„Und sie dreht sich um und sieht das voll ...“ - Psychische Folgen bei Kindern von Überlebenden des „Hamburger Feuersturms“ (1943) in einer systematischen Evaluation

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„Und sie dreht sich um und sieht das voll ...“ - Psychische Folgen bei Kindern von Überlebenden des „Hamburger Feuersturms“ (1943) in einer systematischen Evaluation. / Lamparter, Ulrich; Holstein, Christa; Nickel, Stefan; Wendell, Astrid.

in: Z PSYCHOSOM MED PSYC, Jahrgang 67, Nr. 4, 2021, S. 468 - 485.

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author = "Ulrich Lamparter and Christa Holstein and Stefan Nickel and Astrid Wendell",
year = "2021",
doi = "10.13109/zptm.2021.67.4.468",
language = "Deutsch",
volume = "67",
pages = "468 -- 485",
journal = "Z PSYCHOSOM MED PSYC",
issn = "1438-3608",
publisher = "Vandenhoeck and Ruprecht GmbH and Co. KG",
number = "4",

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RIS

TY - JOUR

T1 - „Und sie dreht sich um und sieht das voll ...“ - Psychische Folgen bei Kindern von Überlebenden des „Hamburger Feuersturms“ (1943) in einer systematischen Evaluation

AU - Lamparter, Ulrich

AU - Holstein, Christa

AU - Nickel, Stefan

AU - Wendell, Astrid

PY - 2021

Y1 - 2021

N2 - Fragestellung: Gibt es eine Fortwirkung traumatischer Kriegserfahrung durch die Generationen? Unter dieser allgemeinen Fragestellung wurden in dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Zeitzeugen des Hamburger Feuersturms und ihre Familien“ die langfristigen seelischen Folgen der schweren Luftangriffe auf Hamburg Ende Juli 1943 untersucht. Im Besonderen stellte sich die Frage, ob sich in der zweiten Generation, also der Generation der sogenannten „Kriegsenkel“, psychische Folgen bestimmen lassen und in welcher Form und Verteilung diese auftreten.Methode: 45 von Psychoanalytikern und Psychotherapeuten durchgeführte lebensgeschichtliche Interviews (28 Frauen, 17 Männer, durchschnittliches Alter 50.2 Jahre) mit Kindern von Überlebenden (während des Feuersturms zwischen 3 und 27 Jahre alt) des Hamburger Feuersturms wurden mit der Methode der Systematisierten Diagnostischen Eindrucksbildung (SDE) ausgewertet.Ergebnisse: Das Ausmaß der subjektiven Folgen ist weit gestreut. Definierte Folgen für alle Kinder der Zeitzeugen ergeben sich nicht. Wichtige Variablen zeigen eine u-förmige Verteilung. Subjektive Folgen ergeben sich am meisten, wenn es die Mutter war, die den Feuersturm überlebt hat, und das Kind die Tochter war. Unterschiedliche Einschätzungen zur Frage der transgenerationalen Fortwirkung von traumatischen Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg können durch die Heterogenität der Befunde erklärt werden.

AB - Fragestellung: Gibt es eine Fortwirkung traumatischer Kriegserfahrung durch die Generationen? Unter dieser allgemeinen Fragestellung wurden in dem interdisziplinären Forschungsprojekt „Zeitzeugen des Hamburger Feuersturms und ihre Familien“ die langfristigen seelischen Folgen der schweren Luftangriffe auf Hamburg Ende Juli 1943 untersucht. Im Besonderen stellte sich die Frage, ob sich in der zweiten Generation, also der Generation der sogenannten „Kriegsenkel“, psychische Folgen bestimmen lassen und in welcher Form und Verteilung diese auftreten.Methode: 45 von Psychoanalytikern und Psychotherapeuten durchgeführte lebensgeschichtliche Interviews (28 Frauen, 17 Männer, durchschnittliches Alter 50.2 Jahre) mit Kindern von Überlebenden (während des Feuersturms zwischen 3 und 27 Jahre alt) des Hamburger Feuersturms wurden mit der Methode der Systematisierten Diagnostischen Eindrucksbildung (SDE) ausgewertet.Ergebnisse: Das Ausmaß der subjektiven Folgen ist weit gestreut. Definierte Folgen für alle Kinder der Zeitzeugen ergeben sich nicht. Wichtige Variablen zeigen eine u-förmige Verteilung. Subjektive Folgen ergeben sich am meisten, wenn es die Mutter war, die den Feuersturm überlebt hat, und das Kind die Tochter war. Unterschiedliche Einschätzungen zur Frage der transgenerationalen Fortwirkung von traumatischen Gewalterfahrungen im Zweiten Weltkrieg können durch die Heterogenität der Befunde erklärt werden.

UR - https://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.13109/zptm.2021.67.4.468?journalCode=zptm

U2 - 10.13109/zptm.2021.67.4.468

DO - 10.13109/zptm.2021.67.4.468

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 67

SP - 468

EP - 485

JO - Z PSYCHOSOM MED PSYC

JF - Z PSYCHOSOM MED PSYC

SN - 1438-3608

IS - 4

ER -