Forensische Pädopathologie: Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie – plötzlicher Herztod eines 15-jährigen Mädchens

Abstract

Plötzlicher und völlig unerwarteter Tod eines 15-jährigen Mädchens während eines Krankenhausaufenthalts. Die Jugendliche hatte über zwei Wochen rezidivierende Synkopen. Zuvor war sie in der Schule und auch beim Sport stets unauffällig. Es erfolgte eine sehr ausführliche neurologische Abklärung und auch eine kinderpsychiatrische Untersuchung. Gezielte kardiologische Untersuchungen unterblieben trotz gewisser Auffälligkeiten bei der Auskultation, im 12-Kanal-EKG und im Hinblick auf eine passagere Troponin-Erhöhung. Eine Echokardiografie wurde nicht durchgeführt. Eine Monitor-Überwachung unterblieb. Die Sektion ergab die Diagnose einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (Subaortenstenose, HOCM). In derartigen Fällen werden ausdrücklich molekulargenetische Untersuchungen empfohlen, ebenso ein Angehörigen-Screening und eine Ermittlung des individuellen Risikos in der Familie mit entsprechender Beratung/Betreuung (entsprechend aktuellen Guidelines).

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN0949-7641
StatusVeröffentlicht - 2016