GRK 1247: Intersensorische Interaktion in natürlichen und künstlichen kognitiven Systemen

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Beschreibung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 968025

Natürliche kognitive Systeme profitieren von der Kombination ihrer verschiedenen Sinne nicht nur weil jede Modalität Informationen über verschiedene Aspekte der Welt liefert, sondern auch weil die verschiedenen Sinne gemeinsam spezielle Aspekte von Geschehnissen, wie deren Standort oder Bedeutung, kodieren können. Dies hat jedoch seinen Preis, denn da jede Modalität verschiedene Darstellungsmethoden nutzt, muss die Information in einen Code übertragen werden, der die Interaktion der verschiedenen Sinne ermöglicht. Entsprechende Probleme ergeben sich in der menschlichen Kommunikation, wenn die Information zu einem Thema mit einer Kombination verschiedener Ausdrucksmöglichkeiten wie Sprache und Grafiken vermittelt wird.
In diesem Internationalen Graduiertenkolleg werden die Prinzipien der intermodalen Interaktion in natürlichen und kognitiven Systemen untersucht, um sie in künstlichen Systemen umzusetzen. Es werden hauptsächlich drei sensorische Systeme (Sehen, Hören und Haptik) und ihre Interaktion erforscht. Multisensorische Interaktion in natürlichen Systemen wird anhand von Verhaltenstechniken, elektrophysiologischen sowie Neuroimaging-Techniken untersucht. Es werden verschiedene Paradigmen wie intermodales assoziatives Lernen, sensomotorische Kontrolle, intermodale Illusionen und multisensorische Sprachwahrnehmung zur Entschlüsselung der Prinzipien multisensorischer Prozesse und multimodaler Repräsentation verwendet. Ziel ist das Verstehen der biologischen Mechanismen der intermodalen Verarbeitung und ihre Rolle in der Wahrnehmung und der Verhaltenskontrolle. Darüber hinaus sollen Modelle entworfen und Algorithmen und Architekturen für robustere künstliche multimodale Systeme umgesetzt werden, die wie natürliche Systeme funktionieren.
Das Graduiertenkolleg CINACS wird spezielle Techniken wie EEG, fMRI, TMS, Simulation, Einsatz von Artefakten, Computer- und Roboterexperimente kombinieren. Dies ist nur möglich, weil CINACS die Disziplinen Neurowissenschaften, Psychologie, Linguistik, Informatik, Robotik und Biotechnik vereint. Von dieser Synergie erwarten wir große Fortschritte auf den Gebieten multisensorisches Lernen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und sensomotorische Kontrolle sowie tiefgreifende Auswirkungen auf künftige Technologien wie die Mensch-Roboter-Kommunikation, sensorische Substitution für die Rehabilitation, hybride Technologien bei Sinnesverlust, hybride bionische Systeme sowie ein besseres Verständnis der Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn.
StatusBeendet
Tatsächlicher Beginn/-es Ende01.10.1029.02.16