der aktuelle Stand zum Schuljahr 2016/17 erfragt. Ergebnisse: Insgesamt 32 der 37 Universit{\"a}ten nahmen an dem Interview teil. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren 13 Kliniken in der Ausbildung von Sch{\"u}lern in Wiederbelebungsma{\ss}nahmen aktiv und 19 Kliniken nicht. Sieben Universit{\"a}tskliniken sind lokal mit eigenen Sachmitteln und unterschiedlichen Trainern aktiv. Sechs Universit{\"a}tskliniken sind in ein landesweites Konzept eingebunden, bei dem das Material extern finanziert und Lehrer als Trainer eingesetzt werden. Die Unikliniken sehen hier ihre Kernkompetenz in der Ausbildung der Trainer. Der Inhalt des Trainings f{\"u}r die 7. Klassen war sehr unterschiedlich und reichte von compression-only CPR {\"u}ber Basic Life Support (BLS) mit Beatmung und Nutzung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED). Schlussfolgerungen: Die Bereitschaft der an{\"a}sthesiologischen Abteilungen der Universit{\"a}tskliniken, die Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) zu unterst{\"u}tzten, ist gro{\ss}, jedoch sind wir in Deutschland von einer fl{\"a}chendeckenden Umsetzung noch weit entfernt. Durch eine Einigung auf ein bundesweit einheitliches Curriculum – basierend auf den Empfehlungen des German Resuscitation Council (GRC) – k{\"o}nnten unter anderem Synergien in der Ausbildung der Trainer entstehen. Die Kliniken m{\"u}ssen dar{\"u}ber hinaus in ihrer Forderung nach mehr finanziellem und personellem Engagement der Landesregierungen und Schulbeh{\"o}rden zusammenstehen. Nur gemeinsam mit diesen kann der Implementierungsprozess mit Nachdruck vorangetrieben und eine fl{\"a}chendeckende Ausbildung der Sch{\"u}ler in Reanimationsma{\ss}nahmen erreicht werden. ",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Initiale Umsetzung der Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Reanimationsausbildung von SchülerInnen – Eine bundesweite Bestandsaufnahme –

AU - Süss-Havemann, Christoph

AU - Beck, Stefanie

AU - Doehn, Christoph

AU - Kubitz, Jens Christian

PY - 2018/5

Y1 - 2018/5

N2 - Hintergrund und Fragestellung: In Deutschland wurde die Grundlage für die Einführung des flächendeckenden Reanimationsunterrichts in den Schulen im Juni 2014 mit der Empfehlung des Schulausschusses der Kultusministerkon­ferenz (KMK) der Bundesländer geschaffen. Diese Empfehlung sieht vor, dass alle SchülerInnen in der Bundesrepublik ab der 7. Kasse jährlich in zwei Schulstunden in Reanimationsmaßnahmen trainiert werden sollen. In dieser Studie soll nun, rund drei Jahre nach der KMK-Empfehlung, die Frage nach dem aktuellen Stand und der praktischen Umsetzung im Bundesgebiet beantwortet werden: (1) Wo wurde bereits eine flächendeckende Umsetzung erreicht, (2) wer führt den Unterricht dort durch und (3) wie wird das Material finanziert? Methodik: Für diese fragebogenbasierte Studie wurden alle anästhesiologischen Kliniken der Medizinischen Fakultäten im Bundesgebiet (n=37) initial via E-Mail kontaktiert, um anschließend mit­tels Telefoninterview (11 Fragen) den Umfang des Engagements, das Unterrichtskonzept und die Ressourcenfinan­zierung und -pflege zu ermitteln. Es wurde nur der aktuelle Stand zum Schuljahr 2016/17 erfragt. Ergebnisse: Insgesamt 32 der 37 Universitäten nahmen an dem Interview teil. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren 13 Kliniken in der Ausbildung von Schülern in Wiederbelebungsmaßnahmen aktiv und 19 Kliniken nicht. Sieben Universitätskliniken sind lokal mit eigenen Sachmitteln und unterschiedlichen Trainern aktiv. Sechs Universitätskliniken sind in ein landesweites Konzept eingebunden, bei dem das Material extern finanziert und Lehrer als Trainer eingesetzt werden. Die Unikliniken sehen hier ihre Kernkompetenz in der Ausbildung der Trainer. Der Inhalt des Trainings für die 7. Klassen war sehr unterschiedlich und reichte von compression-only CPR über Basic Life Support (BLS) mit Beatmung und Nutzung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED). Schlussfolgerungen: Die Bereitschaft der anästhesiologischen Abteilungen der Universitätskliniken, die Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) zu unterstützten, ist groß, jedoch sind wir in Deutschland von einer flächendeckenden Umsetzung noch weit entfernt. Durch eine Einigung auf ein bundesweit einheitliches Curriculum – basierend auf den Empfehlungen des German Resuscitation Council (GRC) – könnten unter anderem Synergien in der Ausbildung der Trainer entstehen. Die Kliniken müssen darüber hinaus in ihrer Forderung nach mehr finanziellem und personellem Engagement der Landesregierungen und Schulbehörden zusammenstehen. Nur gemeinsam mit diesen kann der Implementierungsprozess mit Nachdruck vorangetrieben und eine flächendeckende Ausbildung der Schüler in Reanimationsmaßnahmen erreicht werden.

