Akzeptanz und Nebenwirkungen einer Virtuellen-Realitäts-Intervention bei Menschen mit Psychose und gesunden Kontrollprobanden
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Akzeptanz und Nebenwirkungen einer Virtuellen-Realitäts-Intervention bei Menschen mit Psychose und gesunden Kontrollprobanden. / Dietrichkeit, Mona; Grzella, Karsten; Nagel, Matthias; Moritz, Steffen.
In: VERHALTENSTHERAPIE, Vol. 31, No. 1, 03.2021, p. 8-18.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - Akzeptanz und Nebenwirkungen einer Virtuellen-Realitäts-Intervention bei Menschen mit Psychose und gesunden Kontrollprobanden
AU - Dietrichkeit, Mona
AU - Grzella, Karsten
AU - Nagel, Matthias
AU - Moritz, Steffen
N1 - Publisher Copyright: © 2020 S. Karger AG, Basel.
PY - 2021/3
Y1 - 2021/3
N2 - Hintergrund: Virtuelle Realität (VR) wird zunehmend als Alternative zu klassischen Verhaltensexperimenten genutzt, um dysfunktionale Annahmen zu überprüfen und kognitive Verzerrungen zu korrigieren. Dieser Artikel untersucht die Akzeptanz sowie Cybersickness (z.B. Übelkeit) eines neuen Ansatzes zur Korrektur von Überkonfidenz in Fehlerinnerungen bei Psychose mithilfe einer VR-Intervention im Vergleich zu gesunden Probanden. Methodik: Neununddreißig Patienten mit Psychose und 20 gesunde Probanden navigierten an zwei Terminen durch eine VR. Die (subklinische) psychotische Symptomatik sowie Cybersickness wurden jeweils vor und nach Durchlaufen der VR mittels dem Community Assessment of Psychic Experiencesund Simulator Sickness Questionnaire (SSQ) über insgesamt 4 Messzeitpunkte gemessen. Ergebnisse: Die Patientengruppe zeigte über alle Messzeitpunkte höhere Werte im SSQ im Vergleich zur Kontrollgruppe, allerdings keine Cybersickness, da der SSQ-Wert im Verlauf abnahm. Es zeigten sich Hinweise für einen Geschlechtereffekt. Korrelationen zeigten positive Zusammenhänge zwischen SSQ-Werten und nachfolgender psychotischer Symptomatik. Diskussion: Cybersickness als Nebenwirkung von VR-Interventionen mit einer VR-Brille scheint kein spezifisches Problem bei Menschen mit Psychose zu sein. Allerdings zeigten die Patienten ausgeprägte somatische Symptome, die ohne Möglichkeit zur Attribution im SSQ fälschlicherweise auf die VR-Intervention zurückgeführt werden könnten. Um Abbrüche zu verhindern, sollte in zukünftigen Studien Habituation ermöglicht werden. Geschlechtereffekte (d.h. Anfälligkeit von Frauen für Cybersickness) sollten weiter untersucht werden. Wir empfehlen, den SSQ um Items zur Ursachenattribution zu erweitern, um Cybersickness von somatischen Symptomen in Folge von körperlichen Erkrankungen oder Nebenwirkungen der Medikation abzugrenzen. Schließlich sollte weiter untersucht werden, inwieweit somatische Probleme vorhandene psychotische Symptome weiter anfachen.
AB - Hintergrund: Virtuelle Realität (VR) wird zunehmend als Alternative zu klassischen Verhaltensexperimenten genutzt, um dysfunktionale Annahmen zu überprüfen und kognitive Verzerrungen zu korrigieren. Dieser Artikel untersucht die Akzeptanz sowie Cybersickness (z.B. Übelkeit) eines neuen Ansatzes zur Korrektur von Überkonfidenz in Fehlerinnerungen bei Psychose mithilfe einer VR-Intervention im Vergleich zu gesunden Probanden. Methodik: Neununddreißig Patienten mit Psychose und 20 gesunde Probanden navigierten an zwei Terminen durch eine VR. Die (subklinische) psychotische Symptomatik sowie Cybersickness wurden jeweils vor und nach Durchlaufen der VR mittels dem Community Assessment of Psychic Experiencesund Simulator Sickness Questionnaire (SSQ) über insgesamt 4 Messzeitpunkte gemessen. Ergebnisse: Die Patientengruppe zeigte über alle Messzeitpunkte höhere Werte im SSQ im Vergleich zur Kontrollgruppe, allerdings keine Cybersickness, da der SSQ-Wert im Verlauf abnahm. Es zeigten sich Hinweise für einen Geschlechtereffekt. Korrelationen zeigten positive Zusammenhänge zwischen SSQ-Werten und nachfolgender psychotischer Symptomatik. Diskussion: Cybersickness als Nebenwirkung von VR-Interventionen mit einer VR-Brille scheint kein spezifisches Problem bei Menschen mit Psychose zu sein. Allerdings zeigten die Patienten ausgeprägte somatische Symptome, die ohne Möglichkeit zur Attribution im SSQ fälschlicherweise auf die VR-Intervention zurückgeführt werden könnten. Um Abbrüche zu verhindern, sollte in zukünftigen Studien Habituation ermöglicht werden. Geschlechtereffekte (d.h. Anfälligkeit von Frauen für Cybersickness) sollten weiter untersucht werden. Wir empfehlen, den SSQ um Items zur Ursachenattribution zu erweitern, um Cybersickness von somatischen Symptomen in Folge von körperlichen Erkrankungen oder Nebenwirkungen der Medikation abzugrenzen. Schließlich sollte weiter untersucht werden, inwieweit somatische Probleme vorhandene psychotische Symptome weiter anfachen.
KW - Acceptance
KW - Cognitive bias
KW - Cybersickness
KW - Psychosis
KW - Schizophrenia
KW - Side effects
KW - Virtual reality
UR - http://www.scopus.com/inward/record.url?scp=85092649047&partnerID=8YFLogxK
U2 - 10.1159/000510168
DO - 10.1159/000510168
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
AN - SCOPUS:85092649047
VL - 31
SP - 8
EP - 18
JO - VERHALTENSTHERAPIE
JF - VERHALTENSTHERAPIE
SN - 1016-6262
IS - 1
ER -