Land- vs. Großstadtarzt: Regionale Variation in der hausärztlichen Versorgung (Ambulante Versorgungsforschung Nord)

Project: Research

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Description

Hintergründe und Ziele

Das Tätigkeitsspektrum von Hausärzten in ländlichen oder kleinstädtischen Regionen und großstädtischen Metropolregionen wurde bislang wenig beforscht. Es wird aber angenommen, dass das Gesundheitssystem einer Metropole andere Arbeitsbedingungen mit sich bringt, als z.B. eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Lande. Nach wie vor ist wenig darüber bekannt, welche Aspekte, Barrieren und Bedarfe im Alltag der hausärztlichen Versorgung von Bedeutung sein könnten. Außerdem fehlt eine valide quantitative Datenbasis, um zu untersuchen, wie groß Unterschiede zwischen den Regionen Stadt, Umland und Land tatsächlich sind. Diese beiden Fragestellungen werden in einem Mixed-Methods-Design untersucht.
Design und Methodik

Zunächst wurde in Fokusgruppen mit Allgemeinmedizinern und deren Patienten in drei Regionen (Großstadt, Umland und Land) die subjektive Versorgungsrealität umfassend exploriert. In einem zweiten Schritt werden diese Erkenntnisse des qualitativen Studienteils in einer standardisierten Befragung von 240 Hausärzten und ca. 1.000 ihrer Patienten genutzt und Unterschiede zwischen den Regionen hinsichtlich der Konsultationsanlässe und des hausärztlichen Patientenkollektivs quantifiziert. Ergänzend werden in einer Sekundärdatenanalyse Abrechnungsdiagnosen und abgerechnete Leistungen untersucht, um regionale Unterschiede im Versorgungsgeschehen darstellen zu können.
Erwartete Ergebnisse

In den Fokusgruppen zeigten sich Versorgungsprobleme bezüglich des demographischen Wandels, Patientenverhalten, struktureller Ungleichheiten, dem ambulanten Abrechnungssystem, der Spezialisten-Versorgung und der Schnittstellen mit dem stationären Sektor. In ländlichen Regionen wurden hauptsächlich Probleme durch eine zu geringe Arztdichte sowie ärztlicher Nachwuchsmangel wahrgenommen, während in städtischen Regionen Probleme durch eine hohe Arztdichte sowie eine geringer ausgeprägte Arzt-Patienten-Bindung wahrgenommen wurden. Voraussichtlich wird die Fallzahl der quantitativen Projektphase nach Abschluss der Rekrutierung 219 und 849 Patienten umfassen. Zusätzlich wurde die Arbeit am Sekundärdatenteil begonnen.

Ergebnisverwertung

Das Studienprotokoll des quantitativen Studienteils ist bereits veröffentlicht.
Veröffentlichungen zu Ergebnissen aus den drei Studienteilen werden in 2017 und 2018 erwartet.
AcronymAVFN
StatusFinished
Effective start/end date01.05.1331.01.23