Bei 40 fünf bis sechs Wochen alten Kaninchen beiderlei Geschlechts wurden die Veränderungen einer 2 mm messenden Läsion in der distalen Femurepiphysenfuge histologisch untersucht. Nach Bohrungen zeigte sich als konstante Reaktion der Epiphysenfuge auf das Trauma die Entwicklung einer knöchernen Brückenbildung zwischen Epi-und Metaphyse. In dieser Studie wurde ein 2mm starker Kirschner-Bohrdraht transepiphysär in proximodistaler Richtung in das distale Femur eingebracht und dort über einen Zeitraum von 16 Wochen belassen. Die Epiphyse wuchs im Rahmen des Längenwachstums der Extremität von dem Kirschner- Draht hinweg, so daß dieser schließlich im metaphysären Bereich des Femurs zu liegen kam. Nach Tötung der Tiere wurden die entnommenen distalen Femora zunächst geröntgt, dann in der aufsteigenden Alkoholreihe entbettet und dehydriert. Anschließend erfolgte die Einbettung in Methacrylat und Aufarbeitung von 5μm dicken Serienschnitten mit dem Jung-Mikrotom und Färbung der Präparate mit Azur-Eosin bzw. Toluidin, Kossa und Trichrom nach Goldner. War die Epiphysenfuge dem Bohrdraht davongewachsen, bildeten sich im Fugendefekt zunächst schmale Ossifikationsbrücken die eine Kontinuitätsunterbrechung in Querrichtung aufwiesen. Es fand eine Kallusdistraktion statt, die eine knöcherne Brückenbildung verhinderte. Es konnte der experimentelle Erweis erbracht werden, daß transepiphysär eingebrachte Kirschner-Drähte das geeignete Osteosynthesematerial zur Behandlung kindlicher Gelenkverletzungen sind, wie die klinische Erfahrung seit Jahren zeigt.