Handlungsempfehlungen zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland

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Handlungsempfehlungen zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland. / Kalke, Jens; Jacobsen, Britta; Hayer, Tobias; Rosenkranz, Moritz; Verthein, Uwe; Manthey, Jakob.

in: KJuG, Jahrgang 68, Nr. 2, 2023, S. 49-53.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ReviewForschung

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title = "Handlungsempfehlungen zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland",
abstract = "Hintergrund und ZielsetzungDie Bundesregierung plant, Cannabis zum Freizeitgebrauch in Deutschland zu legalisieren. ImKoalitionsvertrag wird hierzu lediglich die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zuGenusszwecken in lizenzierten Gesch{\"a}ften“ erw{\"a}hnt. Wie diese jedoch konkret umzusetzen ist und derneu entstehende Markt im Detail zu regulieren ist, wird derzeit diskutiert und gepr{\"u}ft. Die finaleAusgestaltung der Cannabislegalisierung entscheidet unter anderem {\"u}ber die H{\"o}he entsprechenderSteuereinnahmen und Wirtschaftsindikatoren, wie Firmenneugr{\"u}ndungen und Besch{\"a}ftigungen. Ausden Erfahrungen im Bereich Alkohol und Tabak l{\"a}sst sich annehmen, dassRegulierungsentscheidungen auch beeinflussen, wie viel Cannabis von welchen Bev{\"o}lkerungsteilenkonsumiert wird, und diese damit ebenfalls auf die gesundheitlichen und sozialen Probleme, die durchCannabiskonsum entstehen k{\"o}nnen, einwirken.Um das gesundheitspolitische Regulierungspotential zu erfassen und {\"u}ber die Diskussion rund um dieAusgestaltung der Cannabislegalisierung aus einer gesundheitswissenschaftlichen Perspektive zuinformieren, pr{\"a}sentieren wir in diesem Kurzbericht den aktuellen Stand der zentralen,wissenschaftlich-empirischen Erkenntnisse zu unterschiedlichen Abgabemodalit{\"a}tenund -bedingungen, die mittels einer systematischen Literaturanalyse identifiziert wurden. Die beidenForschungsfragen lauteten dabei:1. Wie wurden die verschiedenen Abgabemodalit{\"a}ten akzeptiert und bewertet, und welcheEffekte hatten sie auf das Wissen und die Einstellung (Wahrnehmung) der jeweiligenZielgruppen?2. Welche Effekte auf den Konsum, das Risikoverhalten und andere gesundheitliche Parameterzeigten sich dabei?Zu diesen Fragen liegen Erfahrungswerte aus anderen L{\"a}ndern in Form von Evaluationsdaten vor, diehier geordnet aufbereitet werden. Das Ziel dieses Beitrags ist die Formulierung von evidenzgest{\"u}tztenHandlungsempfehlungen, welche darauf abzielen, die gew{\"u}nschte Zielgruppe im Rahmen einerangemessen regulierten Abgabe pr{\"a}ventiv zu erreichen und damit die gesundheitlichenBegleitprobleme von Cannabiskonsum durch die Legalisierung auf ein Minimum zu begrenzen.",
author = "Jens Kalke and Britta Jacobsen and Tobias Hayer and Moritz Rosenkranz and Uwe Verthein and Jakob Manthey",
year = "2023",
language = "Deutsch",
volume = "68",
pages = "49--53",
journal = "Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis",
issn = "1865-9330",
publisher = "Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.",
number = "2",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Handlungsempfehlungen zur Legalisierung von Cannabis in Deutschland

