Endonasal-endoskopische anteriore Schädelbasischirurgie

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Endonasal-endoskopische anteriore Schädelbasischirurgie : Darstellung eines monozentrischen Entitätenprofils. / Schmitz, Lisa; Betz, Christian S; Stölzel, Katharina.

in: HNO, Jahrgang 72, Nr. 4, 04.2024, S. 265-271.

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title = "Endonasal-endoskopische anteriore Sch{\"a}delbasischirurgie: Darstellung eines monozentrischen Entit{\"a}tenprofils",
abstract = "HintergrundDie erweiterte endonasal-endoskopische Chirurgie („extended endoscopic endonasal surgery“, EEES) ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung diverser pathologischer Ver{\"a}nderungen der vorderen Sch{\"a}delbasis. Neben einer deutlichen Steigerung der Lebensqualit{\"a}t der betroffenen Patiente:innen und einem geringeren Komplikationsprofil als bei der offenen Sch{\"a}delbasischirurgie sind die therapeutischen Ergebnisse bei richtiger Indikationsstellung vergleichbar.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Datenerhebung aller endonasal-endoskopischen Sch{\"a}delbasiseingriffe, die im Zeitraum von Juni 2018 bis November 2022 am universit{\"a}ren Sch{\"a}delbasiszentrum Hamburg unter F{\"u}hrung der Klinik f{\"u}r Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde durchgef{\"u}hrt wurden.ErgebnisseInsgesamt 50 F{\"a}lle wurden identifiziert. Dabei handelte es sich in 56 % (28/50) um maligne Tumoren, in 24 % (12/50) um benigne pathologische Ver{\"a}nderungen mit direkter Sch{\"a}delbasisbeteiligung sowie in 20 % (10/50) um anteriore Sch{\"a}delbasisdefekte mit Rhinoliquorrh{\"o}. In 94 % (47/50) der F{\"a}lle konnte das pr{\"a}operativ gesteckte Ziel des Eingriffs (repr{\"a}sentative Biopsie, vollst{\"a}ndige Resektion, Verschluss des Sch{\"a}delbasisdefekts) erreicht werden. Komplikationen vom Grad III oder h{\"o}her nach Clavien-Dindo traten in 4/50 F{\"a}llen auf. Im Beobachtungszeitraum wurden n = 5 Olfaktoriusneuroblastome diagnostiziert, von denen alle ausschlie{\ss}lich und erfolgreich endoskopisch operiert wurden.SchlussfolgerungIn den vergangenen Jahren hat sich das Spektrum der endoskopisch resezierbaren pathologischen Ver{\"a}nderungen der anterioren Sch{\"a}delbasis stetig erweitert. Insbesondere mittellinienbezogene Tumoren wie das Olfaktoriusneuroblastom oder iatrogene/idiopathische Sch{\"a}delbasisdefekte mit Liquorrh{\"o} werden mit sehr guten Ergebnissen vollst{\"a}ndig endoskopisch therapiert. Nichtsdestotrotz ergeben sich auch Limitationen f{\"u}r diese Technik. Aufgrund der hohen Varianz des Umfangs frontobasaler Eingriffe, der Ausdehnung und der komplexen Anatomie sowie der sich {\"u}berschneidenden Zust{\"a}ndigkeiten der Fachdisziplinen ist die Etablierung von zertifizierten Sch{\"a}delbasiszentren und die B{\"u}ndelung der frontobasalen Chirurgie an diesen Zentren von hoher Relevanz f{\"u}r die Qualit{\"a}tssicherung.",
author = "Lisa Schmitz and Betz, {Christian S} and Katharina St{\"o}lzel",
note = "{\textcopyright} 2024. The Author(s).",
year = "2024",
month = apr,
doi = "10.1007/s00106-024-01438-7",
language = "Deutsch",
volume = "72",
pages = "265--271",
journal = "HNO",
issn = "0017-6192",
publisher = "Springer",
number = "4",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Endonasal-endoskopische anteriore Schädelbasischirurgie

T2 - Darstellung eines monozentrischen Entitätenprofils

AU - Schmitz, Lisa

AU - Betz, Christian S

AU - Stölzel, Katharina

N1 - © 2024. The Author(s).

