QT-Life – Apothekenbasierte Früherkennung der unerwünschten Arzneimittelwirkung QT-Streckenverlängerung

Projekt: Forschung

Verbindungen anzeigen

Projektleitende

Bibliografische Daten

Beschreibung

Zahlreiche verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Medikamente können allein oder in Kombination Nebenwirkungen haben, die Herzrhythmusstörungen verursachen. Dies wird oft nicht systematisch überprüft und daher nicht rechtzeitig erkannt. Die Folgen können in manchen Fällen lebensbedrohlich sein. Besonders gefährdet sind ältere, chronisch erkrankte Menschen, die mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen müssen.

Das Projekt QT-Life möchte derartig gefährliche Nebenwirkungen durch Früherkennung verhindern. Die Studie findet in Schleswig-Holstein statt. Apothekerinnen und Apotheker werden besonders geschult, um Risikopatienten in der Apotheke anzusprechen, zu ihrem Medikamentenplan zu befragen, zu beraten und ihnen im Rahmen der Studie ein Langzeit-EKG anzubieten. Diese Untersuchung kann erste Anzeichen für Herzrhythmusstörungen – die sogenannte „QT-Streckenverlängerung“ – erkennen. Betroffene können dann durch Kardiologen und Hausärzte behandelt werden, bevor Herzrhythmusstörungen auftreten.

Im Projekt QT-Life wollen die Forscher untersuchen, ob diese Maßnahmen Herzrhythmusstörungen und deren mögliche Folgen bei den Patientinnen und Patienten reduzieren. Sie wollen auch ermitteln, ob sich die Medikamentenpläne der Studienteilnehmenden durch die Maßnahmen ändern und ob die Versorgungskosten sinken. Hierzu wird die Gruppe der Studienteilnehmenden mit einer Kontrollgruppe, die ähnliche Medikamente einnimmt, verglichen. Zudem sollen die teilnehmenden Patientinnen und Patienten, Apothekerinnen und Apotheker sowie Ärztinnen und Ärzte in einem Fragebogen den Nutzen und Aufwand der Maßnahmen bewerten. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit insgesamt ca. 3,1 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Projekt sowohl auf andere Regionen in Deutschland als auch auf andere Einrichtungen als Apotheken übertragen werden. Die Infrastrukturen können auch für andere Indikationen im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit genutzt werden – insbesondere dort, wo mehrere Arzneimittel in Kombination zu Nebenwirkungen führen, die sich durch ein EKG oder andere apparative Untersuchungen relativ leicht nachweisen lassen.

Konsortialpartner
Apothekerverband Schleswig-Holstein e. V., Ärztegenossenschaft Nord eG, DAK-Gesundheit, NAMBAYA GmbH, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.04.2031.12.23