AU - Kalke, Jens

AU - Jacobsen, Britta

AU - Hayer, Tobias

AU - Rosenkranz, Moritz

AU - Verthein, Uwe

AU - Manthey, Jakob

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - Hintergrund und ZielsetzungDie Bundesregierung plant, Cannabis zum Freizeitgebrauch in Deutschland zu legalisieren. ImKoalitionsvertrag wird hierzu lediglich die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zuGenusszwecken in lizenzierten Geschäften“ erwähnt. Wie diese jedoch konkret umzusetzen ist und derneu entstehende Markt im Detail zu regulieren ist, wird derzeit diskutiert und geprüft. Die finaleAusgestaltung der Cannabislegalisierung entscheidet unter anderem über die Höhe entsprechenderSteuereinnahmen und Wirtschaftsindikatoren, wie Firmenneugründungen und Beschäftigungen. Ausden Erfahrungen im Bereich Alkohol und Tabak lässt sich annehmen, dassRegulierungsentscheidungen auch beeinflussen, wie viel Cannabis von welchen Bevölkerungsteilenkonsumiert wird, und diese damit ebenfalls auf die gesundheitlichen und sozialen Probleme, die durchCannabiskonsum entstehen können, einwirken.Um das gesundheitspolitische Regulierungspotential zu erfassen und über die Diskussion rund um dieAusgestaltung der Cannabislegalisierung aus einer gesundheitswissenschaftlichen Perspektive zuinformieren, präsentieren wir in diesem Kurzbericht den aktuellen Stand der zentralen,wissenschaftlich-empirischen Erkenntnisse zu unterschiedlichen Abgabemodalitätenund -bedingungen, die mittels einer systematischen Literaturanalyse identifiziert wurden. Die beidenForschungsfragen lauteten dabei:1. Wie wurden die verschiedenen Abgabemodalitäten akzeptiert und bewertet, und welcheEffekte hatten sie auf das Wissen und die Einstellung (Wahrnehmung) der jeweiligenZielgruppen?2. Welche Effekte auf den Konsum, das Risikoverhalten und andere gesundheitliche Parameterzeigten sich dabei?Zu diesen Fragen liegen Erfahrungswerte aus anderen Ländern in Form von Evaluationsdaten vor, diehier geordnet aufbereitet werden. Das Ziel dieses Beitrags ist die Formulierung von evidenzgestütztenHandlungsempfehlungen, welche darauf abzielen, die gewünschte Zielgruppe im Rahmen einerangemessen regulierten Abgabe präventiv zu erreichen und damit die gesundheitlichenBegleitprobleme von Cannabiskonsum durch die Legalisierung auf ein Minimum zu begrenzen.

AB - Hintergrund und ZielsetzungDie Bundesregierung plant, Cannabis zum Freizeitgebrauch in Deutschland zu legalisieren. ImKoalitionsvertrag wird hierzu lediglich die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zuGenusszwecken in lizenzierten Geschäften“ erwähnt. Wie diese jedoch konkret umzusetzen ist und derneu entstehende Markt im Detail zu regulieren ist, wird derzeit diskutiert und geprüft. Die finaleAusgestaltung der Cannabislegalisierung entscheidet unter anderem über die Höhe entsprechenderSteuereinnahmen und Wirtschaftsindikatoren, wie Firmenneugründungen und Beschäftigungen. Ausden Erfahrungen im Bereich Alkohol und Tabak lässt sich annehmen, dassRegulierungsentscheidungen auch beeinflussen, wie viel Cannabis von welchen Bevölkerungsteilenkonsumiert wird, und diese damit ebenfalls auf die gesundheitlichen und sozialen Probleme, die durchCannabiskonsum entstehen können, einwirken.Um das gesundheitspolitische Regulierungspotential zu erfassen und über die Diskussion rund um dieAusgestaltung der Cannabislegalisierung aus einer gesundheitswissenschaftlichen Perspektive zuinformieren, präsentieren wir in diesem Kurzbericht den aktuellen Stand der zentralen,wissenschaftlich-empirischen Erkenntnisse zu unterschiedlichen Abgabemodalitätenund -bedingungen, die mittels einer systematischen Literaturanalyse identifiziert wurden. Die beidenForschungsfragen lauteten dabei:1. Wie wurden die verschiedenen Abgabemodalitäten akzeptiert und bewertet, und welcheEffekte hatten sie auf das Wissen und die Einstellung (Wahrnehmung) der jeweiligenZielgruppen?2. Welche Effekte auf den Konsum, das Risikoverhalten und andere gesundheitliche Parameterzeigten sich dabei?Zu diesen Fragen liegen Erfahrungswerte aus anderen Ländern in Form von Evaluationsdaten vor, diehier geordnet aufbereitet werden. Das Ziel dieses Beitrags ist die Formulierung von evidenzgestütztenHandlungsempfehlungen, welche darauf abzielen, die gewünschte Zielgruppe im Rahmen einerangemessen regulierten Abgabe präventiv zu erreichen und damit die gesundheitlichenBegleitprobleme von Cannabiskonsum durch die Legalisierung auf ein Minimum zu begrenzen.

UR - https://www.kjug-zeitschrift.de/de/Artikel/6088

M3 - SCORING: Review

VL - 68

SP - 49

EP - 53

JO - Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis

JF - Kinder- und Jugendschutz in Wissenschaft und Praxis

SN - 1865-9330

IS - 2

ER -