AB - Hintergrund und Fragestellung: In Deutschland wurde die Grundlage für die Einführung des flächendeckenden Reanimationsunterrichts in den Schulen im Juni 2014 mit der Empfehlung des Schulausschusses der Kultusministerkon­ferenz (KMK) der Bundesländer geschaffen. Diese Empfehlung sieht vor, dass alle SchülerInnen in der Bundesrepublik ab der 7. Kasse jährlich in zwei Schulstunden in Reanimationsmaßnahmen trainiert werden sollen. In dieser Studie soll nun, rund drei Jahre nach der KMK-Empfehlung, die Frage nach dem aktuellen Stand und der praktischen Umsetzung im Bundesgebiet beantwortet werden: (1) Wo wurde bereits eine flächendeckende Umsetzung erreicht, (2) wer führt den Unterricht dort durch und (3) wie wird das Material finanziert? Methodik: Für diese fragebogenbasierte Studie wurden alle anästhesiologischen Kliniken der Medizinischen Fakultäten im Bundesgebiet (n=37) initial via E-Mail kontaktiert, um anschließend mit­tels Telefoninterview (11 Fragen) den Umfang des Engagements, das Unterrichtskonzept und die Ressourcenfinan­zierung und -pflege zu ermitteln. Es wurde nur der aktuelle Stand zum Schuljahr 2016/17 erfragt. Ergebnisse: Insgesamt 32 der 37 Universitäten nahmen an dem Interview teil. Zum Zeitpunkt der Umfrage waren 13 Kliniken in der Ausbildung von Schülern in Wiederbelebungsmaßnahmen aktiv und 19 Kliniken nicht. Sieben Universitätskliniken sind lokal mit eigenen Sachmitteln und unterschiedlichen Trainern aktiv. Sechs Universitätskliniken sind in ein landesweites Konzept eingebunden, bei dem das Material extern finanziert und Lehrer als Trainer eingesetzt werden. Die Unikliniken sehen hier ihre Kernkompetenz in der Ausbildung der Trainer. Der Inhalt des Trainings für die 7. Klassen war sehr unterschiedlich und reichte von compression-only CPR über Basic Life Support (BLS) mit Beatmung und Nutzung des Automatisierten Externen Defibrillators (AED). Schlussfolgerungen: Die Bereitschaft der anästhesiologischen Abteilungen der Universitätskliniken, die Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) zu unterstützten, ist groß, jedoch sind wir in Deutschland von einer flächendeckenden Umsetzung noch weit entfernt. Durch eine Einigung auf ein bundesweit einheitliches Curriculum – basierend auf den Empfehlungen des German Resuscitation Council (GRC) – könnten unter anderem Synergien in der Ausbildung der Trainer entstehen. Die Kliniken müssen darüber hinaus in ihrer Forderung nach mehr finanziellem und personellem Engagement der Landesregierungen und Schulbehörden zusammenstehen. Nur gemeinsam mit diesen kann der Implementierungsprozess mit Nachdruck vorangetrieben und eine flächendeckende Ausbildung der Schüler in Reanimationsmaßnahmen erreicht werden.

UR - https://www.ai-online.info/aionline/Artikel/Jahr/2018/Monat/Mai/Titel/Initiale_Umsetzung_der_Empfehlung_der_Kultusministerkonferenz_zur_Reanimationsausbildung_von_SchuelerInnen__Eine_bundesweite_Bestandsaufnahme_/artikelId/3364

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 59

SP - 240

EP - 248

JO - ANASTH INTENSIVMED

JF - ANASTH INTENSIVMED

SN - 0170-5334

ER -