Gefäßchirurgie bei alten Menschen

Die Alterspyramide in Deutschland steht auf dem Kopf. Diese Entwicklung wird sich Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge in den kommenden Jahrzehnten weiter fortsetzen, was uns Chirurginnen und Chirurgen vor die Herausforderung stellt, immer mehr und immer ältere Menschen operativ zu versorgen. Gerade in der Gefäßchirurgie, die eine Chirurgie des alten Menschen ist, stellt diese Tatsache eine besondere Herausforderung dar. Die Gebrechlichkeit des alten Menschen ist u. a. durch eine Reihe von Nebendiagnosen bedingt, die es im Rahmen der chirurgischen Behandlung zu berücksichtigen gilt. Sie können einen wichtigen Einfluss auf die perioperative Planung, die Operation, die postoperative Behandlung und das Outcome des Patienten haben. Die Therapieplanung wird immer mehr zur Herausforderung, denn einerseits ist vor allem durch den Fortschritt der endovaskulären Chirurgie dem Machbaren bald keine Grenze mehr gesetzt. Andererseits stellt sich die Frage: Ist das Mögliche auch sinnvoll? Im Rahmen dieses Artikels versuchen wir, Antworten auf die Behandlung alter Patienten in der Gefäßchirurgie zu geben und Strategien zur Planung und Festlegung einer individualisierten optimalen Therapie zu finden.