Hintergründe und psychische Folgen organisierter und ritueller Gewalt

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Hintergründe und psychische Folgen organisierter und ritueller Gewalt : Berichte an die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. / Schröder, Johanna; Behrendt, Pia; Nick, Susanne; Briken, Peer.

in: FORTSCHR NEUROL PSYC, Jahrgang 88, Nr. 6, 18.06.2020, S. 374-378.

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title = "Hintergr{\"u}nde und psychische Folgen organisierter und ritueller Gewalt: Berichte an die Unabh{\"a}ngige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs",
abstract = "Sexueller Kindesmissbrauch in organisierten Strukturen wird durch kommerzielle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch vernetzte T{\"a}ter_innengruppen charakterisiert. Rituelle Strukturen zeichnen sich dar{\"u}ber hinaus durch ideologische Sinngebungen aus (z. B. Sekten).METHODIK: Mittels einer quantifizierenden Inhaltsanalyse wurden 41 vertrauliche Anh{\"o}rungen und schriftliche Berichte von Betroffenen und Zeitzeug_innen ausgewertet, die aus dem Kontext organisierter und ritueller Gewalt (ORG) bei der Unabh{\"a}ngigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) eingegangen sind.ERGEBNISSE: Am h{\"a}ufigsten wurden rechtsextreme, satanistische und religi{\"o}se Ideologien beschrieben. Als T{\"a}ter_innen wurden, neben Fremdt{\"a}ter_innen, meistens der eigene Vater sowie, in der H{\"a}lfte der Berichte, zus{\"a}tzlich die eigene Mutter genannt. Als Folge der Gewalt wurden vorrangig dissoziative Identit{\"a}tsst{\"o}rungen berichtet, die eine Herausforderung f{\"u}r psychosoziale und psychiatrische Fachpersonen darstellen.DISKUSSION: Es ist notwendig, Personen, die in den Versorgungsstrukturen des Gesundheitssystems mit schwer traumatisierten Personen in Kontakt kommen, {\"u}ber ORG und die psychischen Folgen extremer Gewalt zu informieren.",
author = "Johanna Schr{\"o}der and Pia Behrendt and Susanne Nick and Peer Briken",
year = "2020",
month = jun,
day = "18",
doi = "10.1055/a-1149-2103",
language = "Deutsch",
volume = "88",
pages = "374--378",
journal = "FORTSCHR NEUROL PSYC",
issn = "0720-4299",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "6",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Hintergründe und psychische Folgen organisierter und ritueller Gewalt

T2 - Berichte an die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

AU - Schröder, Johanna

AU - Behrendt, Pia

AU - Nick, Susanne

AU - Briken, Peer

PY - 2020/6/18

Y1 - 2020/6/18

N2 - Sexueller Kindesmissbrauch in organisierten Strukturen wird durch kommerzielle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch vernetzte Täter_innengruppen charakterisiert. Rituelle Strukturen zeichnen sich darüber hinaus durch ideologische Sinngebungen aus (z. B. Sekten).METHODIK: Mittels einer quantifizierenden Inhaltsanalyse wurden 41 vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte von Betroffenen und Zeitzeug_innen ausgewertet, die aus dem Kontext organisierter und ritueller Gewalt (ORG) bei der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) eingegangen sind.ERGEBNISSE: Am häufigsten wurden rechtsextreme, satanistische und religiöse Ideologien beschrieben. Als Täter_innen wurden, neben Fremdtäter_innen, meistens der eigene Vater sowie, in der Hälfte der Berichte, zusätzlich die eigene Mutter genannt. Als Folge der Gewalt wurden vorrangig dissoziative Identitätsstörungen berichtet, die eine Herausforderung für psychosoziale und psychiatrische Fachpersonen darstellen.DISKUSSION: Es ist notwendig, Personen, die in den Versorgungsstrukturen des Gesundheitssystems mit schwer traumatisierten Personen in Kontakt kommen, über ORG und die psychischen Folgen extremer Gewalt zu informieren.

AB - Sexueller Kindesmissbrauch in organisierten Strukturen wird durch kommerzielle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen durch vernetzte Täter_innengruppen charakterisiert. Rituelle Strukturen zeichnen sich darüber hinaus durch ideologische Sinngebungen aus (z. B. Sekten).METHODIK: Mittels einer quantifizierenden Inhaltsanalyse wurden 41 vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte von Betroffenen und Zeitzeug_innen ausgewertet, die aus dem Kontext organisierter und ritueller Gewalt (ORG) bei der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs (UKASK) eingegangen sind.ERGEBNISSE: Am häufigsten wurden rechtsextreme, satanistische und religiöse Ideologien beschrieben. Als Täter_innen wurden, neben Fremdtäter_innen, meistens der eigene Vater sowie, in der Hälfte der Berichte, zusätzlich die eigene Mutter genannt. Als Folge der Gewalt wurden vorrangig dissoziative Identitätsstörungen berichtet, die eine Herausforderung für psychosoziale und psychiatrische Fachpersonen darstellen.DISKUSSION: Es ist notwendig, Personen, die in den Versorgungsstrukturen des Gesundheitssystems mit schwer traumatisierten Personen in Kontakt kommen, über ORG und die psychischen Folgen extremer Gewalt zu informieren.

U2 - 10.1055/a-1149-2103

DO - 10.1055/a-1149-2103

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 88

SP - 374

EP - 378

JO - FORTSCHR NEUROL PSYC

JF - FORTSCHR NEUROL PSYC

SN - 0720-4299

IS - 6

ER -