Gesetzliches Hautkrebsscreening in Deutschland.

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Gesetzliches Hautkrebsscreening in Deutschland. Motivation und Motive zur Teilnahme versus Nichtteilnahme. / Girbig, G; Augustin, M; Krensel, M; Andrees, V.

in: HAUTARZT, Jahrgang 72, Nr. 11, 11.2021, S. 953-962.

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title = "Gesetzliches Hautkrebsscreening in Deutschland.: Motivation und Motive zur Teilnahme versus Nichtteilnahme",
abstract = "HintergrundIm Jahr 2008 wurde in Deutschland das gesetzliche Hautkrebsscreening (gHKS) f{\"u}r gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren eingef{\"u}hrt. Prim{\"a}res Ziel ist es, maligne Ver{\"a}nderungen der Haut fr{\"u}hzeitig zu diagnostizieren, die Mortalit{\"a}t zu reduzieren sowie die Morbidit{\"a}t und Lebensqualit{\"a}t zu verbessern. Obwohl das gHKS vor mehr als einer Dekade eingef{\"u}hrt wurde, wird dieses nur von einem Teil wahrgenommen.Ziel der ArbeitWelche Gr{\"u}nde bestehen f{\"u}r die geringe Teilnahmequote am gHKS in der berechtigten Normalbev{\"o}lkerung?MethodikIn computergest{\"u}tzten Telefoninterviews mit einer repr{\"a}sentativen Bev{\"o}lkerungsstichprobe (N = 1015) gesetzlich Versicherter ab 18 Jahren wurden im Januar 2019 die Einstellung zum Thema Hautkrebs, die Rate der Inanspruchnahme des gHKS sowie die Gr{\"u}nde f{\"u}r die Nichtteilnahme erhoben. Ein Teil der Daten wurde mit vorausgehenden Erhebungen aus den Jahren 2011, 2013 und 2015 verglichen.ErgebnisseUnter den 1015 Teilnehmern wurde das Thema Hautkrebs von 40 % als besorgniserregend eingestuft. Zum gHKS waren 75,4 % der Befragten berechtigt. Von diesen hatten 52,6 % bisher noch nie am gHKS teilgenommen. Die Inanspruchnahme nahm im Alter jedoch zu. Ferner war die Nichtteilnehmerquote bei gehobenem Schulabschluss mit 45 % deutlich niedriger als bei niedrigem Schulabschluss mit 58 %. Der Anspruch auf das gHKS war 35 % der Nichtteilnehmer nicht bekannt. Als Grund f{\"u}r die Nichtteilnahme nannten 20 % Zeitmangel, 58 % sahen keine Notwendigkeit, weil sie sich gesund f{\"u}hlen. Generell hielten aber 91 % aller 1015 Befragten Fr{\"u}herkennungsuntersuchungen f{\"u}r sinnvoll und hatten zu 66 % bereits an anderen Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen.DiskussionDie mit etwa 50 % geringe Teilnehmerquote am gHKS sowie die abnehmende Besorgnis in der Bev{\"o}lkerung um das Thema Hautkrebs legen nahe, dass eine weitere, auch risikogruppenorientierte Aufkl{\"a}rung der Bev{\"o}lkerung {\"u}ber die Relevanz des Themas Hautkrebs notwendig ist.",
keywords = "Early Detection of Cancer, Germany, Humans, Mass Screening, Motivation, Quality of Life, Skin Neoplasms/diagnosis",
author = "G Girbig and M Augustin and M Krensel and V Andrees",
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year = "2021",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Gesetzliches Hautkrebsscreening in Deutschland.

T2 - Motivation und Motive zur Teilnahme versus Nichtteilnahme

AU - Girbig, G

AU - Augustin, M

AU - Krensel, M

AU - Andrees, V

N1 - © 2021. The Author(s).

