Glaukomversorgung in Deutschland – Ergebnisse einer Mitgliederumfrage von DOG und BVA – Teil 1: Diagnostik
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Glaukomversorgung in Deutschland – Ergebnisse einer Mitgliederumfrage von DOG und BVA – Teil 1: Diagnostik. / Wolfram, Christian; Schuster, Alexander K. .
in: OPHTHALMOLOGE, Jahrgang 119, Nr. 1, 01.2022, S. 38-45.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Glaukomversorgung in Deutschland – Ergebnisse einer Mitgliederumfrage von DOG und BVA – Teil 1: Diagnostik
AU - Wolfram, Christian
AU - Schuster, Alexander K.
PY - 2022/1
Y1 - 2022/1
N2 - HintergrundDie Möglichkeiten in der Glaukomversorgung sind in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden. Unter den Mitgliedern der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) wurde eine anonymisierte Befragung durchgeführt, um zu erfassen, welche Behandlungswege in der Versorgung von Glaukompatienten gewählt werden, welche diagnostischen Parameter den Augenärztinnen und Augenärzten wichtig sind und welche Rolle Behandlungsleitlinien in der Alltagspraxis zukommt.Ziel der ArbeitMeinungsbild unter der deutschen Augenärzteschaft über die aktuelle Glaukomversorgung, zentrale diagnostische Parameter und ihre Anwendung in der Alltagspraxis.Material und MethodenDie Befragung wurde durch einen Online-Fragebogen mit insgesamt 26 Fragen (107 Items) zur Versorgungspraxis in der Glaukomdiagnostik und der Glaukomtherapie durchgeführt. Vollständig ausgefüllte Fragebögen lagen von 1361 Personen vor.ErgebnisseDie Papillenbeurteilung an der Spaltlampe hat für Augenärzte weiterhin den höchsten diagnostischen Stellenwert. Auch der Rolle der optischen Kohärenztomographie (OCT) kommt eine sehr hohe diagnostische Bewertung zu. Bei der Interpretation verschiedener diagnostischer Parameter ergibt sich eine höhere Sicherheit für papillennahe Parameter unter den Befragten. Eine leitliniengemäße Versorgung wird nach Selbstauskunft der Augenärzte weitgehend betrieben. Etwa zwei Drittel der Befragten führen im ersten Behandlungsjahr zwei oder mehr Gesichtsfelduntersuchungen durch und ebenso eine strukturelle Papillendarstellung einmal im Jahr. Die Rolle der Gonioskopie wird kontrovers gesehen und nicht einheitlich intensiv praktiziert.DiskussionDie Diagnosestellung beim Glaukom ist eine große klinische Herausforderung. Die verschiedenen diagnostischen Parameter haben einen unterschiedlich hohen Wert für Augenärzte. Morphometrische Verfahren haben eine sehr hohe Bedeutung gewonnen und ermöglichen eine assistierte, jedoch keine automatisierte Diagnostik. Mehr Behandlungsleitlinien und Standards bei der Glaukomversorgung werden gewünscht und sollten in Aus- und Weiterbildung und in den Behandlungsalltag implementiert sein.
AB - HintergrundDie Möglichkeiten in der Glaukomversorgung sind in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden. Unter den Mitgliedern der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) wurde eine anonymisierte Befragung durchgeführt, um zu erfassen, welche Behandlungswege in der Versorgung von Glaukompatienten gewählt werden, welche diagnostischen Parameter den Augenärztinnen und Augenärzten wichtig sind und welche Rolle Behandlungsleitlinien in der Alltagspraxis zukommt.Ziel der ArbeitMeinungsbild unter der deutschen Augenärzteschaft über die aktuelle Glaukomversorgung, zentrale diagnostische Parameter und ihre Anwendung in der Alltagspraxis.Material und MethodenDie Befragung wurde durch einen Online-Fragebogen mit insgesamt 26 Fragen (107 Items) zur Versorgungspraxis in der Glaukomdiagnostik und der Glaukomtherapie durchgeführt. Vollständig ausgefüllte Fragebögen lagen von 1361 Personen vor.ErgebnisseDie Papillenbeurteilung an der Spaltlampe hat für Augenärzte weiterhin den höchsten diagnostischen Stellenwert. Auch der Rolle der optischen Kohärenztomographie (OCT) kommt eine sehr hohe diagnostische Bewertung zu. Bei der Interpretation verschiedener diagnostischer Parameter ergibt sich eine höhere Sicherheit für papillennahe Parameter unter den Befragten. Eine leitliniengemäße Versorgung wird nach Selbstauskunft der Augenärzte weitgehend betrieben. Etwa zwei Drittel der Befragten führen im ersten Behandlungsjahr zwei oder mehr Gesichtsfelduntersuchungen durch und ebenso eine strukturelle Papillendarstellung einmal im Jahr. Die Rolle der Gonioskopie wird kontrovers gesehen und nicht einheitlich intensiv praktiziert.DiskussionDie Diagnosestellung beim Glaukom ist eine große klinische Herausforderung. Die verschiedenen diagnostischen Parameter haben einen unterschiedlich hohen Wert für Augenärzte. Morphometrische Verfahren haben eine sehr hohe Bedeutung gewonnen und ermöglichen eine assistierte, jedoch keine automatisierte Diagnostik. Mehr Behandlungsleitlinien und Standards bei der Glaukomversorgung werden gewünscht und sollten in Aus- und Weiterbildung und in den Behandlungsalltag implementiert sein.
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KW - Optic Disk
KW - Surveys and Questionnaires
U2 - 10.1007/s00347-021-01352-1
DO - 10.1007/s00347-021-01352-1
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 33733713
VL - 119
SP - 38
EP - 45
JO - OPHTHALMOLOGE
JF - OPHTHALMOLOGE
SN - 0941-293X
IS - 1
ER -