Die Bedeutung der digitalen Integrationsmethode (DIM) von OCT und FLA für die klinische Anwendung

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Die Bedeutung der digitalen Integrationsmethode (DIM) von OCT und FLA für die klinische Anwendung. / Hassenstein, A; Scholz, F; Inhoffen, W; Richard, G.

in: KLIN MONATSBL AUGENH, Jahrgang 226, Nr. 2, 2, 01.02.2009, S. 90-96.

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abstract = "Hintergrund und Ziel: Etablierung der neuen Integrationsmethode (DIM) zur anatomisch exakten und objektiven Korrelation von OCT (optische Koh{\"a}renztomografie) und FLA (Fluoreszenzangiografie). Ziel war es, die klinische Relevanz von DIM zu testen und m{\"o}gliche neue Erkenntnisse aus der Integration bei unklaren angiografischen Ph{\"a}nomenen zu erhalten. Patienten und Methode: DIM beinhaltet eine speziell entwickelte Software zur Integration von zeitgleichen OCT- und FLA-Bildern. Korrespondierende Gef{\"a}{\ss}gabelungen und die OCT-Scanposition werden im OCT und FLA markiert. Pathologische Areale im OCT oder FLA k{\"o}nnen gekennzeichnet und verglichen werden. Zur besseren OCT-Fundusbildqualit{\"a}t wurde ein Fundus-Enhancement-System (FES) entwickelt. {\"U}ber ein Retinal-Tracking-System (RTS) k{\"o}nnen Augenbewegungsartefakte korrigiert werden. DIM wurde bei 225 Patienten mit Makulaerkrankungen erprobt. Ergebnisse: Mit FES konnte DIM bei 97 % der Patienten erfolgreich angewendet werden im Gegensatz zu 25 % ohne FES. Mit dem RTS konnte bei allen Patienten {\"u}ber eine Videoaufnahme sichtbare Bewegungsartefakte korrigiert werden. F{\"a}lle mit eindeutigem FLA-Befund zeigten eine hohe {\"U}bereinstimmung (66 %) mit dem OCT-Befund. In 33 % fand sich eine Diskrepanz zwischen FLA und OCT-Befund, vor allem bei Leckagen unklarer Genese. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) war DIM von gro{\ss}em Nutzen, da das OCT ein morphologisch heterogenes Bild von ser{\"o}sen, soliden RPE-Abhebungen, Zystenbildung und chorioidaler Neovaskularisation (CNV) zuordnen und in pr{\"a}ziser Topografie differenzieren konnte. Die L{\"a}sionsgr{\"o}{\ss}e der klassischen CNV mit hypofluoreszentem Halo war im OCT immer gr{\"o}{\ss}er als in der FLA. Schlussfolgerung: Augenbewegungsartefakte k{\"o}nnen neuerdings mit DIM und FES eliminiert werden, sodass ein grunds{\"a}tzlicher Schwachpunkt bisheriger OCT-Aufnahmen ausgeglichen werden kann. Mit DIM kann die OCT-Scanlage im Verlauf nun zuverl{\"a}ssig und sicher beurteilt werden, was f{\"u}r die Aussagekraft von OCT-Studien essenziell ist. Die Detektion der Morphologie bei angiografisch unklaren Ph{\"a}nomenen kann therapeutische Konsequenzen haben, z. B. Meiden kontraindizierter Areale bei der photodynamischen Therapie. Durch DIM kann {\"u}ber die morphologische Kenntnis die angiografische Interpretation unklarer Leckagen neu verstanden werden.",
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author = "A Hassenstein and F Scholz and W Inhoffen and G Richard",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Die Bedeutung der digitalen Integrationsmethode (DIM) von OCT und FLA für die klinische Anwendung

