Regulation der extrinsischen und intrinsischen Hämostaseaktivierung bei akuter myeloischer Leukämie
Projekt: Forschung
Projektleitende
- Langer, Florian (Projektleitung)
Einrichtung(en)
Bibliografische Daten
Beschreibung
Interessanterweise kann bei AML eine Koagulopathie auch in Abwesenheit einer gesteigerten TF PCA beobachtet werden, was auf eine Beteiligung der intrinsischen Gerinnungskaskade hinweist. Der zweite Teil fokussiert daher auf den Nachweis von potentiellen Kontaktaktivatoren wie z. B. zellfreie DNA und langkettige Polyphosphate, die aus nekrotischen Blasten freigesetzt werden. Durch kontrollierte Experimente soll geklärt werden, ob bei AML eine relevante Thrombin- und Fibrinbildung auch über die intrinsische Aktivierung von Faktor XII möglich ist.
Die Ergebnisse werden nicht nur zum besseren Verständnis der AML-assoziierten DIC beitragen, sondern auch neue Möglichkeiten zur Therapie und Prophylaxe thrombohämorrhagischer Komplikationen aufzeigen, zumal eine pharmakologische Hemmung der intrinsischen Kontaktaktivierung offensichtlich mit keiner klinisch relevanten Blutungsneigung einhergeht.
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Aktuelle Daten aus unserem Labor legen nun nahe, dass das in den AML-Zellen gebildete Enzym Myeloperoxidase (MPO) einen negativen Regulator der TF-Aktivität darstellt. Im ersten Teil des Forschungsprojektes soll daher bei Patienten mit neudiagnostizierter AML der Zusammenhang zwischen MPO-Bildung einerseits und TF-Aktivität andererseits untersucht werden. Dabei sollen vor allem die molekularen Mechanismen ergründet werden, die der MPO-vermittelten TF-Regulierung zugrunde liegen.
Interessanterweise können bei AML-Patienten Blutungen oder Thrombosen auch in Abwesenheit von TF auftreten, was auf alternative Wege der Gerinnungsaktivierung hinweist. Eine Möglichkeit wäre z. B. die sog. Kontaktaktivierung des Gerinnungsfaktors XII. Der zweite Teil des Forschungsprojektes fokussiert daher auf den Nachweis von potentiellen Kontaktaktivatoren bei Patienten mit neudiagnostizierter AML. Hierzu zählen z. B. negativ geladene Polyphosphate oder extrazelluläre Nukleinsäuren (RNA/DNA), welche aus zerfallenden AML-Zellen freigesetzt werden. Durch kontrollierte Experimente soll nun geklärt werden, ob bei AML-Patienten eine Fibrinbildung auch über die TF-unabhängige Kontaktaktivierung möglich ist und somit als weitere Ursache für die häufig zu beobachtenden Blutungen und thrombotischen Gefäßverschlüssen in Frage kommt.
Die Ergebnisse des aktuellen Forschungsprojektes werden nicht nur zum besseren Verständnis der AML-assoziierten Gerinnungsstörungen beitragen, sondern hoffentlich auch neue Möglichkeiten zur Therapie und Prävention derselben aufzeigen.
Status | Beendet |
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Tatsächlicher Beginn/-es Ende | 01.01.17 → 31.12.19 |