Entwicklung der Coronavirus-Epidemie in den deutschen Bundesländern bis Juli 2020

Abstract

Hintergrund
Die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 in Deutschland stellt die
hausärztliche Versorgung vor große Herausforderungen. Das
Ziel der vorliegenden Studie war, die Entwicklung der kumula-
tiven Inzidenz von SARS-CoV-2-Infektionen und -Todesfällen
während der Anfangsphase der Epidemie in den deutschen
Bundesländern mithilfe eines mathematischen Modells zu be-
schreiben.
Methoden
Es wurden Daten des Robert-Koch-Instituts genutzt. Ein hierar-
chisch-logistisches Modell wurde verwendet mit der Annah-
me, dass die Dynamik der Epidemie zwischen den Bundeslän-
dern ähnlich ist.
Ergebnisse
Das Modell eignete sich zur Schätzung der bis Ende Juli 2020
beobachteten kumulativen Inzidenz von Infektionen und To-
desfällen. Es zeigten sich große Unterschiede zwischen den
Bundesländern bezüglich der geschätzten maximalen Inzi-
denz von Infektionen und Todesfällen am Ende der ersten In-
fektionswelle. Der Wendepunkt zwischen der Beschleuni-
gungs- und Verlangsamungsphase der Ausbreitung wurde in
den meisten Bundesländern einheitlich auf Anfang April 2020
geschätzt.
Schlussfolgerungen
Unter Beachtung seiner Limitationen kann der vorgestellte An-
satz zur Modellierung der kumulativen Inzidenz von SARS-
CoV-2-Infektionen und Todesfällen für einzelne Infektionswel-
len verwendet werden. Eine tiefergehende Untersuchung re-
gionaler Unterschiede sowohl aus der infektionsepidemiologi-
schen als auch aus der versorgungswissenschaftlichen Per-
spektive könnte zu einem besseren Verständnis der Entwick-
lung der Epidemie und zu einer wirksameren Vorbereitung auf
ihren weiteren Verlauf beitragen.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungDevelopment of the coronavirus epidemic in the German federal states up to july 2020
OriginalspracheDeutsch
ISSN1433-6251
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2021

Anmerkungen des Dekanats

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