Einfluss traumatischer Ereignisse auf das Gedächtnis

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Einfluss traumatischer Ereignisse auf das Gedächtnis. / Sommer, Tobias ; Gamer, Matthias.

in: Praxis der Rechtspsychologie, Jahrgang 28, Nr. 1, 06.2018, S. 97-120.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

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title = "Einfluss traumatischer Ereignisse auf das Ged{\"a}chtnis",
abstract = "Stress kann substantielle Effekte auf Ged{\"a}chtnisprozesse haben. DieserEinfluss hat wiederum enorme Bedeutung f{\"u}r die aussagepsychologischeBegutachtungspraxis. Im vorliegenden Artikel wird die Biopsychologie derStressreaktion sowie deren Einfluss auf Ged{\"a}chtnisbildung, -konsolidierungund -abruf zusammengefasst. Diese Befunde werden kontrastiert mit Studienzum Einfluss von Missbrauchserfahrungen auf Ged{\"a}chtnisprozesse undstrukturelle Ver{\"a}nderungen des Gehirns. Auch wenn eine direkte Translationvon laborexperimenteller Forschung an gesunden Probandinnen undProbanden auf Personengruppen mit traumatischen Erfahrungen in Kindheitund Jugend problematisch ist, deuten die bislang vorliegenden Befunde zumindestdarauf hin, dass Stress sowohl positive als auch negative Effekte aufGed{\"a}chtnisprozesse haben kann. Traumatische Ereignisse sind daher nichtzwangsl{\"a}ufig mit Ged{\"a}chtnisdefiziten assoziiert, sondern k{\"o}nnen sogar zulebhafteren und akkurateren Erinnerungen f{\"u}hren. Zudem sollten neurowissenschaftlicheStudien zu Ver{\"a}nderungen der Gehirnstruktur bei Missbrauchsopfernmit gewisser Vorsicht interpretiert werden, da einfache Struktur-Funktions-Beziehungen der Komplexit{\"a}t der neuronalen Repr{\"a}sentationmentaler Prozesse nicht gerecht werden.",
author = "Tobias Sommer and Matthias Gamer",
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language = "Deutsch",
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journal = "Praxis der Rechtspsychologie",
issn = "0939-9062",
publisher = "Dt. Psychologen-Verl.",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Einfluss traumatischer Ereignisse auf das Gedächtnis

AU - Sommer, Tobias

AU - Gamer, Matthias

PY - 2018/6

Y1 - 2018/6

N2 - Stress kann substantielle Effekte auf Gedächtnisprozesse haben. DieserEinfluss hat wiederum enorme Bedeutung für die aussagepsychologischeBegutachtungspraxis. Im vorliegenden Artikel wird die Biopsychologie derStressreaktion sowie deren Einfluss auf Gedächtnisbildung, -konsolidierungund -abruf zusammengefasst. Diese Befunde werden kontrastiert mit Studienzum Einfluss von Missbrauchserfahrungen auf Gedächtnisprozesse undstrukturelle Veränderungen des Gehirns. Auch wenn eine direkte Translationvon laborexperimenteller Forschung an gesunden Probandinnen undProbanden auf Personengruppen mit traumatischen Erfahrungen in Kindheitund Jugend problematisch ist, deuten die bislang vorliegenden Befunde zumindestdarauf hin, dass Stress sowohl positive als auch negative Effekte aufGedächtnisprozesse haben kann. Traumatische Ereignisse sind daher nichtzwangsläufig mit Gedächtnisdefiziten assoziiert, sondern können sogar zulebhafteren und akkurateren Erinnerungen führen. Zudem sollten neurowissenschaftlicheStudien zu Veränderungen der Gehirnstruktur bei Missbrauchsopfernmit gewisser Vorsicht interpretiert werden, da einfache Struktur-Funktions-Beziehungen der Komplexität der neuronalen Repräsentationmentaler Prozesse nicht gerecht werden.

AB - Stress kann substantielle Effekte auf Gedächtnisprozesse haben. DieserEinfluss hat wiederum enorme Bedeutung für die aussagepsychologischeBegutachtungspraxis. Im vorliegenden Artikel wird die Biopsychologie derStressreaktion sowie deren Einfluss auf Gedächtnisbildung, -konsolidierungund -abruf zusammengefasst. Diese Befunde werden kontrastiert mit Studienzum Einfluss von Missbrauchserfahrungen auf Gedächtnisprozesse undstrukturelle Veränderungen des Gehirns. Auch wenn eine direkte Translationvon laborexperimenteller Forschung an gesunden Probandinnen undProbanden auf Personengruppen mit traumatischen Erfahrungen in Kindheitund Jugend problematisch ist, deuten die bislang vorliegenden Befunde zumindestdarauf hin, dass Stress sowohl positive als auch negative Effekte aufGedächtnisprozesse haben kann. Traumatische Ereignisse sind daher nichtzwangsläufig mit Gedächtnisdefiziten assoziiert, sondern können sogar zulebhafteren und akkurateren Erinnerungen führen. Zudem sollten neurowissenschaftlicheStudien zu Veränderungen der Gehirnstruktur bei Missbrauchsopfernmit gewisser Vorsicht interpretiert werden, da einfache Struktur-Funktions-Beziehungen der Komplexität der neuronalen Repräsentationmentaler Prozesse nicht gerecht werden.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 28

SP - 97

EP - 120

JO - Praxis der Rechtspsychologie

JF - Praxis der Rechtspsychologie

SN - 0939-9062

IS - 1

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