Sexualität zwischen Affirmation und Funktionalisierung

Abstract

Sexualpädagogik und Gewaltprävention sind in unterschiedlichen Kontexten gewachsen und unterscheiden sich in ihrer konzeptionellen Ausrichtung. In der Sexualpädagogik steht die pädagogische Begleitung sexueller Entwicklungsprozesse im Zentrum, die nicht auf einen präventiven Nutzen reduziert werden soll. Im Fachdiskurs über Präventionsmaßnahmen wird hingegen die Verhinderung sexualisierter Gewalt fokussiert und die Auseinandersetzung mit Sexualität nur als Grundlage präventiver Arbeit
thematisiert. Ausgehend von dieser Differenz wird im folgenden Beitrag anhand der komparativen Analyse von Gruppendiskussionen mit sexualpädagogischen und gewaltpräventiven Einrichtungsteams exploriert, welche kollektiven Orientierungen den Bezug auf Sexualität strukturieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die sexualpädagogischen Gruppen ein affirmatives, auf die Praxis bezogenes Sexualverständnis teilen, während sich die gewaltpräventiven Gruppen auf sexualbezogenes Wissen in seiner präventiven Funktion konzentrieren.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1610-2339
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.07.2023