Gezieltes Temperaturmanagement nach Reanimation: Was gibt es Neues?

Abstract

In den aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council wird das gezielte Temperaturmanagement zur Verbesserung des funktionell-neurologischen Outcome bei komatösen Patient:innen nach Wiedereinsetzten des Spontankreislaufs empfohlen. Mit dem pathophysiologischen Hintergrund der hypothermieinduzierten Neuroprotektion zur Prävention einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie stellt das gezielte Temperaturmanagement einen zentralen Stellenwert in der Postreanimationsbehandlung dar.

Basierend auf einer selektiven Literaturrecherche zeigt dieser Leitthemenbeitrag aktuelle Ergebnisse randomisierter Studien und Erkenntnisse bezüglich des optimalen Temperaturmanagements bei komatösen Patienten nach erfolgreicher Reanimation auf. Besonderer Fokus liegt auf neuer Evidenz hinsichtlich des angestrebten Temperaturzielbereichs. Weiterhin werden Entwicklungen und Änderungen hinsichtlich des präklinischen Managements, der Berücksichtigung unterschiedlicher Patient:innengruppen sowie der Dauer und Anwendung physikalischer Maßnahmen zur Temperaturregulation aufgeführt.

In der Zusammenschau der Ergebnisse stellt der Einfluss des gezielten Temperaturmanagements auf das neurologische Outcome weiterhin eine viel diskutierte Kontroverse dar. Trotz der z. T. widersprüchlichen Ergebnisse der letzten Jahre und weiterhin offener Fragen hinsichtlich des optimalen Regimes unterstreichen die aktuellen Ergebnisse jedoch erneut die Relevanz und die Notwendigkeit einer strikten Temperaturkontrolle in den Postreanimationsabläufen.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungTargeted temperature management after cardiac arrest: What is new?
OriginalspracheDeutsch
ISSN0003-2417
DOIs
StatusVeröffentlicht - 02.2022
PubMed 35050390