PY - 2021/11

Y1 - 2021/11

N2 - HintergrundIm Jahr 2008 wurde in Deutschland das gesetzliche Hautkrebsscreening (gHKS) für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren eingeführt. Primäres Ziel ist es, maligne Veränderungen der Haut frühzeitig zu diagnostizieren, die Mortalität zu reduzieren sowie die Morbidität und Lebensqualität zu verbessern. Obwohl das gHKS vor mehr als einer Dekade eingeführt wurde, wird dieses nur von einem Teil wahrgenommen.Ziel der ArbeitWelche Gründe bestehen für die geringe Teilnahmequote am gHKS in der berechtigten Normalbevölkerung?MethodikIn computergestützten Telefoninterviews mit einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (N = 1015) gesetzlich Versicherter ab 18 Jahren wurden im Januar 2019 die Einstellung zum Thema Hautkrebs, die Rate der Inanspruchnahme des gHKS sowie die Gründe für die Nichtteilnahme erhoben. Ein Teil der Daten wurde mit vorausgehenden Erhebungen aus den Jahren 2011, 2013 und 2015 verglichen.ErgebnisseUnter den 1015 Teilnehmern wurde das Thema Hautkrebs von 40 % als besorgniserregend eingestuft. Zum gHKS waren 75,4 % der Befragten berechtigt. Von diesen hatten 52,6 % bisher noch nie am gHKS teilgenommen. Die Inanspruchnahme nahm im Alter jedoch zu. Ferner war die Nichtteilnehmerquote bei gehobenem Schulabschluss mit 45 % deutlich niedriger als bei niedrigem Schulabschluss mit 58 %. Der Anspruch auf das gHKS war 35 % der Nichtteilnehmer nicht bekannt. Als Grund für die Nichtteilnahme nannten 20 % Zeitmangel, 58 % sahen keine Notwendigkeit, weil sie sich gesund fühlen. Generell hielten aber 91 % aller 1015 Befragten Früherkennungsuntersuchungen für sinnvoll und hatten zu 66 % bereits an anderen Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen.DiskussionDie mit etwa 50 % geringe Teilnehmerquote am gHKS sowie die abnehmende Besorgnis in der Bevölkerung um das Thema Hautkrebs legen nahe, dass eine weitere, auch risikogruppenorientierte Aufklärung der Bevölkerung über die Relevanz des Themas Hautkrebs notwendig ist.

AB - HintergrundIm Jahr 2008 wurde in Deutschland das gesetzliche Hautkrebsscreening (gHKS) für gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren eingeführt. Primäres Ziel ist es, maligne Veränderungen der Haut frühzeitig zu diagnostizieren, die Mortalität zu reduzieren sowie die Morbidität und Lebensqualität zu verbessern. Obwohl das gHKS vor mehr als einer Dekade eingeführt wurde, wird dieses nur von einem Teil wahrgenommen.Ziel der ArbeitWelche Gründe bestehen für die geringe Teilnahmequote am gHKS in der berechtigten Normalbevölkerung?MethodikIn computergestützten Telefoninterviews mit einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (N = 1015) gesetzlich Versicherter ab 18 Jahren wurden im Januar 2019 die Einstellung zum Thema Hautkrebs, die Rate der Inanspruchnahme des gHKS sowie die Gründe für die Nichtteilnahme erhoben. Ein Teil der Daten wurde mit vorausgehenden Erhebungen aus den Jahren 2011, 2013 und 2015 verglichen.ErgebnisseUnter den 1015 Teilnehmern wurde das Thema Hautkrebs von 40 % als besorgniserregend eingestuft. Zum gHKS waren 75,4 % der Befragten berechtigt. Von diesen hatten 52,6 % bisher noch nie am gHKS teilgenommen. Die Inanspruchnahme nahm im Alter jedoch zu. Ferner war die Nichtteilnehmerquote bei gehobenem Schulabschluss mit 45 % deutlich niedriger als bei niedrigem Schulabschluss mit 58 %. Der Anspruch auf das gHKS war 35 % der Nichtteilnehmer nicht bekannt. Als Grund für die Nichtteilnahme nannten 20 % Zeitmangel, 58 % sahen keine Notwendigkeit, weil sie sich gesund fühlen. Generell hielten aber 91 % aller 1015 Befragten Früherkennungsuntersuchungen für sinnvoll und hatten zu 66 % bereits an anderen Vorsorgeuntersuchungen teilgenommen.DiskussionDie mit etwa 50 % geringe Teilnehmerquote am gHKS sowie die abnehmende Besorgnis in der Bevölkerung um das Thema Hautkrebs legen nahe, dass eine weitere, auch risikogruppenorientierte Aufklärung der Bevölkerung über die Relevanz des Themas Hautkrebs notwendig ist.

KW - Early Detection of Cancer

KW - Germany

KW - Humans

KW - Mass Screening

KW - Motivation

KW - Quality of Life

KW - Skin Neoplasms/diagnosis

U2 - 10.1007/s00105-021-04842-0

DO - 10.1007/s00105-021-04842-0

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 34223941

VL - 72

SP - 953

EP - 962

JO - HAUTARZT

JF - HAUTARZT

SN - 0017-8470

IS - 11

ER -