Behandlungsergebnisse in der Psychosomatischen Rehabilitation – Die Hersfelder Katamnesestudie

  • Meinolf Peters
  • Andrea Budde
  • Astrid Jeising
  • Joachim Lindner
  • Holger Schulz

Abstract

Ziel der Studie: Vorliegende Evaluationsstudien zeigen Verbesserungen im Verlauf und nach der Behandlung in Psychosomatischen Rehabilitationskliniken. Doch die Kliniken sehen sich neuen Herausforderungen gegenüber, die beispielsweise auf die Veränderungen in der Arbeitswelt zurückzuführen sind. Gleichzeitig treten neue Patientengruppen, wie u. a. ältere Patient*innen, mehr in den Fokus, auf die die Kliniken häufig noch nicht ausreichend eingestellt sind. Vor diesem Hintergrund wurde in der Klinik am Hainberg, einer Psychosomatischen Rehabilitationsklinik, eine Evaluationsstudie zur Überprüfung der Veränderungen in zentralen Dimensionen des Outcomes in der Psychosomatik durchgeführt.

Methodik: Für den Vergleich von Aufnahme vs. Entlassung liegen Daten einer Stichprobe von 761 Patient*innen vor, von denen 559 zur Katamnese (6 Monate) noch antworteten (73% Rücklaufquote). Ausgewertet wurden fünf Module des HEALTH-49.

Ergebnisse: In allen Modulen fanden sich Verbesserungen mit mittlerer bis großer Effektstärke zur Entlassung, zur Katamnese mit mittlerer Effektstärke. Weder Alter, noch Geschlecht oder AU-Zeiten standen im Zusammenhang mit dem Rehabilitationsergebnis, wohingegen eine niedrigere Bildung eher mit weniger ausgeprägten Verbesserungen assoziiert ist.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dokumentieren erneut positive Behandlungsergebnisse sowohl kurz- als auch mittelfristig in relevanten Dimensionen des Outcomes. Das praktizierte Rehabilitationskonzept scheint bei allen Patientengruppen erfolgversprechend zu sein, auch bei den besonders in den Fokus gerückten mit längeren Zeiten der Arbeitsunfähigkeit oder mit höherem Lebensalter.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN0034-3536
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2022