Fragestellung: Anwender von Advanced life support (ALS) mit begrenzter Erfahrung haben oft Schwierigkeiten, den von den CPR-Leitlinien vorgegebenen Algorithmus korrekt einzuhalten. Unsere Untersuchung will herausfinden, ob Medizinstudierende als Beispiel von ALS-Anwendern mit begrenztem Training mittels eines technischen Hilfsmittels enger am Algorithmus bleiben. Material und Methoden: Wir verglichen die Standard-Ausrüstung der CPR mit einem interaktiven Hilfsmittel. Dieses erlaubt mittels visueller und akustischer Rückmeldungen die Überwachung der von den Medizin-Studierenden durchgeführten CPR-Maßnahmen an einer Voll-Funktions-Simulationspuppe. Die Studierenden waren entsprechend der ERC-Leitlinien 2010 in der Durchführung einer CPR geschult worden. Die Studienausrüstung bestand aus einem automatischen externen Defibrillator (AED) und einem Beatmungsgerät, die elektronisch gekoppelt und daher als ein einziges Gerät mit dem Anwender kommunizieren. Für die Maskenbeatmung kann das Gerät auf Knopfdruck an der Gesichtsmaske zwei Hübe à 500 ml Tidalvolumen applizieren. Ergebnisse: 42 Medizinstudierende nahmen an der Studie teil, insgesamt wurden 21 CPR-Durchgänge mit je einmal dem normalen und einmal dem Studien-Aufbau durchgeführt. Im Vergleich zur Standardausrüstung verringerte die Verwendung der Studienausrüstung die Zeit ohne Herzdruck-Massage („Hands-off-Zeit“) von 40,1% (95% CI: 36,8-43,4) auf 35,5% (95% CI: 32,3 -38,8, p=0,03). Die Zeit bis zum ersten Helferwechsel war von 271 Sek. (95% CI:237-304) auf 221 Sek. (95% CI: 194-247, p<0,001) reduziert. Die Anzahl der Beatmungen mit einem korrekten Tidalvolumen von 400-600 ml stieg von 35,0% (95% CI: 21,3-48,7) auf 61,1% (95% CI: 44,1-78,0, p=0,02). Schlussfolgerung: Die Verwendung des interaktiv assitierenden CPR-Hilfsmittels verbessert die Übereinstimmung von Medizinstudierenden mit den CPR-Leitlininen. Literatur: Koster RW, Resuscitation 2010;81:1277-92.
Valenzuela TD. Circulation 2005;112:1259-65.