AU - Hassenstein, A

AU - Scholz, F

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AU - Richard, G

PY - 2009/2/1

Y1 - 2009/2/1

N2 - Hintergrund und Ziel: Etablierung der neuen Integrationsmethode (DIM) zur anatomisch exakten und objektiven Korrelation von OCT (optische Kohärenztomografie) und FLA (Fluoreszenzangiografie). Ziel war es, die klinische Relevanz von DIM zu testen und mögliche neue Erkenntnisse aus der Integration bei unklaren angiografischen Phänomenen zu erhalten. Patienten und Methode: DIM beinhaltet eine speziell entwickelte Software zur Integration von zeitgleichen OCT- und FLA-Bildern. Korrespondierende Gefäßgabelungen und die OCT-Scanposition werden im OCT und FLA markiert. Pathologische Areale im OCT oder FLA können gekennzeichnet und verglichen werden. Zur besseren OCT-Fundusbildqualität wurde ein Fundus-Enhancement-System (FES) entwickelt. Über ein Retinal-Tracking-System (RTS) können Augenbewegungsartefakte korrigiert werden. DIM wurde bei 225 Patienten mit Makulaerkrankungen erprobt. Ergebnisse: Mit FES konnte DIM bei 97 % der Patienten erfolgreich angewendet werden im Gegensatz zu 25 % ohne FES. Mit dem RTS konnte bei allen Patienten über eine Videoaufnahme sichtbare Bewegungsartefakte korrigiert werden. Fälle mit eindeutigem FLA-Befund zeigten eine hohe Übereinstimmung (66 %) mit dem OCT-Befund. In 33 % fand sich eine Diskrepanz zwischen FLA und OCT-Befund, vor allem bei Leckagen unklarer Genese. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) war DIM von großem Nutzen, da das OCT ein morphologisch heterogenes Bild von serösen, soliden RPE-Abhebungen, Zystenbildung und chorioidaler Neovaskularisation (CNV) zuordnen und in präziser Topografie differenzieren konnte. Die Läsionsgröße der klassischen CNV mit hypofluoreszentem Halo war im OCT immer größer als in der FLA. Schlussfolgerung: Augenbewegungsartefakte können neuerdings mit DIM und FES eliminiert werden, sodass ein grundsätzlicher Schwachpunkt bisheriger OCT-Aufnahmen ausgeglichen werden kann. Mit DIM kann die OCT-Scanlage im Verlauf nun zuverlässig und sicher beurteilt werden, was für die Aussagekraft von OCT-Studien essenziell ist. Die Detektion der Morphologie bei angiografisch unklaren Phänomenen kann therapeutische Konsequenzen haben, z. B. Meiden kontraindizierter Areale bei der photodynamischen Therapie. Durch DIM kann über die morphologische Kenntnis die angiografische Interpretation unklarer Leckagen neu verstanden werden.

AB - Hintergrund und Ziel: Etablierung der neuen Integrationsmethode (DIM) zur anatomisch exakten und objektiven Korrelation von OCT (optische Kohärenztomografie) und FLA (Fluoreszenzangiografie). Ziel war es, die klinische Relevanz von DIM zu testen und mögliche neue Erkenntnisse aus der Integration bei unklaren angiografischen Phänomenen zu erhalten. Patienten und Methode: DIM beinhaltet eine speziell entwickelte Software zur Integration von zeitgleichen OCT- und FLA-Bildern. Korrespondierende Gefäßgabelungen und die OCT-Scanposition werden im OCT und FLA markiert. Pathologische Areale im OCT oder FLA können gekennzeichnet und verglichen werden. Zur besseren OCT-Fundusbildqualität wurde ein Fundus-Enhancement-System (FES) entwickelt. Über ein Retinal-Tracking-System (RTS) können Augenbewegungsartefakte korrigiert werden. DIM wurde bei 225 Patienten mit Makulaerkrankungen erprobt. Ergebnisse: Mit FES konnte DIM bei 97 % der Patienten erfolgreich angewendet werden im Gegensatz zu 25 % ohne FES. Mit dem RTS konnte bei allen Patienten über eine Videoaufnahme sichtbare Bewegungsartefakte korrigiert werden. Fälle mit eindeutigem FLA-Befund zeigten eine hohe Übereinstimmung (66 %) mit dem OCT-Befund. In 33 % fand sich eine Diskrepanz zwischen FLA und OCT-Befund, vor allem bei Leckagen unklarer Genese. Bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) war DIM von großem Nutzen, da das OCT ein morphologisch heterogenes Bild von serösen, soliden RPE-Abhebungen, Zystenbildung und chorioidaler Neovaskularisation (CNV) zuordnen und in präziser Topografie differenzieren konnte. Die Läsionsgröße der klassischen CNV mit hypofluoreszentem Halo war im OCT immer größer als in der FLA. Schlussfolgerung: Augenbewegungsartefakte können neuerdings mit DIM und FES eliminiert werden, sodass ein grundsätzlicher Schwachpunkt bisheriger OCT-Aufnahmen ausgeglichen werden kann. Mit DIM kann die OCT-Scanlage im Verlauf nun zuverlässig und sicher beurteilt werden, was für die Aussagekraft von OCT-Studien essenziell ist. Die Detektion der Morphologie bei angiografisch unklaren Phänomenen kann therapeutische Konsequenzen haben, z. B. Meiden kontraindizierter Areale bei der photodynamischen Therapie. Durch DIM kann über die morphologische Kenntnis die angiografische Interpretation unklarer Leckagen neu verstanden werden.

KW - Algorithms

KW - Fluorescein Angiography

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KW - Retinal Diseases

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U2 - 10.1055/s-2008-1027872

DO - 10.1055/s-2008-1027872

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 19206041

VL - 226

SP - 90

EP - 96

JO - KLIN MONATSBL AUGENH

JF - KLIN MONATSBL AUGENH

SN - 0023-2165

IS - 2

M1 - 2

ER -