Angaben auf Todesbescheinigungen – Vergleich des hospitalen und ambulanten Bereichs

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Angaben auf Todesbescheinigungen – Vergleich des hospitalen und ambulanten Bereichs. / Witte, Paul Jonathan; Schröder, Ann Sophie; Sperhake, Jan-Peter; Ondruschka, Benjamin.

in: GESUNDHEITSWESEN, Jahrgang 85, Nr. 12, 12.2023, S. 1200-1204.

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title = "Angaben auf Todesbescheinigungen – Vergleich des hospitalen und ambulanten Bereichs",
abstract = "Der Tod eines Menschen und die Todesumst{\"a}nde werden in Deutschland auf der Todesbescheinigung dokumentiert. Der Weg des Leichnams zur Bestattung sowie die Qualit{\"a}t der Todesursachenstatistik werden ma{\ss}geblich durch die Angaben in der amtlichen Todesbescheinigung beeinflusst. Die Qualit{\"a}t der Angaben in den Todesbescheinigungen wird immer wieder bem{\"a}ngelt. Ziel der vorliegenden Studie war es, typische Fehlerquellen in Todesbescheinigungen zu identifizieren und Hinweise zu erhalten, ob qualitative Unterschiede zwischen den im ambulanten und station{\"a}ren Bereich ausgef{\"u}llten Todesbescheinigungen bestehen. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 218 Todesbescheinigungen von Todesf{\"a}llen, die im Rahmen einer zweiten Leichenschau vor der Feuerbestattung von der Rechtsmedizin untersucht wurden. Davon wurden 118 Todesbescheinigungen im Krankenhaus (hospitale Leichenschau) und 100 Todesbescheinigungen ambulant durch den zust{\"a}ndigen Hausarzt/die zust{\"a}ndige Haus{\"a}rztin oder eine(n) im ambulanten Sektor diensthabende(n) Arzt/{\"A}rztin ausgestellt. Bis auf eine ambulant ausgestellte Todesbescheinigung waren alle Dokumente lesbar. Die Angaben zur Grunderkrankung waren plausibel. {\"U}ber ein Drittel der Epikrisen waren ohne nennenswerten Erkenntnisgewinn oder gar nicht ausgef{\"u}llt. Die Eintragung zu den unmittelbaren Todesursachen in dem daf{\"u}r vorgesehenen Feld auf der Todesbescheinigung (Ia in der Kausalkette) waren in gut einem Drittel der F{\"a}lle unzureichend. Die Fehlerrate bei den Eintragungen war im ambulanten Bereich h{\"o}her als bei hospitalen Sterbef{\"a}llen. Es gilt deshalb f{\"u}r die Zukunft, durch Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen auf die besondere Situation einer Leichenschau vorzubereiten und die Bedeutung der dabei festgelegten Diagnosen zu vermitteln, um diese vermeidbaren Fehlerquellen abzustellen.",
author = "Witte, {Paul Jonathan} and Schr{\"o}der, {Ann Sophie} and Jan-Peter Sperhake and Benjamin Ondruschka",
note = "Thieme. All rights reserved.",
year = "2023",
month = dec,
doi = "10.1055/a-2098-3164",
language = "Deutsch",
volume = "85",
pages = "1200--1204",
journal = "GESUNDHEITSWESEN",
issn = "0941-3790",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "12",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Angaben auf Todesbescheinigungen – Vergleich des hospitalen und ambulanten Bereichs

AU - Witte, Paul Jonathan

AU - Schröder, Ann Sophie

AU - Sperhake, Jan-Peter

AU - Ondruschka, Benjamin

N1 - Thieme. All rights reserved.

