Flug- und Schiffsverkehr während der COVID-19-Pandemie in Deutschland: Herausforderungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst: Herausforderungen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

  • Scarlett Kleine-Kampmann (Geteilte/r Erstautor/in)
  • Meike Schöll (Geteilte/r Erstautor/in)
  • Lena Ehlers
  • Elisabeth Hewelt
  • Udo Götsch
  • Klaus Göbels
  • Siegfried Ippisch
  • Juliane Seidel
  • Marc Thanheiser
  • Bert Schindler
  • Mathias Kalkowski
  • Matthias Boldt
  • Martin Dirksen-Fischer
  • Thomas von Münster
  • Matthias Jeglitza
  • Justyna Chmielewska
  • André Sangs
  • Barbara Mouchtouri
  • Ute Rexroth
  • Maria An der Heiden

Abstract

COVID-19 stellt unsere Gesellschaft seit Januar 2020 vor große Herausforderungen. Durch den globalen Reiseverkehr konnte sich das neue Coronavirus rasch weltweit ausbreiten. In diesem Artikel sollen übersichtsartig die Herausforderungen bei der Implementierung von Maßnahmen im Flug- und Schiffsverkehr aus Sicht des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) dargestellt werden. Dies erfolgt anhand einer Auswahl von Ereignissen und Maßnahmen zwischen Januar und August 2020. Die gewonnenen Erkenntnisse werden diskutiert.

Während der COVID-19-Pandemie bewegt sich der ÖGD in einem Spannungsfeld, das sich aus der Dynamik wissenschaftlicher Erkenntnisse, politischer Entscheidungen und der Akzeptanz und Zustimmung in der Gesellschaft ergibt. An Grenzübergangsstellen wie Flug- und Seehäfen gibt es besondere Herausforderungen. Dazu gehören insbesondere Personalengpässe und die Notwendigkeit, Maßnahmen mit hohem organisatorischen Aufwand sehr kurzfristig umzusetzen, wie etwa gesundheitsbehördliche Passagierkontrollen direkt an Luftfahrzeugen, die Einrichtung von Testzentren an Grenzübergangsstellen sowie die Überprüfung der Einhaltung von Quarantänevorgaben. Erschwerend kommt hinzu, dass Passagierlisten, die zur effektiven Kontaktpersonennachverfolgung notwendig sind, oft fehlen oder unvollständig sind. Ebenso fehlen digitale Tools für das Kontaktpersonenmanagement, aber z. B. auch für den Austausch personenbezogener Daten innerhalb des ÖGD. Weitere Schwierigkeiten beim Ausbruchsmanagement ergeben sich durch die engen Verhältnisse an Bord von Schiffen und durch die mögliche psychische Belastung von Besatzung und Passagieren, die in den Maßnahmen noch nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Angesichts all dieser Herausforderungen ist es notwendig, den ÖGD langfristig zu stärken – allgemein und an den Grenzübergangsstellen – und den Bund-Länder-Austausch im Flug- und Schiffsverkehr zu intensivieren.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungAir and maritime transport during the COVID-19 pandemic in Germany: challenges for the public health service
OriginalspracheDeutsch
ISSN1436-9990
DOIs
StatusVeröffentlicht - 04.2021
PubMed 33730194