Verbesserung der Versorgung von Müttern mit postpartaler Depression durch E-Mental Health

Die postpartale Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen in der Zeit nach der Entbindung. Charakteristische Symptome sind unter anderem Gefühlslosigkeit, ambivalente Muttergefühle, Antriebslosigkeit, Schuldgefühle bis hin zu Suizidgedanken. Untersuchungen zeigen, dass die Folgen für Mutter und Kind, häufig auch für die gesamte Familie, gravierend und langfristig negativ sein können. Oft wird die Erkrankung nicht erkannt oder neue Mütter verleugnen die Symptome beispielsweise aus Schamgefühl. Die betroffenen Frauen finden trotz hohem Leidensdruck in vielen Fällen nicht den Weg in die Versorgung und oft stehen keine geeigneten niedrigschwelligen Versorgungsangebote für Mütter mit Neugeborenen zur Verfügung.
Das Projekt SmartMOMS beschäftigt sich mit der Entwicklung, dem Einsatz und der Evaluation einer Smartphone-Anwendung zur Verbesserung der Versorgung von Müttern mit postpartaler Depression. Nach der Evaluationsphase soll die Anwendung allen Frauen nach der Geburt frei zugänglich und kostenlos zur Verfügung stehen. Durch den Einsatz digitaler Technologien können aufgrund der Orts- und Zeitgebundenheit und der damit verbundenen hohen Flexibilität erstmals auch Frauen erreicht werden, die sonst keinen Zugang zu Informations- und Versorgungsangeboten haben. Somit wird eine allgemein zugängliche, kostengünstige und innovative psychologische Ressource geschaffen, die sich speziell auf die psychische Gesundheit der Postpartalzeit konzentriert. Ziele der Smartphone-basierten Intervention sind die Zugangswege zur Versorgung zu optimieren und durch die Integration einer Smartphone-basierten Intervention zu ergänzen.