Behandlungserfahrungen und soziale Unterstützung bei Personen mit Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie: Eine ENIGI 5-Jahres-Follow-Up-Studie in drei europäischen Ländern
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Behandlungserfahrungen und soziale Unterstützung bei Personen mit Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie: Eine ENIGI 5-Jahres-Follow-Up-Studie in drei europäischen Ländern. / Köhler, Andreas; Becker-Heblij, Inga; Richter-Appelt, Hertha; Cerwenka, Susanne; Kreukels, Baudewijntje P C; van de Grift, Tim C; Elaut, Els; Heylens, Gunter; Nieder, Timo Ole.
in: PSYCHOTHER PSYCH MED, Jahrgang 69, Nr. 08, 14.01.2019, S. 339-347.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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T1 - Behandlungserfahrungen und soziale Unterstützung bei Personen mit Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie: Eine ENIGI 5-Jahres-Follow-Up-Studie in drei europäischen Ländern
AU - Köhler, Andreas
AU - Becker-Heblij, Inga
AU - Richter-Appelt, Hertha
AU - Cerwenka, Susanne
AU - Kreukels, Baudewijntje P C
AU - van de Grift, Tim C
AU - Elaut, Els
AU - Heylens, Gunter
AU - Nieder, Timo Ole
PY - 2019/1/14
Y1 - 2019/1/14
N2 - Einleitung Geschlechtsdysphorie (GD) bezeichnet einen Leidensdruck, der sich aus der Inkongruenz zwischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen und dem Erleben des eigenen Geschlechts ergeben kann (Geschlechtsinkongruenz, GI). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von medizinischer Behandlung und sozialer Unterstützung, das bisher nur unzureichend im Langzeitverlauf untersucht wurde. Material & Methoden Die vorgestellte Studie untersuchte n=117 Personen mit einem männlichen und n=52 mit einem weiblichen Zuweisungsgeschlecht, die sich wegen GI/GD in dem Zeitraum zwischen 2007 bis 2009 im Rahmen des European Network for the Investigation of Gender Incongruence (ENIGI) an drei Spezialambulanzen in Belgien, der Niederlande und Deutschland gewandt hatten, und 4–6 Jahre nach der Erstvorstellung mittels eines Online-Fragebogens nachbefragt wurden. Mit Hilfe zweier hierarchischer Regressionsanalysen wurden der Einfluss des Geschlechts, des Behandlungsfortschrittes und der sozialen Unterstützung zum einen auf die psychische Belastung und zum anderen auf die Lebenszufriedenheit der Teilnehmenden untersucht. Ergebnisse Im ersten Modell waren ein weibliches Zuweisungsgeschlecht und eine bessere soziale Unterstützung signifikante Prädiktoren für eine verringerte psychische Belastung. Außerdem waren im zweiten Modell der individuelle Behandlungsfortschritt und eine ausgeprägtere soziale Unterstützung statistisch signifikant für die Vorhersage einer erhöhten Lebenszufriedenheit. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass über die körpermedizinische Behandlung hinaus die soziale Unterstützung eine wesentliche Rolle im Rahmen des geschlechtsangleichenden Prozesses spielt.
AB - Einleitung Geschlechtsdysphorie (GD) bezeichnet einen Leidensdruck, der sich aus der Inkongruenz zwischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen und dem Erleben des eigenen Geschlechts ergeben kann (Geschlechtsinkongruenz, GI). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel von medizinischer Behandlung und sozialer Unterstützung, das bisher nur unzureichend im Langzeitverlauf untersucht wurde. Material & Methoden Die vorgestellte Studie untersuchte n=117 Personen mit einem männlichen und n=52 mit einem weiblichen Zuweisungsgeschlecht, die sich wegen GI/GD in dem Zeitraum zwischen 2007 bis 2009 im Rahmen des European Network for the Investigation of Gender Incongruence (ENIGI) an drei Spezialambulanzen in Belgien, der Niederlande und Deutschland gewandt hatten, und 4–6 Jahre nach der Erstvorstellung mittels eines Online-Fragebogens nachbefragt wurden. Mit Hilfe zweier hierarchischer Regressionsanalysen wurden der Einfluss des Geschlechts, des Behandlungsfortschrittes und der sozialen Unterstützung zum einen auf die psychische Belastung und zum anderen auf die Lebenszufriedenheit der Teilnehmenden untersucht. Ergebnisse Im ersten Modell waren ein weibliches Zuweisungsgeschlecht und eine bessere soziale Unterstützung signifikante Prädiktoren für eine verringerte psychische Belastung. Außerdem waren im zweiten Modell der individuelle Behandlungsfortschritt und eine ausgeprägtere soziale Unterstützung statistisch signifikant für die Vorhersage einer erhöhten Lebenszufriedenheit. Diskussion Die Ergebnisse zeigen, dass über die körpermedizinische Behandlung hinaus die soziale Unterstützung eine wesentliche Rolle im Rahmen des geschlechtsangleichenden Prozesses spielt.
UR - https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-0806-6892
U2 - 10.1055/a-0806-6892
DO - 10.1055/a-0806-6892
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
VL - 69
SP - 339
EP - 347
JO - PSYCHOTHER PSYCH MED
JF - PSYCHOTHER PSYCH MED
SN - 0937-2032
IS - 08
ER -