Erstbeschreibung der Kombination einer Coalitio cuboideum-naviculare mit einer geschlossenen Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior - Fallbericht und Literaturübersicht

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Erstbeschreibung der Kombination einer Coalitio cuboideum-naviculare mit einer geschlossenen Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior - Fallbericht und Literaturübersicht. / Berger, Josephine.

DKOU 2014. 2014.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Buch/SammelwerkKonferenzbeitrag - PosterForschung

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title = "Erstbeschreibung der Kombination einer Coalitio cuboideum-naviculare mit einer geschlossenen Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior - Fallbericht und Literatur{\"u}bersicht",
abstract = "FragestellungGibt es einen Zusammenhang zwischen einer Coalitio cuboideum-naviculare (CCN) und der Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior (SMTA)?Die Ruptur der SMTA ist ein seltener Zustand. In der Literatur zeigen sich von 1905-2013 220 F{\"a}lle. Als Hauptursache f{\"u}r geschlossene Rupturen der SMTA wird die Degeneration der Sehne durch wiederholte Mikrotraumen am Retinaculum inferior, Steroide, Rheuma, entz{\"u}ndliche Gelenkerkrankungen, Infektionen, Isch{\"a}mie, Diabetes, Gicht oder ein Hyperparathyroisimus gesehen.Eine tarsale Coalition ist eine Verbindung zwischen zwei Fu{\ss}wurzelknochen. Die Inzidenz der tarsalen Coalitio wird auf 1% gesch{\"a}tzt, hiervon zu ≥ 90% talocalcanear oder calcaneonavicular. Die CCN ist in der Literatur mit weniger als 30 F{\"a}llen beschrieben. Als Ursache wird eine vererbte Trennungsunf{\"a}higkeit in der Schwangerschaft angenommen, aber auch erworbene Ursachen diskutiert. 1/3 der Patienten mit einer schmerzhaften CCN weisen laut Literatur eine Fu{\ss}abnormalit{\"a}t auf. Am h{\"a}ufigsten wurden Valgusdeformit{\"a}t, reduzierte subtalare Beweglichkeit und ein Peronealspasmus beschrieben. MethodikEin 47-j{\"a}hriger Patient erlitt beim Tennisspielen einen pl{\"o}tzlichen Schmerz im linken Fu{\ss} mit anschlie{\ss}end reduzierter Dorsalextension. Er hatte keine Vorerkrankungen. Bei der klinischen Untersuchung fiel zus{\"a}tzlich eine Pes valgus et abductus Fehlstellung auf. Im R{\"o}ntgenbild wurde keine Fraktur, aber die seltene CCN nachgewiesen. Ein MRT sicherte die klinische Diagnose einer Ruptur der SMTA. Es wurde die Indikation zur Sehnenrekonstruktion gestellt. F{\"u}r 6 Wochen postoperativ erhielt der Patient eine Unterschenkelgipsschiene. ErgebnisseDie Pathologie zeigte degenerative Sehnenver{\"a}nderungen. Bei der klinischen Reevaluation des Patienten nach 6 Jahren war der Patient schmerzfrei mit normalen Gangbild (AOFAS 95/100 Punkte).SchlussfolgerungenDie Ruptur der SMTA sollte immer als Differentialdiagnose bei Patienten mit reduzierter Dorsalextension erwogen werden, denn die Kraft des M. tibialis anterior macht 80 % dieser Bewegung aus. Zur restitutio ad integrum wird eine operative Versorgung der Sehnenruptur empfohlen. Die Art der Operation h{\"a}ngt von der Lokalisation der Ruptur ab.Symptomatische CCN sollten immer zun{\"a}chst konservativ behandelt werden. Erst wenn sich hierdurch keine Schmerzlinderung erreichen l{\"a}sst, sollte eine OP erwogen werden.In unserem Fall nehmen wir an, dass ein Langzeitstress auf die SMTA durch die bestehende Fu{\ss}deformit{\"a}t, welche durch die CCN verursacht sein k{\"o}nnte, die Sehnenruptur gef{\"o}rdert hat.Das Poster stellt die M{\"o}glichkeiten der Therapie einer Ruptur der SMTA und der CCN dar und gibt zudem einen {\"U}berblick {\"u}ber die aktuelle Literatur. ",
author = "Josephine Berger",
year = "2014",
month = oct,
day = "29",
language = "Deutsch",
booktitle = "DKOU 2014",
note = "DKOU 2014 ; Conference date: 28-10-2014 Through 31-10-2014",

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RIS

TY - CHAP

T1 - Erstbeschreibung der Kombination einer Coalitio cuboideum-naviculare mit einer geschlossenen Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior - Fallbericht und Literaturübersicht

