Förderung der Teilhabe von Schlaganfallpatienten in der vertragsärztlichen Versorgung durch Constraint-Induced Movement Therapy

Projekt: Forschung

Verbindungen anzeigen

Projektleitende

  • Barzel, Anne (Projektleitung)

Bibliografische Daten

Beschreibung

Hintergrund und Fragestellung
Für Schlaganfallpatienten mit Beeinträchtigung der motorischen Funktion der oberen Extremität empfehlen Leitlinien die Constraint-induced movement therapy (CIMT), die u.a. durch Restriktion des „gesunden“ Armes den Mehrgebrauch des betroffenen Armes forciert. Für hochfrequent und intensiv durchgeführte CIMT gibt es Evidenz, dass die Patienten erlernte Fertigkeiten in ihren Alltag übertragen und damit die Voraussetzung für ihre Teilhabe an Alltagsaktivitäten verbessern. Da ein vergleichbares Konzept bislang in der ambulanten Versorgung fehlt, entwickelte die interprofessionelle Forschergruppe am UKE die modifizierte Form home CIMT, die in der Häuslichkeit der Patientinnen und Patienten durchgeführt wird.

Design und Methodik
Cluster-randomisierte Studie mit Schlaganfallpatienten, die zum Zeitpunkt der Studie in Therapiepraxen in Behandlung waren. Patienten der Interventionsgruppe erhielten über vier Wochen das neue Therapiekonzept. In home CIMT fortgebildete Ergo- und Physiotherapeuten leiteten die Patienten an und supervidierten das häusliche Übungsprogramm in wöchentlich durchgeführten Hausbesuchen. Die Patienten führten die zuvor festgelegten Übungen täglich für zwei Stunden in Begleitung eines nicht-professionellen Übungsbegleiters (z.B. eines Angehörigen) durch. Patienten der Kontrollgruppe erhielten übliche Physio- oder Ergotherapie.
Ergebnisse

Für 156 Schlaganfallpatienten im chronischen Stadium nach einem Schlaganfall (im Mittel 4 Jahre) konnte die Forschergruppe zeigen, dass home CIMT (n=85) und übliche Physio- und Ergotherapie (n=71) zu einer signifikanten Verbesserung des Gebrauchs des schlaganfallbetroffenen Armes führten. In Bezug auf den Einsatz des Armes bei Alltagstätigkeiten (primärer Endpunkt) war home CIMT den konventionellen in der Ergo- und Physiotherapie angewendeten Verfahren (z.B. Bobath) überlegen, während sich die motorische Funktion der oberen Extremität in beiden Gruppen gleichermaßen verbesserte.* Diese Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem David Sackett-Preis 2016 und dem Dr. Lothar-Beyer-Preis 2016.

Geplante Ergebnisverwertung
Neu ist die Ausrichtung von home CIMT speziell auf die Teilhabe an Alltagsaktivitäten und die Berücksichtigung vorhandener Ressourcen, u.a. im Hinblick auf die übliche Verordnungsmenge. Die Forschergruppe strebt die Einführung dieses neuen Therapiekonzepts in die vertragsärztliche Versorgung an. Eine zertifizierte Fortbildung für Therapeuten ist in Vorbereitung, damit home CIMT zukünftig in der ambulanten Therapie angeboten werden kann.
AkronymHOMECIMT
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.01.1131.12.14

Publikationen

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Publikationen: SCORING: Beitrag in Buch/SammelwerkSCORING: Beitrag in SammelwerkForschungBegutachtung

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungSCORING: ZeitschriftenaufsatzForschungBegutachtung

Alle anzeigen (6)