PY - 2024/4

Y1 - 2024/4

N2 - HintergrundDie erweiterte endonasal-endoskopische Chirurgie („extended endoscopic endonasal surgery“, EEES) ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung diverser pathologischer Veränderungen der vorderen Schädelbasis. Neben einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität der betroffenen Patiente:innen und einem geringeren Komplikationsprofil als bei der offenen Schädelbasischirurgie sind die therapeutischen Ergebnisse bei richtiger Indikationsstellung vergleichbar.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Datenerhebung aller endonasal-endoskopischen Schädelbasiseingriffe, die im Zeitraum von Juni 2018 bis November 2022 am universitären Schädelbasiszentrum Hamburg unter Führung der Klinik für Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde durchgeführt wurden.ErgebnisseInsgesamt 50 Fälle wurden identifiziert. Dabei handelte es sich in 56 % (28/50) um maligne Tumoren, in 24 % (12/50) um benigne pathologische Veränderungen mit direkter Schädelbasisbeteiligung sowie in 20 % (10/50) um anteriore Schädelbasisdefekte mit Rhinoliquorrhö. In 94 % (47/50) der Fälle konnte das präoperativ gesteckte Ziel des Eingriffs (repräsentative Biopsie, vollständige Resektion, Verschluss des Schädelbasisdefekts) erreicht werden. Komplikationen vom Grad III oder höher nach Clavien-Dindo traten in 4/50 Fällen auf. Im Beobachtungszeitraum wurden n = 5 Olfaktoriusneuroblastome diagnostiziert, von denen alle ausschließlich und erfolgreich endoskopisch operiert wurden.SchlussfolgerungIn den vergangenen Jahren hat sich das Spektrum der endoskopisch resezierbaren pathologischen Veränderungen der anterioren Schädelbasis stetig erweitert. Insbesondere mittellinienbezogene Tumoren wie das Olfaktoriusneuroblastom oder iatrogene/idiopathische Schädelbasisdefekte mit Liquorrhö werden mit sehr guten Ergebnissen vollständig endoskopisch therapiert. Nichtsdestotrotz ergeben sich auch Limitationen für diese Technik. Aufgrund der hohen Varianz des Umfangs frontobasaler Eingriffe, der Ausdehnung und der komplexen Anatomie sowie der sich überschneidenden Zuständigkeiten der Fachdisziplinen ist die Etablierung von zertifizierten Schädelbasiszentren und die Bündelung der frontobasalen Chirurgie an diesen Zentren von hoher Relevanz für die Qualitätssicherung.

AB - HintergrundDie erweiterte endonasal-endoskopische Chirurgie („extended endoscopic endonasal surgery“, EEES) ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung diverser pathologischer Veränderungen der vorderen Schädelbasis. Neben einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität der betroffenen Patiente:innen und einem geringeren Komplikationsprofil als bei der offenen Schädelbasischirurgie sind die therapeutischen Ergebnisse bei richtiger Indikationsstellung vergleichbar.Material und MethodenEs erfolgte eine retrospektive Datenerhebung aller endonasal-endoskopischen Schädelbasiseingriffe, die im Zeitraum von Juni 2018 bis November 2022 am universitären Schädelbasiszentrum Hamburg unter Führung der Klinik für Hals‑, Nasen- und Ohrenheilkunde durchgeführt wurden.ErgebnisseInsgesamt 50 Fälle wurden identifiziert. Dabei handelte es sich in 56 % (28/50) um maligne Tumoren, in 24 % (12/50) um benigne pathologische Veränderungen mit direkter Schädelbasisbeteiligung sowie in 20 % (10/50) um anteriore Schädelbasisdefekte mit Rhinoliquorrhö. In 94 % (47/50) der Fälle konnte das präoperativ gesteckte Ziel des Eingriffs (repräsentative Biopsie, vollständige Resektion, Verschluss des Schädelbasisdefekts) erreicht werden. Komplikationen vom Grad III oder höher nach Clavien-Dindo traten in 4/50 Fällen auf. Im Beobachtungszeitraum wurden n = 5 Olfaktoriusneuroblastome diagnostiziert, von denen alle ausschließlich und erfolgreich endoskopisch operiert wurden.SchlussfolgerungIn den vergangenen Jahren hat sich das Spektrum der endoskopisch resezierbaren pathologischen Veränderungen der anterioren Schädelbasis stetig erweitert. Insbesondere mittellinienbezogene Tumoren wie das Olfaktoriusneuroblastom oder iatrogene/idiopathische Schädelbasisdefekte mit Liquorrhö werden mit sehr guten Ergebnissen vollständig endoskopisch therapiert. Nichtsdestotrotz ergeben sich auch Limitationen für diese Technik. Aufgrund der hohen Varianz des Umfangs frontobasaler Eingriffe, der Ausdehnung und der komplexen Anatomie sowie der sich überschneidenden Zuständigkeiten der Fachdisziplinen ist die Etablierung von zertifizierten Schädelbasiszentren und die Bündelung der frontobasalen Chirurgie an diesen Zentren von hoher Relevanz für die Qualitätssicherung.

U2 - 10.1007/s00106-024-01438-7

DO - 10.1007/s00106-024-01438-7

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 38393669

VL - 72

SP - 265

EP - 271

JO - HNO

JF - HNO

SN - 0017-6192

IS - 4

ER -