Die Mistellektine als wirksamkeitsmitbestimmende Bestandteile von Mistelextrakten

Abstract

Die Mistelpflanze beeindruckt mit einer Vielzahl therapeutisch relevanter Inhaltsstoffe, die in ihrer Gesamtheit das Wirkungsspektrum komplexer Mistelpräparate prägen. Bisherige Befunde belegen die herausragende Stellung der Mistellektine bei der Interpretation der dosisabhängigen zytotoxischen und immunmodulierenden Wirkungen von Mistelextrakten. Ausgehend von der nunmehr bekannten Struktur der Mistellektine ML I und ML III - die molekulare Struktur des ML II ist nach wie vor nicht bekannt - werden die biochemischen und pharmakologisch relevanten Eigenschaften dieser Galaktosyl/N-Acetyl-aminogalactosyl-Targets spezifisch erkennenden Glykoproteine diskutiert. Die Mistel zeigt darüber hinaus das seltene Phänomen, das neben den ribosomen-inaktivierenden Lektinenen des Typs II (ML I, ML II und ML III) noch ein chitin-bindendes Lektin (VisalbCBL) mit Spezifität auf N-Acetylglukosamin-Gruppen vorliegen kann. Die biochemischen Eigenschaften der Mistellektine, ihre biologische Verfügbarkeit und ihre Stabilität werden durch weitere Inhaltsstoffe der Mistelextrakte, den amphiphilen Viscotoxinen, dem acetylglukosaminbinden-den Lektin und Oligo- sowie Polysacchariden beeinflusst. Vor diesem Hintergrund werden die vielfältigen immunmodulierenden und zytotoxischen Wirkungen der Mistellektine im Kontext ihrer möglichen Bindungspartner diskutiert.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
TitelDie Mistel in der Tumortherapie 3 - Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung
Redakteure/-innenRainer Scheer, Susanne Alban, Hans Becker, Wolfgang Blaschek, Fritz H. Kemper, Wolfgang Kreis, Harald Matthes, Heinz Schilcher, Rainer Stange
ERFORDERLICH bei Buchbeitrag: Seitenumfang10
ErscheinungsortEssen
Herausgeber (Verlag)KVC Verlag
Erscheinungsdatum2013
Auflage1
Seiten3 - 12
ISBN (Print)978-3868640328
StatusVeröffentlicht - 2013