Sprache und Musikszenen

  • Marco Lehmann
  • Caroline Cohrdes
  • Reinhard Kopiez

Abstract

Musikszenen sind Teil einer Gesellschaft und formieren sich um sozial geteilte musikalische Genrepräferenzen. Ein wesentliches Merkmal ist hierbei die Bindung einer Szene an einen spezifischen Ort (scene space), der sowohl real, wie fiktiv sein kann. Der Beitrag stellt dar, welche Rolle die Songtexte, der sprachliche Austausch und die lexikalische Kreativität der Szenemitglieder hierbei für die Schaffung von Orten spielen können. Sozialpsychologische Mechanismen wie Identitätsbildung sind hierbei zentral. An einem Modell wird erläutert, wie die Szenesprache ihren Ausgangspunkt bei der Gruppe nimmt, über die Zwischenstation der Person weiteren sozialpsychologischen Mechanismen unterworfen ist, durch das Zusammenwirken von musikspezifischen Merkmalen (wie Songtexten) und Szenemerkmalen Musikszenen entstehen, die sich dann einer Szenesprache bedienen. Diese Sprache dient letztlich als Marker sozialer Identität. Als Herausforderung an die zukünftige Forschung wird diskutiert, dass Szenemerkmale häufig musik-unspezifisch formuliert sind und dass die häufige Gleichsetzung von Musikszenen mit dem sozialpsychologischen Gruppenbegriff einer weiteren theoretischen Differenzierung bedarf.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
TitelHandbuch Sprache in sozialen Gruppen
Redakteure/-innenEva Neuland, Peter Schlobinski
ERFORDERLICH bei Buchbeitrag: Seitenumfang18
Herausgeber (Verlag)De Gruyter Mouton
Erscheinungsdatum11.2017
Auflage1
Seiten352-369
Aufsatznummer18
ISBN (Print)978-3-11-029613-6
DOIs
StatusVeröffentlicht - 11.2017