CME: Lakunäre Schlaganfälle - veraltete Annahmen überdenken

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CME: Lakunäre Schlaganfälle - veraltete Annahmen überdenken. / Barow, Ewgenia; Thomalla, Götz.

in: Info Neurol Psych, Jahrgang 2020, Nr. 06, 22, 2020, S. 42–49.

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title = "CME: Lakun{\"a}re Schlaganf{\"a}lle - veraltete Annahmen {\"u}berdenken",
abstract = "Lakun{\"a}re Schlaganf{\"a}lle sind kleine subkortikale Isch{\"a}mien, die bis zu einem Drittel aller Schlaganf{\"a}lle verursachen. Historisch bedingt wurden lakun{\"a}re Schlaganf{\"a}lle anhand ihrer klinischen Pr{\"a}sentation als lakun{\"a}re Syndrome definiert. Urs{\"a}chlich f{\"u}r einen lakun{\"a}ren Schlaganfall wird der Verschluss von Perforansarterien in der tiefen wei{\ss}en Substanz, in den Basalganglien, im Thalamus oder im Hirnstamm vorrangig durch Lipohyalinose und Mikroatherome angenommen. Da diese beiden pathophysiologischen Ver{\"a}nderungen, die einer systemischen Thrombolyse als nicht zug{\"a}nglich erachtet werden, wird der Nutzen der Thrombolyse bei lakun{\"a}ren Infarkten kontrovers diskutiert. Die Studienergebnisse der letzten zwei Dekaden stellen viele dieser Annahmen in Frage. Sie zeigen, dass aus der klinischen Pr{\"a}sentation eines lakun{\"a}ren Syndroms nicht zwingend die Diagnose eines lakun{\"a}ren Schlaganfalls gefolgert werden kann, dass die Pathophysiologie {\"u}ber Lipohyalinose und Mikroatherome hinausgeht und lakun{\"a}re Infarkte auch embolischer Genese sein k{\"o}nnen. Schlie{\ss}lich zeigen aktuelle Studiendaten dass auch Patienten mit einem lakun{\"a}ren Schlaganfall von einer systemischen Thrombolyse profitieren. Der vorliegende Artikel gibt eine aktuelle {\"U}bersicht {\"u}ber die Ph{\"a}nomenologie, Pathophysiologie und Therapie von lakun{\"a}ren Schlaganf{\"a}llen. ",
author = "Ewgenia Barow and G{\"o}tz Thomalla",
note = "Zertifizierte Fortbildung Neurologie, Fortbildungsbeitrag",
year = "2020",
language = "Deutsch",
volume = "2020",
pages = "42–49",
journal = "Info Neurol Psych",
issn = "1437-062X",
number = "06",

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RIS

TY - JOUR

T1 - CME: Lakunäre Schlaganfälle - veraltete Annahmen überdenken

AU - Barow, Ewgenia

AU - Thomalla, Götz

N1 - Zertifizierte Fortbildung Neurologie, Fortbildungsbeitrag

PY - 2020

Y1 - 2020

N2 - Lakunäre Schlaganfälle sind kleine subkortikale Ischämien, die bis zu einem Drittel aller Schlaganfälle verursachen. Historisch bedingt wurden lakunäre Schlaganfälle anhand ihrer klinischen Präsentation als lakunäre Syndrome definiert. Ursächlich für einen lakunären Schlaganfall wird der Verschluss von Perforansarterien in der tiefen weißen Substanz, in den Basalganglien, im Thalamus oder im Hirnstamm vorrangig durch Lipohyalinose und Mikroatherome angenommen. Da diese beiden pathophysiologischen Veränderungen, die einer systemischen Thrombolyse als nicht zugänglich erachtet werden, wird der Nutzen der Thrombolyse bei lakunären Infarkten kontrovers diskutiert. Die Studienergebnisse der letzten zwei Dekaden stellen viele dieser Annahmen in Frage. Sie zeigen, dass aus der klinischen Präsentation eines lakunären Syndroms nicht zwingend die Diagnose eines lakunären Schlaganfalls gefolgert werden kann, dass die Pathophysiologie über Lipohyalinose und Mikroatherome hinausgeht und lakunäre Infarkte auch embolischer Genese sein können. Schließlich zeigen aktuelle Studiendaten dass auch Patienten mit einem lakunären Schlaganfall von einer systemischen Thrombolyse profitieren. Der vorliegende Artikel gibt eine aktuelle Übersicht über die Phänomenologie, Pathophysiologie und Therapie von lakunären Schlaganfällen.

AB - Lakunäre Schlaganfälle sind kleine subkortikale Ischämien, die bis zu einem Drittel aller Schlaganfälle verursachen. Historisch bedingt wurden lakunäre Schlaganfälle anhand ihrer klinischen Präsentation als lakunäre Syndrome definiert. Ursächlich für einen lakunären Schlaganfall wird der Verschluss von Perforansarterien in der tiefen weißen Substanz, in den Basalganglien, im Thalamus oder im Hirnstamm vorrangig durch Lipohyalinose und Mikroatherome angenommen. Da diese beiden pathophysiologischen Veränderungen, die einer systemischen Thrombolyse als nicht zugänglich erachtet werden, wird der Nutzen der Thrombolyse bei lakunären Infarkten kontrovers diskutiert. Die Studienergebnisse der letzten zwei Dekaden stellen viele dieser Annahmen in Frage. Sie zeigen, dass aus der klinischen Präsentation eines lakunären Syndroms nicht zwingend die Diagnose eines lakunären Schlaganfalls gefolgert werden kann, dass die Pathophysiologie über Lipohyalinose und Mikroatherome hinausgeht und lakunäre Infarkte auch embolischer Genese sein können. Schließlich zeigen aktuelle Studiendaten dass auch Patienten mit einem lakunären Schlaganfall von einer systemischen Thrombolyse profitieren. Der vorliegende Artikel gibt eine aktuelle Übersicht über die Phänomenologie, Pathophysiologie und Therapie von lakunären Schlaganfällen.

M3 - Andere (Vorworte u.ä.)

VL - 2020

SP - 42

EP - 49

JO - Info Neurol Psych

JF - Info Neurol Psych

SN - 1437-062X

IS - 06

M1 - 22

ER -