AU - Berger, Josephine

N1 - Conference code: Abs. 122

PY - 2014/10/29

Y1 - 2014/10/29

N2 - FragestellungGibt es einen Zusammenhang zwischen einer Coalitio cuboideum-naviculare (CCN) und der Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior (SMTA)?Die Ruptur der SMTA ist ein seltener Zustand. In der Literatur zeigen sich von 1905-2013 220 Fälle. Als Hauptursache für geschlossene Rupturen der SMTA wird die Degeneration der Sehne durch wiederholte Mikrotraumen am Retinaculum inferior, Steroide, Rheuma, entzündliche Gelenkerkrankungen, Infektionen, Ischämie, Diabetes, Gicht oder ein Hyperparathyroisimus gesehen.Eine tarsale Coalition ist eine Verbindung zwischen zwei Fußwurzelknochen. Die Inzidenz der tarsalen Coalitio wird auf 1% geschätzt, hiervon zu ≥ 90% talocalcanear oder calcaneonavicular. Die CCN ist in der Literatur mit weniger als 30 Fällen beschrieben. Als Ursache wird eine vererbte Trennungsunfähigkeit in der Schwangerschaft angenommen, aber auch erworbene Ursachen diskutiert. 1/3 der Patienten mit einer schmerzhaften CCN weisen laut Literatur eine Fußabnormalität auf. Am häufigsten wurden Valgusdeformität, reduzierte subtalare Beweglichkeit und ein Peronealspasmus beschrieben. MethodikEin 47-jähriger Patient erlitt beim Tennisspielen einen plötzlichen Schmerz im linken Fuß mit anschließend reduzierter Dorsalextension. Er hatte keine Vorerkrankungen. Bei der klinischen Untersuchung fiel zusätzlich eine Pes valgus et abductus Fehlstellung auf. Im Röntgenbild wurde keine Fraktur, aber die seltene CCN nachgewiesen. Ein MRT sicherte die klinische Diagnose einer Ruptur der SMTA. Es wurde die Indikation zur Sehnenrekonstruktion gestellt. Für 6 Wochen postoperativ erhielt der Patient eine Unterschenkelgipsschiene. ErgebnisseDie Pathologie zeigte degenerative Sehnenveränderungen. Bei der klinischen Reevaluation des Patienten nach 6 Jahren war der Patient schmerzfrei mit normalen Gangbild (AOFAS 95/100 Punkte).SchlussfolgerungenDie Ruptur der SMTA sollte immer als Differentialdiagnose bei Patienten mit reduzierter Dorsalextension erwogen werden, denn die Kraft des M. tibialis anterior macht 80 % dieser Bewegung aus. Zur restitutio ad integrum wird eine operative Versorgung der Sehnenruptur empfohlen. Die Art der Operation hängt von der Lokalisation der Ruptur ab.Symptomatische CCN sollten immer zunächst konservativ behandelt werden. Erst wenn sich hierdurch keine Schmerzlinderung erreichen lässt, sollte eine OP erwogen werden.In unserem Fall nehmen wir an, dass ein Langzeitstress auf die SMTA durch die bestehende Fußdeformität, welche durch die CCN verursacht sein könnte, die Sehnenruptur gefördert hat.Das Poster stellt die Möglichkeiten der Therapie einer Ruptur der SMTA und der CCN dar und gibt zudem einen Überblick über die aktuelle Literatur.

AB - FragestellungGibt es einen Zusammenhang zwischen einer Coalitio cuboideum-naviculare (CCN) und der Ruptur der Sehne des M. tibialis anterior (SMTA)?Die Ruptur der SMTA ist ein seltener Zustand. In der Literatur zeigen sich von 1905-2013 220 Fälle. Als Hauptursache für geschlossene Rupturen der SMTA wird die Degeneration der Sehne durch wiederholte Mikrotraumen am Retinaculum inferior, Steroide, Rheuma, entzündliche Gelenkerkrankungen, Infektionen, Ischämie, Diabetes, Gicht oder ein Hyperparathyroisimus gesehen.Eine tarsale Coalition ist eine Verbindung zwischen zwei Fußwurzelknochen. Die Inzidenz der tarsalen Coalitio wird auf 1% geschätzt, hiervon zu ≥ 90% talocalcanear oder calcaneonavicular. Die CCN ist in der Literatur mit weniger als 30 Fällen beschrieben. Als Ursache wird eine vererbte Trennungsunfähigkeit in der Schwangerschaft angenommen, aber auch erworbene Ursachen diskutiert. 1/3 der Patienten mit einer schmerzhaften CCN weisen laut Literatur eine Fußabnormalität auf. Am häufigsten wurden Valgusdeformität, reduzierte subtalare Beweglichkeit und ein Peronealspasmus beschrieben. MethodikEin 47-jähriger Patient erlitt beim Tennisspielen einen plötzlichen Schmerz im linken Fuß mit anschließend reduzierter Dorsalextension. Er hatte keine Vorerkrankungen. Bei der klinischen Untersuchung fiel zusätzlich eine Pes valgus et abductus Fehlstellung auf. Im Röntgenbild wurde keine Fraktur, aber die seltene CCN nachgewiesen. Ein MRT sicherte die klinische Diagnose einer Ruptur der SMTA. Es wurde die Indikation zur Sehnenrekonstruktion gestellt. Für 6 Wochen postoperativ erhielt der Patient eine Unterschenkelgipsschiene. ErgebnisseDie Pathologie zeigte degenerative Sehnenveränderungen. Bei der klinischen Reevaluation des Patienten nach 6 Jahren war der Patient schmerzfrei mit normalen Gangbild (AOFAS 95/100 Punkte).SchlussfolgerungenDie Ruptur der SMTA sollte immer als Differentialdiagnose bei Patienten mit reduzierter Dorsalextension erwogen werden, denn die Kraft des M. tibialis anterior macht 80 % dieser Bewegung aus. Zur restitutio ad integrum wird eine operative Versorgung der Sehnenruptur empfohlen. Die Art der Operation hängt von der Lokalisation der Ruptur ab.Symptomatische CCN sollten immer zunächst konservativ behandelt werden. Erst wenn sich hierdurch keine Schmerzlinderung erreichen lässt, sollte eine OP erwogen werden.In unserem Fall nehmen wir an, dass ein Langzeitstress auf die SMTA durch die bestehende Fußdeformität, welche durch die CCN verursacht sein könnte, die Sehnenruptur gefördert hat.Das Poster stellt die Möglichkeiten der Therapie einer Ruptur der SMTA und der CCN dar und gibt zudem einen Überblick über die aktuelle Literatur.

M3 - Konferenzbeitrag - Poster

BT - DKOU 2014

T2 - DKOU 2014

Y2 - 28 October 2014 through 31 October 2014

ER -