PY - 2023/12

Y1 - 2023/12

N2 - Der Tod eines Menschen und die Todesumstände werden in Deutschland auf der Todesbescheinigung dokumentiert. Der Weg des Leichnams zur Bestattung sowie die Qualität der Todesursachenstatistik werden maßgeblich durch die Angaben in der amtlichen Todesbescheinigung beeinflusst. Die Qualität der Angaben in den Todesbescheinigungen wird immer wieder bemängelt. Ziel der vorliegenden Studie war es, typische Fehlerquellen in Todesbescheinigungen zu identifizieren und Hinweise zu erhalten, ob qualitative Unterschiede zwischen den im ambulanten und stationären Bereich ausgefüllten Todesbescheinigungen bestehen. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 218 Todesbescheinigungen von Todesfällen, die im Rahmen einer zweiten Leichenschau vor der Feuerbestattung von der Rechtsmedizin untersucht wurden. Davon wurden 118 Todesbescheinigungen im Krankenhaus (hospitale Leichenschau) und 100 Todesbescheinigungen ambulant durch den zuständigen Hausarzt/die zuständige Hausärztin oder eine(n) im ambulanten Sektor diensthabende(n) Arzt/Ärztin ausgestellt. Bis auf eine ambulant ausgestellte Todesbescheinigung waren alle Dokumente lesbar. Die Angaben zur Grunderkrankung waren plausibel. Über ein Drittel der Epikrisen waren ohne nennenswerten Erkenntnisgewinn oder gar nicht ausgefüllt. Die Eintragung zu den unmittelbaren Todesursachen in dem dafür vorgesehenen Feld auf der Todesbescheinigung (Ia in der Kausalkette) waren in gut einem Drittel der Fälle unzureichend. Die Fehlerrate bei den Eintragungen war im ambulanten Bereich höher als bei hospitalen Sterbefällen. Es gilt deshalb für die Zukunft, durch Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen auf die besondere Situation einer Leichenschau vorzubereiten und die Bedeutung der dabei festgelegten Diagnosen zu vermitteln, um diese vermeidbaren Fehlerquellen abzustellen.

AB - Der Tod eines Menschen und die Todesumstände werden in Deutschland auf der Todesbescheinigung dokumentiert. Der Weg des Leichnams zur Bestattung sowie die Qualität der Todesursachenstatistik werden maßgeblich durch die Angaben in der amtlichen Todesbescheinigung beeinflusst. Die Qualität der Angaben in den Todesbescheinigungen wird immer wieder bemängelt. Ziel der vorliegenden Studie war es, typische Fehlerquellen in Todesbescheinigungen zu identifizieren und Hinweise zu erhalten, ob qualitative Unterschiede zwischen den im ambulanten und stationären Bereich ausgefüllten Todesbescheinigungen bestehen. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 218 Todesbescheinigungen von Todesfällen, die im Rahmen einer zweiten Leichenschau vor der Feuerbestattung von der Rechtsmedizin untersucht wurden. Davon wurden 118 Todesbescheinigungen im Krankenhaus (hospitale Leichenschau) und 100 Todesbescheinigungen ambulant durch den zuständigen Hausarzt/die zuständige Hausärztin oder eine(n) im ambulanten Sektor diensthabende(n) Arzt/Ärztin ausgestellt. Bis auf eine ambulant ausgestellte Todesbescheinigung waren alle Dokumente lesbar. Die Angaben zur Grunderkrankung waren plausibel. Über ein Drittel der Epikrisen waren ohne nennenswerten Erkenntnisgewinn oder gar nicht ausgefüllt. Die Eintragung zu den unmittelbaren Todesursachen in dem dafür vorgesehenen Feld auf der Todesbescheinigung (Ia in der Kausalkette) waren in gut einem Drittel der Fälle unzureichend. Die Fehlerrate bei den Eintragungen war im ambulanten Bereich höher als bei hospitalen Sterbefällen. Es gilt deshalb für die Zukunft, durch Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen auf die besondere Situation einer Leichenschau vorzubereiten und die Bedeutung der dabei festgelegten Diagnosen zu vermitteln, um diese vermeidbaren Fehlerquellen abzustellen.

U2 - 10.1055/a-2098-3164

DO - 10.1055/a-2098-3164

M3 - Case Report

C2 - 37863049

VL - 85

SP - 1200

EP - 1204

JO - GESUNDHEITSWESEN

JF - GESUNDHEITSWESEN

SN - 0941-3790

IS - 12

ER -